DAY 17 (Elizabeth PoV)

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Elizabeth POV

Ich liege auf dem Sofa, eingekuschelt in unserer Decke während Jayden den Abwasch macht.
Er macht sich Sorgen. Man merkt es an den ständigen Blicken die er mir zu wirft.
Nachdenklich schaue ich ins Leere und merke erst verzögert, dass Jayden sich hinter mich legt. Er krabbelt unter die Decke und legt ganz vorsichtig den Arm um mich, so als würde er jeden Moment denken ich weise ihn zurück. Doch im Gegenteil. Als ich seine Wärme hinter mir spüre lehne ich mich automatisch an ihn und er drückt mich in eine feste Umarmung.
Nun liegen wir zu zweit in der Dunkelheit. Beruhigend streichelt er immer wieder mit seinem Daumen über meinen Bauch.
"Jayden?" Frage ich mit brüchiger Stimme. "Hm?" Kommt ein tiefes brummen zurück. "Wie ist mein Vater gestorben?" Ich spüre wie er sich für einen Moment verkrampft. "Bethy."
Ich greife unter der Decke nach seiner Hand die auf meinem Bauch ruht und drücke sie leicht. "Bitte, Jayden." Seufzend beginnt er, "Dein Vater hatte tatsächlich einen Autounfall als er auf dem Rückweg war. Allerdings ist er nicht wie euch erzählt wurde zu schnell gefahren." Ich merke das schmerzende Stechen in meiner Brust. "Ich wusste, dass es gelogen war. Mein Vater war schon immer der vorsichtigste Fahrer der Welt gewesen. Er wäre nie so unvorsichtig." Jaydens warmer Atem trifft meinen Nacken was mir eine Gänsehaut verpasst. "Was ist wirklich passiert?"
"Seine Bremse hat gehakt. Er hat die Kurve nicht gekriegt weil seine Räder durchgedreht sind. Erst im Nachhinein fand man heraus, dass die Bremse gar nicht mehr funktionstüchtig war."
Ich kneife die Augen zusammen um mir aufkommende Tränen zu verkneifen. „Also wurde sein Wagen manipuliert?" Jayden nickt. "Steckt dieser R.H. dahinter?" Jayden nickt erneut. "Dein Vater hat ihn endlich gefunden gehabt. Er war der einzige der es geschafft hat diesen Mann hinter Gitter zu bringen. Aber R.H. wäre nicht R.H. wenn er nicht seine Komplizen hätte überall verstreut."
„Weiß Mom von irgendwas?" Jayden räuspert sich. „Sie weiß so gut wie nichts. Dein Vater hat Berufsleben und Privates getrennt." Es ist kurz still und ich schlucke meine Traurigkeit runter. "Und was habe ich damit zu tun?" Er rückt näher an mich ran und vergräbt sein Gesicht in meinen Haaren. "Bei seiner Verhaftung schwor er, alles und jeden der deinem Vater nahe stand zu erledigen. Alle haben es für leere Drohungen gehalten aber als er dann ausgebrochen ist hat er eine Nachricht hinterlassen dass er spielen möchte. Er hat von Rache geredet und dass er Geschichte schreiben würde. Bei Dave sind sofort die Alarmglocken durchgebrannt." Er atmete tief durch. „Es war eine Warnung, dass er auf Stieftochter aufpassen sollte. Dave informierte sein Team aber davon konnte dich schlecht jemand beschützen. Du hättest fragen gestellt wenn dir ein Fremder 24/7 im Rücken sitzt."
Ich drehe mich in unserer Position um und treffe sogleich auf seine funkelnden Augen die ich gerade noch so erkennen kann. "Warum du?" Er schmunzelt kurz und zuckt dann mit den Schultern. "Es ist kompliziert. Angefangen hat es damit, dass ich vor vier Jahren fast ins Jugendgefängnis gekommen wäre." Ich weite meine Augen. „Was?" Jayden zucke mit den Schultern. „Ich habe meinen Bruder besucht, Liam. Er wohnt hier in Miami." Ich denke nach. „Der Bruder, der mit diesem William zutun hat?" Er nickt. „Liam musste eigentlich nur etwas ausliefern bevor wir essen gehen. Wir haben uns davor mit William getroffen damit er uns die Ware gibt. Es war viel." Ich lege den Kopf schräg. „Wie viel?" Jayden muss überlegen. „Ware im Wert von vierzigtausend Dollar." Ich weite schockiert meine Augen. „Auf jeden Fall beschloss William mitzukommen. Nicht alleine. Lucas, der Typ hinter der Theke und - ich weiß nicht ob es seine Freundin war, aber eine Rheena Thompsen war auch mit. Lucas gehörte noch lange nicht fest zu William. Er hatte seine eigene Gruppe in seinem Heimatort." Ich sehe ihm gespannt in die Augen. „Wir fuhren in einem Van zum Treffpunkt und es dauerte nicht lange bis wir umgeben von Polizisten waren. William, Lucas und Rheena haben es geschafft zu flüchten. Mein Bruder war am Arsch und ich hatte bis zu diesem Zeitpunkt keine Ahnung in was Ich verwickelt war. Erst als wir abgeführt wurden habe ich es verstanden. Da ich erst vierzehn war und Dave und mein Dad sich noch von früher kennen, hat er es geschafft mich zurück zu holen. Ich musste dank Dave nur Sozialstunden ablegen. Auf meinem College Bewerbungen macht es sich aber nicht gut. Jeder von ihnen würde meine Vergangenheit checken mit der Akte." Langsam kann ich ihm folgen. „Du wolltest also mit dieser Geste deine Akte loswerden?" Jayden nickt. „Das war zuerst der Plan." Er gähnt was mich fast ansteckt. „Das wir in Mathe zusammen gesetzt wurden war Zufall. Seine Anfrage kam ja auch erst später, allerdings hatte ich abgelehnt. Er versprach mir zwar meine Akte zu löschen aber ich wollte nicht mein Leben aufgeben für ein Mädchen was ich nicht kannte. Er hat mich oft zu euch gebeten, wie du ja gemerkt hast und das sind nur die Male von denen du mitbekommen hast." Ich nicke bestätigend und denke an das eine mal zurück indem ich nur mit Handtuch bekleidet vor ihm stand. Mit einem schwachen nicken signalisiere ich ihm dass er weiter erzählen kann.
"In der Zwischenzeit sind Grace und Lewis zusammen gekommen und wir haben aufeinmal Zeit miteinander verbracht. Auch wenn ich es witzig dich ständig zu ärgern,- ich mochte dich da schon, war es mir zu gefährlich und verrückt." Diesmal nicke ich aus Verständnis. Ich selber würde auch ungern mein Leben, meine Freunde und meine Familie für eine fast fremde Person hergeben.
"Als ich dich in dem Park so verletzt hatte, habe ich das erste mal darüber nachgedacht. Du hast mir leid getan. Ich muss auch sagen, dass Dave mir zu dem Zeitpunkt auch kaum was erzählt hat. Wie auch wenn ich keine Verschwiegenheitserklärung unterschreiben wollte." Er stoppt kurz, um zu verdeutlichen das er es wirklich bereut. "Dann hast du die Rosen bekommen und mir ist klar geworden wie ernst die Sache ist. Als Dave kam habe ich ihn dazu gebracht mir alles zu erzählen, jedes Detail und obwohl ich es nicht wollte habe ich zugesagt. Ich habe mir sorgen um dich gemacht. Der Gedanke, dass ein unschuldiges Mädchen wie du, so einer Gefahr ausgesetzt ist hat mich nicht mehr klar denken lassen." Er streicht mir mit seiner Hand über den Rücken. „Ein paar Tage später in der mir Dave und sein Team eine komplett- Einweisung gegeben haben, kam die perfekte Gelegenheit. Eigentlich dachte ich, ich fange dich vor eurem Haus ab oder ich schreibe dir dass du zur Party kommen sollst aber du bist alleine diese Straßen langgegangen und das musste ich nutzen. Es tut mir immer noch so leid." Ich muss schmunzeln. „Schon vergessen." flüstere ich. Er gibt mir einen Kuss auf die Stirn und denkt weiter nach. „Das wars eigentlich. Jetzt sind wir hier." Er dreht sich auf den Rücken. Müde lege ich meinen Kopf auf seinem Arm ab. "Warum habt ihr mich nicht eingeweiht?" Er zuckt mit den Schultern. "Er hat es mir verboten. Außerdem hättest du fragen gestellt. Wir wollten dich damit einfach schützen." Ich sehe ihm wieder in die Augen. Mein Herz schlägt mir bis über beide Ohren und ich bin irgendwie glücklich in diesem Moment. "Danke, Jayden. Danke für alles." Murmel ich und drücke ihn fest. Er streichelt mir über den Rücken und gibt mir einen weiteren Kuss, dieses Mal auf meinen Scheitel. "Lass uns schlafen." Beendet er unser Gespräch sanft und erst jetzt merke ich wie müde ich eigentlich wirklich bin. Nickend kuschle ich mich an seine Brust. „Schlaf gut, Bethy."

***
Wow. Das letzte Kapitel ist überraschend gut bei euch angekommen und das obwohl es eigentlich ja nur ein Übergangs-Kapitel war!
Danke nochmal für die netten Kommentare die er da gelassen habt

Hoffentlich hat euch auch dieses Kapitel gefallen, und was haltet ihr von der ganzen Sache? Traut ihr Jayden?

Überarbeitet am 12.01.2019

Instagram: @ vicky_vas

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