Kapitel 44 | Finns Freund

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Am nächsten morgen wurde ich von den Sonnenstrahlen geweckt die durchs Stallfenster schienen. Ich musst blinzeln.

Es dauerte ein paar Sekunden bis sich mein Kopf einschaltete und alle Erinnerungen wieder zurückkehrten.
Oder vielleicht war es auch Finns warmer Atem an meinem Ohr. Leicht, drehte ich meinem Kopf zur Seite. Da lag er und schlief noch tief und fest.
Er sah so friedlich aus. So süß.

Seine verwuschelten Haare hingen ihm ins Gesicht. Sie waren voller Stroh. Aber ich wollte gar nicht erst wissen wie ich aussah.

Wie als hätte er meine Gedanken gehört, öffnete er die Augen und grinste mich an. Ich musste sein grinsen erwidern.

"Morgen Strohmonster.", grinste ich ihn an. Etwas verwirrt sah er mich an. Zur Bestätigung zog ich ihm ein bisschen Stroh aus dem Haar und hielt es ihm vor die Nase.
"Aha.", sagte er nur. Und nahm mir das Stroh ab.
"Dann gehen wir ja heute im Partnerlook.", sagte er und er grinste jetzt noch breiter als vorher.

Verunsichert griff ich mir ins Haar. Jap. Voller Stroh. Etwas verdutzt zog ich mir auch etwas Stroh aus dem Haar, was Finn zum auflachen brachte.

Ich setzte mich auf uns sah runter auf den Boxenboden. Levina stand ganz gemütlich, dösend in einer Ecke der Box und unter ihr schliefen, eng zusammengekauert, Frigo und Forno.
Die beiden waren so süß. Zwei Geschwister, die unterschiedlicher nicht sein könnten.

"Wann kommt nochmal der Tierarzt?", fragte Finn während er sich aufsetzte.
"Bestimmt jeden Moment.", sagte ich uns beobachtete Immernoch die frisch gebackene Familie.

Plötzlich vernahm ich Auto Gerräusche vom Hof. Wo man grade vom Tierarzt sprach.

"Da isser!", lachte ich. Dann hörten wir auch schon Schritte die Stallgasse entlang laufen und da stand auch schon der Doktor vor uns.

"Wie ich sehe habt ihr das auch ohne mich gut geschafft.", lachte er während er die Box betrat.
Durch das klappern der Box waren nun auch Kühlschrank und Backofen wach geworden und strecken neugierig ihre Köpfe nach oben. Levin interessierte der Tierarzt recht wenig. Wie gesagt, es waren nicht ihre ersten Fohlen und sie hatte auch schon ein paar Besuche von dem Doktor hinter sich und wusste das er nichts Böses wollte.

"Hi ich bin Doktor Simons.", stellte sich der Doc vor und hielt Finn die Hand hin, welche er zugleich ergriff. "Finn.", antwortete mein bester Freund höflich. Der Doktor nickte lächelnd und widmete sich dann den kleinen Fohlen am Boden.

"Irgendwelche besonderen Vorkommnisse bei der Geburt?", fragte er während er den Herzschlag der Fohlen musste.

"Der hellere der beiden war etwas unterkühlt aber das ging dann schnell wieder weg.", beantworte ich seine Frage schnell. Der Doktor nickte ohne den Blick von seiner Arbeit und den Fohlen abzuwenden.

Finn und ich saßen still auf den Heuballen und beobachtete wie der Tierartzt die Fohlen durchcheckte. Am Anfang waren die kleinen etwas nervös, doch ihre Mutter strahle so eine Ruhe aus, dass auch die kleinen sich etwas mehr entspannten.

Nach etwa 20 Minuten hob der Doktor den Kopf und lächelte uns an. "Alles in bester Ordnung. Das habt ihr gut gemacht!"

Dankend, lächelte ich ihn an während Finn in wissen angrinste. Als Antwort auf sein freches Grinsen kniff ich ihn in die Seite. Doch er zuckte nichtmal zusammen.

"War da was?", fragte er scheinheilig lächelnd. Wie so oft, verdrehte ich die Augen. Wieder grinste er vielwissend.

"Na dann.", der Doktor stand auf und packe sein Zeug zusammen. "Ich werde morgen nochmal vorbei schauen. Aber ihr wisst ja was zu tun ist stimmts?", zwinkerte er uns zu ehe er die Boxentür öffnete.
Auch Finn und ich standen auf und begaben uns zur Boxentür.

Wir folgten Doktor Simons die stallgasse entlang. Auf halber Strecke begegneten wir meinem Vater der den Doktor sofort in ein Gespräch verwickelte.
Finn wollte auch stehen bleiben, wahrscheinlich aus reine Höflichkeit doch ich zog ihn weiter hinaus auf den Hof.

Anscheinend war es noch ziemlich früh, denn es war noch niemand da und auch aus dem Haus hörte man keinen Lärm vom Frühstück.

Nur ein blonder junge stand auf dem Hof. Er war braun gebrannt und sah Finn eigentlich ziemlich ähnlich. Bis auf das seine Haare etwas dunkler und kürzer waren als Finns. Er trug nur ein weißes T-Shirt und kurze Short. Sunnyboy.
Als er uns sah grinste er über beide Ohren und kam auf uns zu. Finn blieb stehen und starrte ihn etwas verwundert an.

"Da bist du grade mal drei Wochen auf dieser Reitschule und schon kommst du früh morgens mit einem Mädchen aus dem Heu??", lachte der Junge.

Finn schloss die Augen und schmunzelte. "Ich hab dich auch vermisst Griffin.", sagte er und nahm seinen Freund in die Arme.

Ich glaube man konnte mir ansehen wie verwirrt ich war. Als Finn seinen Freund wieder losließ, blickte er wieder zu mir. "Sarah das ist Griffin. Er ist sowas wie mein Bruder."

Griffin sah ihn entsetzt an. "Nur dein Bruder?! Jetzt bin ich fast beleidigt!!", schmollte der Junge.

"Nein ich mache dir hier jetzt kein Liebesgeständnis.", seuftzte Finn.
"Schade.", antwortete Griffin. Ich musste schmunzeln.

"Aber was machst du eigentlich hier?", fragte Finn seinen Freund jetzt.
"Haha wonach sieht es den aus?", grinste er ihn an. "Ich bin jetzt auch mit dabei!"

Doch nicht wie jeder Sommer?Where stories live. Discover now