Kapitel 43 - Mia

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Mittlerweile ist mein Geburtstag schon einen Monat her und heute ist die große Abschlussprüfung im Tanzen. Das Abi haben wir alle bestanden und nächste Woche ist auch der Abiball auf dem wir unseren Tanz wahrscheinlich nochmal aufführen, wenn wir heute nicht total schlecht sind. Aber das denke ich nicht. Jeder weiß, wann er dran ist. Alle können ihre Schritte und die Hebefigur von Jonas und mir hat seit meinem Geburtstag bis jetzt jedes Mal funktioniert und ich wüsste nicht, warum das heute anders sein sollte. Das einzige, was mich mittlerweile ziemlich stört, ist Verenas Part, bei dem sie sich so an Jonas ranmacht und ihn küsst. Immerhin ist er mein Freund (hört sich das nicht toll an?) und ihre Zunge hat in seinem Hals nichts zu suchen! Blöd nur, dass das schon etwas länger so fest steht...

Aber ich muss mir das ja nur noch zwei Mal ansehen und dann kann ich wenigstens richtig authentisch reagieren, wenn ich entsetzt wegrenne...
Und sonst wird das gut werden. Gerade sind wir mit unserer Generalprobe durch und jetzt sehe ich Paul und seiner Gruppe zu. Bei denen läuft es interessanterweise immer noch nicht ganz rund und es gibt ziemlich viel Streit. Aber wenn sie dann tanzen, sieht es echt super aus. Paul tut mir trotzdem irgendwie leid. Ich glaube, im Endeffekt habe ich von uns beiden doch die bessere Gruppe erwischt.

Plötzlich legen sich von hinten zwei Arme um mich. Jonas legt den Kopf auf meine Schulter und murmelt: „Also bei uns ist das irgendwie besser gelaufen, oder?"

Ich nicke grinsend, weil ich mich immer noch so über seine Nähe freue: „Ja, was echt erstaunlich ist. Bei der Kombination von Leuten."

„Stimmt wohl", ich spüre, wie sich sein Kopf bewegt, „sag mal, warum grinst du denn so?"

Ich drehe mich zu ihm um und lege ihm die Hände in den Nacken: „Ich grinse so, weil ich noch nicht ganz fasse, dass wir zusammen sind."

Jonas lacht leise und zieht mich an der Hüfte näher zu sich heran: „Das ist ganz schön komisch, wenn man überlegt, dass ich innerhalb von vier Wochen auf zwei beknackten Doppeldates war. Zwei, Mia! Außerdem sitzt du ständig bei mir zu Hause rum und gehst mir mit meinen Bruder auf die Nerven und mit meinem Vater hast du dich auch schon gegen mich verbündet. Und überleg mal, wie oft du schon in meinem Bett geschlafen hast. Das ist was ganz neues für mich. Achso und was vielleicht auch nicht unwichtig für dich ist: Ich gehe mit dir zu Abiball und das würde ich bestimmt nicht tun, wenn du nicht meine Freundin wärst."

Ich lache: „Jaja, ich hab's verstanden."
Ja, letzte Woche hat Jonas mich gefragt, ob ich mit ihm auf den Abiball gehe und natürlich habe ich ja gesagt. Er hat es auch ziemlich süß gemacht: Wir haben abends im Park gepicknickt und dann hat er mir etwas auf der Gitarre vorgespielt. Das muss er in letzter Zeit aber öfters, denn er kann echt gut spielen und ich finde das so toll, dass ich so lange quengle, bis ich meinen Willen durchsetze. Wer sich jetzt, wie ich, denkt, dass diese Aktion gar nicht zu Jonas passt und viel zu kitschig ist, hat Recht. Jan, Emily und Ben haben ihn dazu gezwungen. Damian hat ihn dagegen nachher ausgelacht, wofür ich ihn gegen den Arm geschlagen habe.

„Hast du Lust was essen zu gehen, bevor wir uns fertig machen müssen und nicht mehr von den verrückten Leuten wegkommen?", fragt Jonas jetzt und unterbricht so meine Gedanken.

Ich nicke: „Klar, aber die anderen sind nicht wirklich verrückter als wir beide."

Er zuckt wie so oft mit den Schultern: „Ansichtssache."

Kurz darauf finden wir uns in einem kleinen Imbiss wieder. Jonas klaut mir immer wieder Pommes von meinem Teller, obwohl er vor sich noch mehr als genug liegen hat.

Ich schlage ihm auf die Finger: „Hey! Iss dein eigenes Essen!"

Er hebt abwehrend die Hände und grinst mich arrogant an: „Aber Prinzessin! Ich will doch nicht, dass du dich überfrisst und noch fett wirst."

Dance into my SoulNơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ