Kapitel 5

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"Okay fangen wir mal an. Also sowohl Mitose als auch Meiose sind Formen der Zellkernteilungen. Allerdings mit dem Unterschied, dass es bei der Meiose 2 Reifeteilungen gibt, während es bei -" Ich stoppte selbst beim Reden als ich das Vibrieren meines Handy vernahm. "Ich schau nur kurz wer es ist." informierte ich Ian schnell und holte mein Handy raus. Genervt verdrehte ich die Augen, als ich sah wer anrief. "Und wer ist es?"   "Taylor." seufzte ich.

"Geh einfach nicht dran. Wird schon nicht so wichtig sein. Und sonst lassen wir das Country Püppchen Mal warten." Ein kleines Lächeln schlich sich bei Ians Worten auf meine Lippen, verschwand aber wieder, weil ich wusste, dass ich abheben musste. "Entschuldigst du mich kurz?" fragte ich, stand aber schon auf bevor er antworten konnte und lief mit schnellen Schritten aus der Bibliothek.

Kaum draußen angekommen hob ich ab. "Hal-"  "Was lässt du mich bitte so lang warten?" wurde ich prompt unterbrochen. "Entschuldigung. Ich war in der Bibliothek und dort darf man nicht telefonieren."  "Wie dem auch sei, ich komm dich gleich abholen."   "W-was? Ich hab keine Zeit." beklagte ich mich sofort. "Dann nimm dir die Zeit. So viele Freunde hast du ja nicht, dass du immer ausgebucht bist. Verschieb es einfach. Du musst arbeiten!"  Ohne ein weiteres Wort legte Taylor einfach auf und ließ mich frustriert zurück.

Unsicher wie Ian reagieren würde ging ich wieder rein. Hinter mir flog die Tür zur Bibliothek laut zu, weswegen mich die Bibliothekarin sauer anschaute.

"Ian ich-" Begann ich mit leiser Stimme, als ich bei unserem Tisch angekommen war, wurde aber schon wieder unterbrochen. "Du musst los oder?" Er kannte das alles einfach zu gut. "E-es tut mir leid. Wir holen das nach. Versprochen, aber ich muss gleich los." erklärte ich ihm, ohne ihm dabei in die Augen zu sehen. Stattdessen packte ich mein Zeug wieder ein. "Was ist diesmal ihr Problem, das sie nicht ohne dich lösen kann?"  "Ähm. Sie...Ich soll ihr beim shoppen helfen. Beraten was sie beim nächsten Auftritt anzieht." log ich. Es tat mir weh ihn immer anlügen zu müssen. Wie gern ich ihm die Wahrheit sagen würde, doch ich im Vertrag hieß es, dass ich es nur einer Person sagen durfte, und das war Lea. Auch wenn es so viel zwischen Ian und mir vereinfachen würde, durfte ich nicht.

Ein leises Seufzen war von ihm zu hören. "Manchmal versteh ich dich nicht. Sie ist so gemein zu dir und trotzdem tust du alles für sie. Wenn sie ruft, kommst du sofort angerannt."  "Ich hab jetzt keine Zeit darüber zu reden Ian. Ich muss los." antwortete ich, als mein Blick auf die Uhr fiel. "Bekomm ich wenigstens eine Umarmung?" Lächelnd umarmte ich ihn noch und drückte ihm einen Kuss auf die Wange, eher ich mir meine Tasche schnappte und auf den Ausgang unsere Schule zusteuerte. Draußen angekommen sah ich schon den weißen Mercedes, zu welchem ich sofort ging.

Kaum hatte ich die Hintertür geöffnet und war eingestiegen fuhr der Wagen auch schon in voller Geschwindigkeit los. Am Steuer saß wie immer unser, naja Taylors Chauffeur Steve. "Wo warst du so lange?" giftete mich Taylor an. "Ich musste mich noch von Ian verabschieden. Was ist überhaupt so wichtig?"  "Robert hat angerufen. Er will heute noch ein Lied fürs Album aufnehmen und wegen den Brit Awards etwas besprechen."   "Okay." seufzte ich und sank im Sitz noch etwas zurück.

Dank der schnellen Fahrtechnik von Steve waren wir trotz des Londoner Verkehrs in wenigen Minuten beim Studio angelangt. Während ich mich bei Steve bedankte und ausstieg, wartete Taylor bis ihr Steve die Tür aufgemacht hatte und bedankte sich anschließend nicht einmal. Manchmal glaubte ich wirklich, dass die Wörter 'Bitte' und 'Danke' nicht in ihrem Wortschatz vertreten waren.

Schweigend gingen wir nebeneinander den Weg zum Studiogebäude und dort angekommen in den ersten Stock, wo sich unser Studio, in dem wir immer arbeiteten befand. Leise klopfte ich an der Tür und öffnete diese nachdem ein 'herein' aus dem Inneren kam."Da seid ihr ja endlich." begrüßte uns unser Manager Robert ohne sich zu uns zu drehen, während mein persönlicher Vokalcoache Marcel, der immer mit dabei war, auf mich zuging und mich mit Küsschen begrüßte. "Schön dich wieder zu sehen Süße." begrüßte mich Marcel und warf seinen rosanen Schal über die Schulter. Ja er war schwul. Stockschwul. Vielleicht war das der Grund warum ich ihn so sehr mochte. Von allen die hier arbeiteten, mochte ich ihn 100%ig am meisten.

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