Kapitel 34 - Jonas

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Heute Ist Montag und ich bin gerade auf dem Weg zum Tanz-Training, nachdem ich Tim im Kindergarten abgeliefert habe.

Von Mia habe ich nichts mehr gehört, seit ich sie Samstagnacht ins Bett gebracht habe.
Als ich Sonntag aufgestanden bin und mit Mia und Tim ins Krankenhaus fahren wollte, saß in der Küche nur Tim vor einem gedeckten Tisch. Allerdings war für drei Leute gedeckt und auf einem Teller lag ein noch nicht angerührtes Brötchen.

Mein Bruder erklärte mir dann, dass Emilia ganz dringend gehen musste und er mich von ihr grüßen sollte. Als ich gefragt habe, warum die beiden mich nicht geweckt haben, meinte er, dass sie gesagt hat, ich bräuchte den Schlaf, weil ich in der Nacht noch wichtige Dinge erledigt hätte. Das ist zwar ein netter Gedanke, trotzdem würde ich gerne mal wissen, warum sie so plötzlich gehen musste.

Während Tim mich also nach den wichtigen Dingen gefragt hat, habe ich mein Handy genommen und Emilia geschrieben:

Hey,
warum bist du einfach gegangen?

Sie hat mir bis jetzt nicht geantwortet, die Nachricht ist auch gar nicht angekommen. Warum hat sie denn die ganze Zeit ihr Handy aus?

Naja, gestern habe ich Tim dann erzählt, dass Paps krank ist und ein paar Tage beim Arzt bleiben muss. Zum Glück hat er nicht groß nachgefragt. Später sind wir dann zum Krankenhaus gefahren, wo ich meinem Vater dann erklärt habe, dass Emilia dringend nach Hause musste und deshalb nicht mitkommen konnte. Man hat gesehen, dass ihn das schon etwas enttäuscht hat, was ich mir jetzt nicht so ganz erklären konnte.

Dass ich selbst enttäuscht bin, kann ich leider nicht bestreiten. Ich hätte gerne den Tag mit ihr verbracht. Auch wenn das bedeutet hätte, dass sie meinen Vater näher kennengelernt und Zeit mit mir und meiner Familie verbracht hätte. Irgendwie habe ich bei ihr kein Problem damit. Warum sollte sie nicht sehen, dass ich anders sein kann?

Weil du seit Jahren versuchst, das zu verstecken?

Ja, aber vor ihr will ich das vielleicht gar nicht...
Anscheinend will sie davon aber nichts wissen. Immerhin ist sie ohne ein Wort abgehauen und meldet sich nicht, dabei müssen wir heute die komplette Choreo vorstellen und anfangen, sie den anderen richtig beizubringen.

Aber warum hat sie dann Frühstück gemacht und für drei Personen gedeckt? Sie wusste doch wahrscheinlich, dass Paps nicht da ist. Also wollte sie wohl zu dritt essen. Warum ist sie dann nicht geblieben?

Ich werde aus meinen Gedanken gerissen, als Ben mir vor der Tür des Tanzstudios auf die Schulter klopft. „Hey Mann, was geht?"

„Nichts. Ich habe keine Lust, euch Vollpfosten eine Choreo beizubringen, die fast zehn Minuten lang ist."

Er lacht: „Du hast nur Angst, dass wir die nachher besser können als du", dann wird er ernster, „hast du Mia schon gesehen? Seit Samstag hat niemand was von ihr gehört."

Ich schüttle den Kopf: „Samstag haben wir an der Choreo gearbeitet, aber seitdem habe ich sie auch nicht mehr gesehen", erkläre ich.

Ben seufzt: „Was hast du schon wieder angestellt? Sag mir bitte, dass du ihr nicht das Herz gebrochen hast oder so, dafür ist sie echt zu niedlich."

Den Stich, denn ich in der Brust spüre, als Ben Emilia als niedlich bezeichnet, ignoriere ich jetzt mal. „Gar nichts habe ich getan... Denke ich..." Ich werde ihm erstmal nicht davon erzählen, dass sie bei mir zu Hause war und in meinem Bett geschlafen hat. Dafür vertraue ich ihm nicht genug. Darüber kann ich vielleicht später mit Damian reden.

Ben stöhnt genervt: „Denkst du? Das muss man doch wissen. Du bist berühmt dafür, Herzen zu brechen und dass du Emilia nicht gerade egal bist, weiß jeder. Ne ganz schön gefährliche Kombi ist das."

Dance into my SoulWo Geschichten leben. Entdecke jetzt