Kapitel 8 | Denken tut mir nicht gut

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Im Essenssaal angekommen ging ich zur Theke und holte mir mein Mittagessen. Es gab einen Eintopf der leicht beunruhigend aussah. Leider keinen Kuchen. Aber kein großer Verlust, hatte sowieso nicht so großen Hunger.

Ich setzte mich an einen leeren Tisch und rührte in meiner Schüssel herum.

Was wollte der Typ von mir?
Wer war er eigentlich genau?
Woher kam er?
Wieso grinste er immer so komisch?
Was will er von mir?
Und wieso mach ich mir so viele Gedanken darum?!

Plötzlich stellte jemand sein Tablett vor meins und setzte sich. Ich wurde so stark aus meinen Gedanken gerissen das ich zusammenzuckte. Als meinen Kopf hob um herauszufinden wer das ist erschrack ich nochmal kurz. Finn Antigua. Als ob ich es nicht gerochen hätte.

Mit seinem immer währenden grinsen setzte er sich vor mich und schaute mich an.

„Was denn?", fragte ich ihn, ruhiger und lieber als ich eigentlich wollte.

„Hahaha, was soll den sein?", sagte er ganz entspannt. „Ich darf mich doch sicher her setzten oder?" Wollte er darauf wirklich ne Antwort?

„Du sitzt ja schon.", sagte ich und fing an meinen Eintopf, oder was auch immer das war, zu essen.

Er grinste mich noch einmal kurz an und fing auch an zu essen.

„Wie heißt du eigentlich?". War das sein ernst? „Ich hatte meinen Namen schon mal erwähnt." erwiderte ich. „Sarah stimmt's?" fragte er mit seinem verschmitzen lächeln. „Richtig.", ich schaute die ganze Zeit in meinen Eintopf.

„Kennst du den auch meinen Namen?", fragte er grinsend. „Finn Antigua.", „Richtig.", antwortete er im genau gleichen Tonfall wie ich vorhin.

„Kannst mich ruhig anschauen wenn ich mit dir Rede.", meinte er und sah mich an. Ich wusste das er mich ansah aber ich traute mich doch nicht so ganz meinen Blick zu erheben. Diesmal
war ich unhöflich. Wie der Vater so die Tochter.

Plötzlich nahm er mein Kinn und hob es leicht nach oben so das ich ihn ansehen musste.

„Geht doch!", sagte er in seinem Üblichen grinsen.

Wie erstarrt schaute ich ihn an. Wieder hatte er mich aus der Bahn geworfen.

„Alles okay?", fragte er. Ich schob seine Hand von meinem Kinn weg. „Na klar.", antwortete ich leiser und verunsicherter als ich eigentlich wollte. Das hatte er bemerkt und fing natürlich Augenblicklich wieder an zu grinsen.

„Ich muss.", sagte ich noch leiser als vorhin, nahm mein Tablett und stand auf.

Ich wusste das er mir hinterher schaute. Ich brachte meinen Teller in die Küche und ging schnellen Schrittes auf mein Zimmer. Bloß weg.

Ich musste mehr über ihn herausfinden. Auf dem Weg zu meinem Zimmer beschloss ich
Ihn stalken zu gehen. Und bekanntlicherweise weiß das Internet ja alles.

Also
Setzte ich mich in meinem Zimmer an meinen Laptop und überlegte. Seinen Nachnamen hatte ich doch schon irgendwo mal gehört. Also gab ich 'Antigua' einfach mal in die Google – Suchzeile ein.

Bilder.
Strand, Palmen und klares Meer. Ziemlich zusammenhangslos.

Ich scrollte ein bisschen weiter. Antigua war anscheinend eine Insel in der Karibik. Würde zu ihm passen mit seinen blonden Haaren und seiner bräune. Ob er wohl daher kam?

„Saaaraaah komm jetzt!! In einer Stunde wollt ihr los reiten!!", schrie mein Vater hoch.

Stressig. WIE JEDES
JAHR!!

„Jaaaa!! Ich komme gleich!", rief ich zurück und scrollte noch weiter durch den Browser. Mein Vater stürmte in mein Zimmer: „Komm jetzt los!!", er klang pampig und agressiv.

„Was googelst du da überhaupt?!", rief er und schaute in meinen Laptop.

„Nichts.", antwortete ich und klappte den Bildschirm zu.

„Komm jetzt ab!!!", sagte er laut. Manchmal machte er mir echt Angst. Er war halt ne Autoritätsperson.

Ich stand auf und machte mich auf den Weg nach unten. Der erste Ausritt stand an. Für die Teilnehmer das erste mal das sie die Ausreitstrecken kennenlernen plus den Weg in die Stadt.

Hoffentlich würde es spaßiger werden als der Unterricht.

Doch nicht wie jeder Sommer?Where stories live. Discover now