Kapitel 26 | Die Dressur-Kü

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In Reih und Glied standen wir auf dem riesigen Reitplatz. Mein Vater kam natürlich wieder zu spät. Wie immer. Jeden verdammten Tag. Jedes verdammte Jahr. Am Wochenende hatten wir unser erstes Tunier und alle, sogar Clara, waren pünktlich erschienen. Naja aber einer musste es ja verkacken ne?

Finn stand saß neben mir auf seinem Pferd und lehnte sich im Sattel zurück und drehte seinen Kopf zu mir. Ich starrte völlig in meine Gedanken versunken in den Sand und bemerkte gar nicht wie er sich zu mir rüberbäugte.

"Buh.", sagte er ganz trocken gegen mein Ohr. Ich war solche Attacken von ihm mittlerweile gewöhnt und drehte meinen Kopf zur Seite.
Doch ich hatte nicht damit gerechnet das er so nah an meinem Ohr war. Als ich ihn ins Gesicht schaute waren unsere Nasenspitze nur eine Haaresbreite voneinander entfernt. Er sah mir in die Augen. Ich war wie gelähmt. Ich wusste nicht wie lange wir uns so anstarrten, die Zeit schien fast still zu stehen. Wie hypnotisiert.

Irgendwann unterbrach er die Stille und lächelte mich schelmisch an: "Du hast wieder Taggeträumt oder?"

Ich drehte meinen Kopf wieder nach vorne. Mir war die Situation grade ein bisschen peinlich. Wie eigentlich alles in meinem Leben. "Ich hab nur nachgedacht.", sagte ich schnell, "Außerdem geht es dich nichts an!". Er lachte nur. Hobby Psychologe Finn.

"Hahahaha ich weiß schon du hast von deinem Ritter in silberner Rüstung geträumt der dir heute vor deinem Dad den allerwertesten gerettet hat?"

Ich sah ihn mich hochgezogener Augenbraue an. War das grade sein ernst?

Er grinste zufrieden und da betrat auch schon mein Vater den Reitplatz. Jetzt standen wir vorm nächstem Problem. Da keiner die blöde Kür gelernt hatte war die Stunde ein reinstes Chaos. Es endete damit das mein Vater ein paar graue Haare mehr hatte und ich mir durch meine ständiges gegen die Stirn schlagen mir eine Gehirnerschütterung zugelegt hatte.

Dabei hatte ich doch noch Kopfschmerzen von gestern Abend. Aspirin würden mir nach dem Unterricht meinen restlichen Tag retten.

Nach der Katastrophen Stunde sattelten wir alle ganz normal unsere Pferde ab. Ich verabredete mit Finn nach dem Mittagessen ausreiten zu gehen und ging hoch in mein Zimmer. Da wir in der Dressur Stunde so mega scheiße waren hatte mein Vater uns für den Nachmittag aufgetragen auf unsere Zimmer zu gehen und die blöde Kür zu lernen.

Gut das ich sie schon komplett auswenig kannte und Finn anscheinend auch. Also hatten wir frei.

Ich warf mich in mein Bett und starrte an die Decke. Mein Schädel pochte. Ich rieb mir die Schläfen. 30 Minuten bis zum Mittagessen. Wo waren nochmal die Asperin?

Ich stand auf und fing an mein Zimmer zu durchsuchen. Ich riss alle Schubladen auf aber von Asperin gab es leider keine Spur. Verdammter Mist. Da brauchte man einmal Schmerztabletten....

Ich erschrack als die Tür von meinem Zimmer aufgerissen wurde. Eigentlich erwartete ich jetzt einen dumm grinsenden Finn der mich wegen meines Katers auslachen sollte aber da stand tatsächlich mein Vater mit einer kleinen Papschachtel in der Hand.

Er warf ohne ein Wort die Schachtel auf mein Bett. Ich stand vor meinem Schrank konnte aber nicht identifizieren was das für den Schachtel war. Fragend sah ich meinen Dad an.

"Ich hab noch keine große Lust Großvater zu werden. Nur damit ihr schonmal vorgesorgt habt."

Ich ging zu meinem Bett und nahm die Schachtel in die Hand. Meine Augen wurden ganz groß. Wollte er mich eigentlich verarschen?!

Ich hielt die Schachtel hoch und drehte mich zu meinem Vater. Entgeistert sah ich ihn an.
Es waren Kondome.

Doch nicht wie jeder Sommer?Where stories live. Discover now