Kapitel 19

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"Tschüss Jungs." Ich hatte die Jungs noch zum Tor gebracht und mich von ihnen verabschiedet, nachdem ich mit Liam die genaue Zeit ausgemacht hatte, wann ich zu ihm kommen sollte. Nun war ich wieder auf dem Weg ins Haus. Mein Ziel war Taylor, denn mit ihr hatte ich noch ein Hühnchen zu rupfen. Liam und Zayn hatten mir vorher noch alles erzählt. Sie konnte nicht einfach meine Freunde draußen stehen lassen und sie wie das Letzte behandeln. Schließlich waren es immer noch meine besten Freunde.

"Taylor?" rief ich, als ich die Eingangstür hinter mir schloss. "Im Wohnzimmer." Mit schnellen Schritten lief ich dort hin und fand sie auf der Couch sitzend vor. "Wir müssen reden."   "Ich höre." Desinteressiert lackierte sie sich die Nägel, schenkte mir kaum Beachtung. "Taylor ich mein das ernst. Könntest du mich gefälligst ansehen, wenn ich mit dir rede." Manchmal war Tay wirklich unglaublich unhöflich. Vor allem, wenn sie nicht hören wollte worum es ging.

"Nein kann ich nicht, weil ich meine Nägel gerade mache. Wenn du reden willst, dann musst du es wohl hinnehmen oder du lässt es bleiben. Wäre mir auch Recht."  "Manchmal...wirklich manchmal..." Ich stoppte, da ich einfach nicht die richtigen Worte fand um meinem Ärger freien Lauf zu lassen, weswegen ich woanders ansetzte.

"Wie kommst du eigentlich dazu Liam und Zayn nicht rein zu lassen?"   "Ganz einfach, ich wollte sie nicht in meinem Haus haben."   "Du hättest mir doch wenigstens sagen können, dass sie vor dem Haus stehen?"   "Hätte ich können. Wollte ich aber nicht."  War das ihr ernst? "Taylor das sind meine besten Freunde. Meine Band Kollegen. Egal ob wir gerade streiten oder nicht, du kannst sie nicht einfach ignorieren und draußen stehen lassen ohne mir Bescheid zu sagen. Wenn Stella nicht gewesen wäre, würden sie wahrscheinlich noch immer dort stehen. " Ich bemühte mich meinen Zorn in Grenzen zu halten und nicht zu laut zu werden, doch ihr respektloses Verhalten machte es mir nicht gerade leichter.

"Du siehst doch, dass ich es kann." Gelassen lackierte sie weiter ihre Nägel, während in mir das Blut zu kochen begann. "Taylor du...das...waaah...manchmal werde ich noch wahnsinnig mit dir. Wie kannst du nur so egoistisch sein. Es geht nicht immer um dich, verdammt noch mal. Manchmal solltest du dein Ego zurück schrauben und einmal daran denken, was mich glücklich machen würde. Und zwar wieder meine besten Freunde zu haben."

"Reich ich dir etwa nicht? Freunde kann man jeder Zeit ersetzen. Mich aber nicht." sauer blinzelte mich Tay an, als sie endlich mit ihren Nägeln fertig war. "Bist du wirklich so dumm oder willst du es nicht checken? Das sind meine besten Freunde, davon abgesehen, dass es auch meine Bandkollegen sind, will ich niemanden anderen als sie. Sie sind unersetzbar und es ist schlimm genug, dass ich wegen dir mit ihnen streite." Ungewollt wurde meine Stimme bei jedem gesprochenen Wort lauter.

"Hast du mich gerade dumm genannt?"  Es ging ihr wirklich immer nur um sich selbst. Ihr war egal was ich gerade über die Jungs gesagt hatte, wie viel sie mir bedeuteten. Das einzige was für Taylor zählte war natürlich, dass ich sie gerade dumm genannt hatte. In dem Moment sah ich ein, dass es gerade einfach nichts brachte, weswegen ich mich wortlos umdrehte und aus dem Wohnzimmer ging. "Du kannst jetzt nicht einfach abhauen." schrie sie mir aufgebracht hinterher, woraufhin ich mit ihren eigenen Worten antwortete. "Du siehst doch, dass ich es kann."

Ziellos stürmte ich aus dem Haus, denn ich wollte einfach nur weg von Taylor, bevor ich endgültig meine Beherrschung verlor. Draußen fiel mein Blick sofort auf mein Auto, als mir aber klar wurde, dass der Autoschlüssel noch im Haus war, seufzte ich frustriert. Nochmals rein ging ich auf keinen Fall. Zumindest nicht für die nächsten Stunden.

Deswegen blieb mir nur noch übrig zu Fuß zu gehen. Wohin wusste ich noch nicht genau. Als ich vom Anwesen ging, beschloss ich spontan in den angrenzenden Wald zu gehen. Hier würden wenigstens keine Fotographen oder Fans sein.

ScarfaceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt