DAY 7 Part I

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Wir fahren schon gefühlte zehn Stunden. Weit und breit ist nichts zu hören. Nur das Radio läuft leise im Hintergrund. "Jayden, fahren wir dieses mal ans Meer?" Lächle ich breit. Er schnaubt nur leise. "Nein." Schmollend verschränke ich meine Arme ineinander.
"Wie lang noch?" Frage ich wie ein Kleinkind nach einer Weile. "Lange. Du kannst dich noch auf ungefähr sechs Stunden einstellen." Ich fange an zu jammern. "Wir fahren doch schon seit ungefähr sechs Stunden!" Er dreht das Radio lauter. "Um genau zu sein, seit fast acht." Ich seufze und wende meinen Kopf in eine andere Richtung.
Diese Augenbinde bringt mich noch um!

Nach weiteren gefühlten Stunden höre ich das erste mal Autos entgegen fahren. "Darf ich bitte die Augenbinde abmachen?" Er lacht. "Bethy, ich habe sie dir nicht umsonst umgemacht." Kurz bin ich leise. "Was war nochmal genau der Grund?" Seufzend tritt er auf das Gas. Bestimmt überholt er gerade einen anderen Wagen. "Ist nicht wichtig." Beantwortet er meine Frage nur knapp und gähnt. "Wie spät ist es?" Er schweigt. "Nachmittag." Ich zeige ihm meinen schönsten Finger und drehe mich dann zum Fenster.
An der Scheibe angelehnt schlafe ich irgendwann ein.

"Mach lauter das ist mein Lieblingslied! " Bitte ich Jayden und versuche mit meinen noch immer verbundenen Augen den Lautstärken Regler zu finden. Lachend tut er mir den Gefallen. Ich grinse bis zu Refrain einfach nur vor mich hin. Das Lied läuft so selten im Radio. "Way up, way up we go. Been up an down the road!" Brülle ich gut gelaunt mit, was Jayden nur noch mehr zum lachen bringt. "Was ist los mit dir?" Fragt er amüsiert, und ich könnte schwören, dass er gerade den Kopf geschüttelt hat. "Way up, way up, oh no. We'gon burn the whole house down." Mache ich einfach gut gelaunt weiter.
Das ganze Lied über tanze oder singe ich mit. Um so trauriger bin ich dann als es endet. Jayden dreht das Radio wieder leiser. "Bist du jetzt glücklich?" Fragt er mich nach kurzer Stille. Mein Grinsen wird breiter. "Es wurde Zeit, dass du mein wahres ich kennenlernst." Wieder höre ich ein Lachen seiner seits. "Danke das du mich daran teil haben lässt. Ich hätte mir denken können, dass du auf AJR stehst." Ich nicke. „Absolute Lieblingsband. Ich war schon auf zwei Konzerten aber Grace mag sie nicht so gerne, was ich überhaupt nicht verstehe." Jayden lacht erneut. „Magst du sie?" Frage ich interessiert. „Ich bin nicht ihr größter Fan aber einige Lieder höre ich auch von ihnen." Ich muss grinsen. „Dann müssen wir zusammen auf ein Konzert." Ich höre ihn schmunzeln. „Hättest du mich das auch gefragt wenn wir jetzt noch in der Schule wären?" Ich denke kurz nach. „Nein, aber wie sonst auch hättest du dich mir aufgedrängt und wir wären wahrscheinlich trotzdem gegangen." Er boxt mir leicht gegen den Oberarm weshalb ich anfange zu kichern. „Wir würden Grace und Lewis wahrscheinlich irgendwo zurücklassen und versuchen in den vorderen Bereich zu kommen." Ich stimme in sein Lachen mit ein und drehe mich wieder zum Fenster. "Ist es dunkel draußen?" Frage ich nun ruhiger. Er fährt und beschleunigt den Wagen mal wieder. "Fast."

Eine gefühlte Ewigkeit haben wir nicht mehr geredet und langsam steigt in mir ein Bedürfnis auf, was ich unglaublich zu verdrängen versuche. "Jayden, können wir mal kurz halten?" Frage ich mit brüchiger Stimme. "Wieso?" Seufzend versuche ich eine schöne Formolierung zu finden.
Ach, scheiß doch drauf.
"Ich muss mal." Antworte ich knapp, in der Hoffnung er sieht meine erröteten Wangen nicht. Ein leises schmunzeln entfährt ihm. "Wir kommen gleich an einer Raststätte an. Du kannst dann gehen und ich tanke kurz auf. In Ordnung?" Jammernd nicke ich und wende mich wieder ab. „Glaubst du nicht sie erkennen uns?" Er denkt nach. „Dich eventuell. Wir müssen uns was überlegen." Ich runzle die Stirn. „Wieso dich nicht?" Er räuspert sich. „Das habe ich nicht gesagt."
„Aber?"
„Dein Gesicht prägt man sich ein." Ich runzle die Stirn. „Mein Gesicht?" Jayden gibt ein leises „Mhm." von sich. "Deine großen Augen und deine Lippen." Ich beiße mir auf die Unterlippe. „Deine Lippen sind-" ich höre sein grinsen raus. „-Nicht von dieser Welt." Mein Puls steigt ins unermessliche. „Jayden!" knurre ich. „Was?" Kopf schüttelnd hole ich nach ihm aus. „Hör auf sowas zu sagen." Er lacht. „Mach ich dich verlegen, Bethy?" Ich zeige ihm beleidigt meinen Mittelfinger bevor ich mich eingeschnappt zum Fenster drehe.

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