Kapitel 29 | Eine Erklärung bitte

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Die Sonne prickelte auf meiner Haut. Mit hinter meinem Kopf verschränkten Armen lag ich im Grass, die Augen geschlossen. Neben mir lag Finn auch mit geschlossenen Augen. Dachte er ich würde das grade beim Mittagessen einfach so hinnehmen? Haha nein mein Freund. Würde ich nicht.

Ich drehte mich auf die Seite um ihn anschauen zu können. Seine Haare schienen von der Sonne erleuchtet zu werden und glänzten im Licht. Langsam hob und senkte sich sein Brustkorb. Er wirkte wirklich tiefen entspannt. Das würde sich ändern.

"Finn?"
"Hm?", kam es von ihm zurück ohne sich auch nur einen Millimeter zu bewegen. „Wieso hast du Simon vorhin so angepamt?", das heben und senken seines Brustkorbes hörte augenblicklich auf. Er drehte seinen Kopf zu Seite und öffnete seine Augen. „Weil er auf meinem Platz saß.", antwortete er sicher. Ja danke Finn den Standpunkt hattest du vorhin schon seeeeehr deutlich dargestellt danke!

„Und er ein Arsch ist.", er drehte seinen Kopf wieder gegen die Sonne und schloss seine Augen. War die Konversation etwa schon vorbei?

„Wieso das den?", hakte ich nach.
„Weil er dich nur ins Bett kriegen will, ich habe dir vorhin einen gefallen getan."
War das sein ernst?
„Das stimmt doch gar nicht er ist nett!", verteidigte ich Simon. Auch ich drehte mich wieder auf den Rücken.

„Oh doch glaub mir ich kenne ihn besser als du und es ist so.", sagte er ernst. „Ich hab keine Lust mir dann in einer Woche dein geheule anhören zu müssen weil er dich sitzengelassen hat.", seine Kiefermuskeln zuckten.

Eigentlich wollte ich ihm noch die Kondom Geschichte von meinem Dad erzählen aber das war mir in dem moment echt SCHEIß egal!

„Ist das dein ernst?!", ich setzte mich auf. „Du kennst ihn doch genauso lange wie ich also woher willst du das wissen?!", zickte ich ihn an. „Und außerdem, selbst wenn es so wäre, was es nicht ist, finde ich es schön das du wenn er mich sitzen lässt du an dein eigenes Wohl denkst!", ich stand auf. Seine Ego reichte anscheinend echt bis zum Mond!

Finn setzte sich auch auf. „Hey so hab ich das nicht gemeint!". Ich wollte grade zu meinen Pferd gehen blieb aber stehen.

„Sei jetzt nicht sauer bitte!", er sah mich an und streckte seine Hand nach mir aus. Ich drehte mich um. „Ich will nicht das er dich verletzt.", sagte er leise. Haha. Das war süß. Aber trotzdem überfürsorglich. Er ähnelte meinem Dad.
„Jetzt komm.", sagte er. Ich ging auf ihn zu und er nahm meine Hand und zog mich wieder ins Grass. Er legte sich wieder und ich legte den Kopf auf seinen Bauch. Ich entspannte mich wieder und seufzte. Sauer sein konnte ich ihm eh nicht lange. Auch er machte es sich wieder bequem und legte sich wieder zurück und schloss die Augen. Auch ich machte meine Augen zu.

Genauso waren wir auch heute morgen aufgewacht. Ich musste schmunzeln. So etwas wie gestern Abend würde ich nie wieder tun, aber ich war froh das er da war und auf mich aufgepasst hat. Ich spürte seine Atembewegungen unter meinem Kopf. Ich drehte meinen Kopf zur Seite und sah ihn an. Ein Marienkäfer landete auf seiner Nase. Er rümpfte die Nase und der Käfer suchte schnell das Weite. Ich musste schmunzeln.

Ich schaute wieder in die Sonne um noch den Rest unserer Pause zu genießen. Ich verbot mir an das Training und die Turniere am Wochenende zu denken und wie sehr das alles in die Hose gehen würde. Auch die Geschichte mit meinem Vater hatte ich schon fast wieder vergessen. Hier oben zählte das alles nicht. Hier gibt es nur das hier und jetzt.

Hier gibt es nur uns. Und das war gut so.

Doch nicht wie jeder Sommer?Dove le storie prendono vita. Scoprilo ora