Kapitel 28 | Mittagessen

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Langsam wurde es Zeit fürs Mittagessen, also ging ich runter in den Speisesaal. Dort angekommen merkte ich dass Finn noch nicht da war. Ich zuckte mit den Schultern und holte mir schon mal mein Essen und setzte mich an unseren üblichen Tisch. Er würde ja sicher gleich auftauchen, auch wenn das Essen hier nicht das gelbe vom Ei war. Um ein Mittagessen ausfallen zu lassen war Finn nicht in der Lage. Dafür aß er zu gerne und zu viel.

Heute gab es Auflauf bestehend aus Kartoffeln, Käse und Brokkoli. Damit konnte ich Leben. Wobei mir Kuchen immernoch lieber wäre.

Ich wollte mir grade die erste Gabel meines Essens in den Mund schieben als ich bemerkte das Simon nebenan am Nachbartisch saß und mich anlächelte. Ich versteinerte in meine Bewegung und drehte mich um. Meinte er mich? Wirklich mich?

Anscheinend fand er meine Reaktion richtig lustig den er musste kurz auflachen. Ich legte meine Gabel auch wieder auf den Teller und musst ebenfalls schmunzeln. Er hatte ein echt schönes Lachen.

Von meinen Gedanken peinlich berührt drehte ich mich nach vorne und starrte auf mein Essen, welches jetzt sicherlich schon eiskalt war. Ich aß ganz normal weiter als wäre nichts gewesen. Wo bleibt Finn eigentlich?

Plötzlich setzte Simon sich vor mich auf den Stuhl. Ich glaube mein erstaunen war mir anzusehen den er musste augenblicklich wieder kurz lachen.

„Na alles ok?", fragte er mich. Er fragte mich. Tatsächlich mich! „Ja natürlich und bei dir?", sagte ich und versuchte es so locker und cool wie möglich zu sagen ohne wie eine Tomate knallrot anzulaufen. Klappte nur halb so gut wie ich es mir gedacht hatte.

„Alles cool.", antwortete er lächelnd. Ihm gelang das mit dem cool sein besser als mir. „Ich wollte fragen ob du -", weiter kam er nicht. Finn stand mit vor der Brust verschränkten Armen vor Simon und starrte böse auf ihn herunter.

„Hi Finn.", begrüßte Simon ihn freundlich. Finns Augen verengten sich zu schlitzen. „Ich denke du sitzt auf meinem Platz.", Finns Stimmer war ernst und auch ein bisschen furchteinflößend. „Steht hier irgendwo dein Name oder was?", Simon hatte anscheinend keine Lust sich von ihm herumschubsen zu lassen.

Ich hingegen saß einfach nur wie ein Stein auf meinem Platz und hatte gar keine Ahnung was ich tun sollte.
„Willst du das wirklich hinterfragen?", knurrte Finn. „Ich bin schon weg.", Simon stand auf. Nein bleib hier und scheiß auf Finn! War das grade sein ernst?! „Richtig so.", grummelte Finn und setzte sich auf 'seinen' Platz. Simon ging wieder rüber zum Nachbartisch.

Ich sah Finn mit hochgezogener Augenbraue an. Wollte er mich eigentlich verarschen? „Gern geschehen.", grinsend nahm er sich meine Gabel um ein Stück meines Auflaufes zu verspeisen. „Gern geschehen?", fragte ich zickig. Was hatte er den das recht Simon zu verjagen?!

„Gern geschehen.", gab er zurück. Lächelnd nahm er sich noch eine Gabel Auflauf. Sollte er nur ich hatte eh keinen Hunger mehr.
Ich sah ihn immer noch fragend an und verschränkte die Arme vor meiner Brust. Seine Dreistigkeit kannte anscheinend wirklich keine Grenzen.

„Na dann wollen wir?", Finn stand auf und sah auf mich hinab. Ach stimmt. Wir wollten ja wieder auf den Hügel.
Ohne ein Wort stand ich auf und ging Richtung Stall. Er folgte mir. Eigentlich wollte ich ihm von der Aktion von meinem Vater erzählen, aber das musste erstmal warten.

Doch nicht wie jeder Sommer?Onde histórias criam vida. Descubra agora