Kapitel 41 - Mia

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Sonntag hat Jonas mich, direkt nachdem wir aufgestanden sind, zu Emily gebracht. Nein, wir haben nicht in einem Bett geschlafen. Er hat mir, obwohl ich dagegen protestiert habe, wieder sein Bett überlassen und dann... hm... ich habe keine Ahnung, ob er in Tims oder in Christians Zimmer übernachtet hat, vielleicht hat er sogar auf der Couch geschlafen. Am nächsten Morgen hat er mich auf jeden Fall geweckt und wir haben zusammen gefrühstückt. Direkt danach habe ich ihm gesagt, dass ich fürs erste zu Emily ziehen möchte, woraufhin er sofort angeboten hat, mich zu fahren.

Über das, was nach meinem „ich glaube, ich liebe dich" passiert ist, möchte ich eigentlich gar nicht so genau nachdenken. Aber Emily habe ich auch schon davon erzählt und so muss ich mir das sowieso mindestens drei Mal am Tag anhören. Eigentlich ist ja gar nichts Schlimmes passiert... obwohl...
Mir ist die Sache sofort wahnsinnig peinlich gewesen, ich bin von Jonas runtergerutscht und habe mich bestimmt eine Millionen Mal entschuldigt. Er hat nur gelächelt und gemeint, dass ich mich nicht entschuldigen müsste, was das Ganze aber irgendwie nur peinlicher gemacht hat. Natürlich hat Jonas meine Worte nicht erwidert. Aber das habe ich auch nicht erwartet. Dass ich so etwas sage, war ja auch nicht geplant... Naja, danach habe ich ihm noch versucht zu erklären, dass ich gar nicht wusste, was mit mir los war und dass ich einfach wahnsinnig verwirrt gewesen bin, aber er winkte nur ab und fragte mich, ob ich nicht schlafen gehen wollte.
Und dann waren wir auch schon bei der Zimmerdiskussion angekommen.

Tja und seit Sonntag bin ich also bei Emily einquartiert. Ihre Eltern sind gerade auf Geschäftsreise, aber eigentlich sind die auch recht locker drauf und hätten wahrscheinlich sowieso keine Probleme damit, dass ich ein paar Tage hier wohne. Emily und ich freuen uns dagegen, mal wieder richtig viel Zeit miteinander verbringen zu können, auch wenn der Grund dafür ziemlich kacke ist.

Nachdem sie sich also Sonntag den ganzen Tag lang von mir die Ohren volljammern lassen musste, hat sie abends dann angefangen, mich über meine Gefühle für Jonas auszuquetschen. Das hat darin geendet, dass sie jetzt, genauso wie ich, keine Ahnung hat, was das mit uns ist. Was ich mir wünsche, war uns aber irgendwann klar: Ich wäre wahnsinnig gerne mit Jonas zusammen. Doch wir wissen ja nicht, wie er das so sieht, darum hat Emily beschlossen, dass ich erstmal abwarte und schaue, was passiert.

Kurz bevor ich schlafen gegangen bin, hat er mir dann auch geschrieben und gefragt, wie es mir geht und mir, nach einem kurzen Bericht von Tim und seinem Vater, eine gute Nacht und süße träume gewünscht. Ich glaube, wenn ich sage, dass ich einen hysterischen Kreischanfall bekommen habe, ist klar, wie sehr ich mich über seine Nachrichten gefreut habe.

Montag war dann Training. Bei dem haben Jonas und ich so getan, als wäre nichts passiert.
Das Training ist eigentlich so verlaufen wie immer. Ben hat ein paar Witze gemacht. Isabell kam super mit und hat Jamie etwas unterstützt, der ein paar Schwierigkeiten hatte und Verena, die hat so lange rumgezickt, bis sie den Teil üben durfte, in dem sie Jonas antanzt. Mittlerweile haben wir uns dazu entschieden, dass sie ihn am Ende des Teils küsst und er erst nicht reagiert, damit der Effekt besser ist, wenn ich komme, das sehe und wegrenne. Und ich muss ehrlich zugeben, zu sehen, wie Verena ihre Zunge in Jonas Hals steckt, hat mich so wütend gemacht, dass ich gar kein schauspielerisches Talent zum Reagieren brauchte. Wäre ich nicht weggerannt, hätte ich ihr wohl eine runtergehauen.

Nach dem Training hat Jonas mich dann noch aufgehalten, weil er wohl mit mir reden wollte. Allerdings kam kein Gespräch zustande, da meine Mutter plötzlich im Saal stand und auch mit mir reden wollte. Und da es schon echt erstaunlich war, dass sie mich gefunden hatte (immerhin war sie noch nie in diesem Gebäude gewesen), bin ich mit ihr mitgegangen und habe Jonas gesagt, dass wir ja telefonieren oder ein anderes Mal reden können. Er verstand das auch und ist daraufhin gegangen.

Dance into my SoulWhere stories live. Discover now