Kapitel 1 - Strong.<3

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'I‘m sorry if I say I need you, but I don‘t care, I‘m not scared of love cause when I‘m not with you I‘m weaker is that so wrong is it so wrong that you made me strong.' 

„Mom!“ hörte ich Liz schreien. Ich sah aus dem Fenster raus, wie meine kleine Schwester meine Mutter stürmisch umarmte.

Das hatte sie schon lange nicht mehr bei mir getan. 

Es wurde schon dämmrig. Die beiden liefen fröhlich ins Haus und ich konnte unten ihre Stimmen hören. 

Ich würde nicht runtergehen. Dafür schmerzte das alles zu sehr. Dafür war ich zu sehr verletzt, alles war anders. 

Die zwei gingen unten in die Küche und man hörte nur Liz kichern. Ich versuchte es auszublenden,in dem ich wieder aus dem Fenster starrte. Der Himmel war grau, genau wie meine Gedanken. Die Vögel waren verstummt und es war still. Durch unsere kleine Siedlung fuhr nie ein einziges Aut. Warum auch, hier gab es nichts besonderes. Insbesondere mich. 

Wegen mir würden noch bald alle dieses Gebiet meiden. All die Liebe und Zuneigung, die mal in diesem Haus geherrscht hatte, war verschwunden. Und das nur wegen dieser einen Krankheit. 

Ich schlürfte ins Bad und starrte mein Spiegelbild an. Vor mir stand ein dunkelblondes Mädchen mit einer gemischten hässlichen Augen, einem hässlichen Körper und Augenringen. 

Ich erkannte mich kaum wieder. In den letzten Wochen hatte sich so viel geändert. 

Ich war dünner gewordenund bekam Fieber und durchfall. Mm bestand auf einen Besuch beim Arzt, obwohl ich Ärzte abgründig hasste. 

Als wir dann dort waren und er ganz laut :“ Grace Adams!“ schrie, schauten mich alle an.Ich hasste diesen Typen vom ersten Moment an. Doch das Schlimmste war, als er mir sagte was mir fehlte.

„Nun, Ms. Adams,ich muss ihnen leider mitteilen, dass wir einen Tumor gefunden haben, und zwar einen bösartigen. Sie haben Leukämie.“ 

Er hatte nicht mal Mitleid mit mir gehabt, als ich zusammen gesackt war und vor mich hin geweint hatte.Er hatte sich einfach umgedreht und war gegangen. 

Mom hatte mich getröstet doch sie wurde immer distanzierter. Und das endete in meinem jetzigen Leben.

In meinem kraftlosen, nutzlosen, traurigen Leben. 

Ich habe die Schule abgebrochen, weil es keinen Sinn mehr gemahct hat. Alle haben mich angestarrt, mich verspottet. Doch zuhause zu sein, ist kein bisschen besser. Mom kommt nie zu mir hoch, geschweige denn Liz oder Dad. Sie alle lebten ihr gewohntes Leben weiter und ignorierten mich. 

Als wäre ich tod. Vielleicht war ich das schon. Nur von innen und nicht von außen. Meine Fassade bröckelte langsam. Ich würde es nicht mehr lange so aushalten. 

Ich schlürfte wieder aus dem Bad und setze mich ans Fenster. Es war schon dunkler geworden. 

Unten hörte ich das Geschirr klappern. Mom und Liz würden bald essen. und ich würde nicht dabei sein.

Es lag vielleicht nicht nur an ihnen, denn ich hatte Angst, dabei zu sein. Mich von ihren ausdruckslosen Blicken zu durchbohren lassen und alles nur noch schlimmer zu machen. Ich war nun 18 Jahre alt, ich konnte tun und lassen, was ich wollte. und ich wusste auch schon, was ich tun würde:

Ausziehen. 

Einfach weg. Weg von dieser Unsicherheit, der verflogenen Geborgenheit und all der verlorenen Liebe, die in diesem Haus schon längst aufgegeben wurde. 

Wieder schmerzte mein Herz. Mir wurde wieder klar, dass ich wieder allein war. Und durch den Krebs würde ich das auch bleiben. 

Ich war nur eine 18- Jährige Krebskranke, mit fadem Haar und Augenringen. ich würde nicht auffallen. 

Let me be the One. // l.p.Where stories live. Discover now