Kapitel 5 | Der erste Tag

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Mein Wecker hatte schon um 5 Uhr morgens geklingelt. Vor mir lag der wohl stressigste Tag im gesamten Lehrgang. Keiner der Teilnehmer wusste wo er hin muss, wo alles ist, keiner weiß welches Pferd er für die 6 Wochen haben wird geschweige den wo es steht. Ich stöhne Selbstmitleidig auf. Meine Lust hielt sich definitiv in Grenzen.

Und weil mein Vater sich zu gut für die Aufgaben ist bleibt das mal wieder an mir hängen. Danke Papa. Love und so.
Aber was sein muss, muss sein, also zog ich mich an und machte mich auf den Weg zu meiner ersten Aufgaben. Die Teilnehmer wecken.

Ich klopfte den Zimmern der Mädchen. Das würde jetzt wohl 6 Wochen so gehen. Ich bin der Wecker für alle. Sarah der wandelnde Wecker. Ringringringringring.

Ich klapperte alle Zimmer ab und wurde mit mürrischen Gesichtern und rumgemaulte empfangen. Aber zumindest stehen sie wirklich auf. Vorallem das Mädchen von gestern straffte mich mit einem tödlichen Blick als ich ihr Zimmer aus den Federn schmiss.
Aber irgendwann war ich dann in jedem Zimmer und ging zu den jung.

Mit schnellen Schritten lief ich zum Zimmer der Jungs. Da die Zimmer von ihenen sich immer noch in Renovierungsarbeiten befinden durften sie alle in einem großen Gemeinschaftsraum schlafen. Opfer.

Ich klopfte. Keine Reaktion. Geht schon mal gut los.
Ich öffnete die Tür und es war stockfinster.

„Alles aufstehen!", rief ich und ging ins Zimmer hinein. Ich ging zu den Fenstern und hoffte dabei inständig auf keine Matratze zu treten. Das wäre peinlich und schon am ersten Tag etwas peinliches zu bringen kann ich mir absolut nicht erlauben. Blamieren würde ich mich eh noch früh genug.

Als ich die Vorhänge öffnete kam nur gestöhne Proteste von den Jungs die sich unter die Decke lümmelten.

Jedes Jahr war es immer ein riesiges Problem die Jungs zum aufstehen zu bewegen. IMMER!! Wie ich doch immer sage: jedes Jahr das selbe!

„Hop jetzt ihr seit nicht hier um zu schlafen!", ich ging wieder Richtung Tür. Diesmal war es nicht so schwer den Matratzen auszuweichen.

Der erste der eine wirkliche Reaktion zeigte war, wie sollte es denn anders sein, Finn. Er stöhnte am lautesten und drehte mir den Rücken zu. „Alles klar.", sagte ich und ging kurz in die Küche wo ich eine Pfanne und eine Schöpfkelle mitgehen lies. Als ich wieder im Zimmer stand haute ich mit aller Kraft den Schöpfer gegen die Pfanne.

Haha das war laut. Und es machte Spaß. Ich sollte Musiker werden. Das war die reinste Symphonie.

Die Jungs schreckten hoch und saßen Kerzengerade auf ihren Matratzen. Ich grinste. „Aufstehen hab ich gesagt.".

Mürrisch erhoben sie sich und bewegten sich so langsam wie sie konnten zu ihren Koffern um sich anzuziehen. Nur Finn nicht.

War ja klar. Natürlich brauchte unser grinse-boy besondere Aufmerksamkeit.

Er lag noch ganz gechillt auf seiner Matratze und hatte sich bei meinem Trommelkonzert kein Stück bewegt. „Du auch dahinten!", rief ich. „Bring mich doch dazu." Ich konnte zwar sein Gesicht nicht sehen aber ich wusste instinktiv das er grinste. Vollhorst. War sein grinsen in sein Gesicht gemeißelt?

Ich ging zu seiner Matratze und tippte ihn meinen Fuß an. „Hop jetzt!!" „Du sollst mich dazu bringen."

Was sollte das den jetzt heißen.

„Steht auf jetzt!", ich tippte ihn nochmal mit dem Fuß an. Er packte mich am Knöchel und ich erschrak so sehr das ich glatt das gleich Gewicht verlor und hinflog.

Jahaaa. Wie war das mit peinlich am ersten Tag? Gut gemacht Sarah.

Er setzte sich auf und grinste mich blöd an. Ich lag immernoch völlig perpelx auf dem Boden und schaute ihn verdattert an.

„Tut mir Leid ich wollte dich nicht aus der Bahn werfen." sagte er mit diesem selbstgefälligen grinsen mit dem er auch auf den Hof geritten kam.

Schnell stand ich auf. „..Ähm..mach dich jetzt fertig!" und ging aus dem Raum. Kaum hatte ich die Tür geschlossen hörte ich schon das Gelächter des Zimmers.

Geil doch gleich am ersten Tag zur Sau gemacht. Danke Finn.

Und dabei hatte der Tag noch nicht mal richtig angefangen. Und heute gab es keinen Kuchen, also nichts was mir den Tag verschönern würde.

Doch nicht wie jeder Sommer?Nơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ