Kapitel 20 - Wings.<3

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‚Oh lights go down In the moment we're lost and found I just wanna be by your side If these wings could fly Oh damn these walls In the moment we're ten feet tall And how you told me after it all We'd remember tonight For the rest of our lives.‘

                                                              23.09.

Liams’ POV 

Ich wachte durch das Schlagen der Regentropfen gegen das Fenster auf.  Es war noch dunkel und Grace war eng an mich gekuschelt. ich versuchte, noch mal einzuschlafen, aber es klappte nicht. Also lag ich einfach da und dachte nach. Über unser Schicksal und was noch passieren würde. Wie konnte ich sie noch glücklicher machen? Sie hatte mich wunschlos glücklich gemacht. Doch da fiel mir noch etwas ein. 

Heiraten. 

Ich schüttelten den Kopf. Ich dachte mir schon ziemlichen Mist aus. Wir kannten uns erst ein paar Monate und es hatte sich alles verändert, aber gleich Heiraten? Innen spürte ich, das mein Herz das genau wollte. Eine Versicherung, dass wir immer füreinander da sein würden. Ich liebte sie so sehr und konnte mir ein Leben ohne sie nicht vorstellen. Sie war alles, was ich wollte und je wollen würde. Sie atmete neben mir und ruhig und gleichmäßig, und das beruhigte mich wieder etwas. Ich suchte nach ihrer Hand, und als ich sie gefunden hatte, verschränkte ich unsere Finger miteinander. Ihre waren warm und so wärmte sie mich auf. Sie wärmte mein herz und gab mir ein Gefühl von Sicherheit. Dann dachte ich an Kinder. Aber was passierte, wenn sie sterben würde? Eine kleine Träne suchte sich den Weg über mein Gesicht, als ich wieder daran dachte. Ich hatte nochmal mit dem Arzt geredet, und er hatte gesagt, dass die Chance sehr klein war. Doch ich würde nicht aufgeben. Nicht ohne sie. Ich sah ihr an, wie sie immer etwas schwacher wurde, und das konnte nicht ertragen. In den nächsten Wochen sollte sie einfach sie selbst sein und ich wollte sie glücklich machen, auch wenn sie kaum noch Kraft hatte. Sie sollte mich in Erinnerung behalten, und ich würde ihr bald folgen. 

Grace verdiente es zu leben. Ich kannte niemanden, der es mehr verdiente als sie. Nicht mal ich. Kinder. Ich wünschte mir so sehr welche, vielleicht noch nicht jetzt, aber nur mit Grace. Und das konnte ich ihr nicht antun. Ihre Krankheit hielt mich wach. Daher befreite ich mich aus Grace Umarmung und stand leise auf. Ich lief zu meinem Hand und begann zu googeln, was man noch gegen Leukämie tun konnte. Leukämie. Krebs. Diese Wörter brannten sich in mein Gehirn und machten mich schwach. Erschöpft suchte ich, doch ich fand nichts. Leukämie musste doch irgendwie zu heilen sein. Einen haken musste es doch geben, an den ich mich klammern konnte. Wieder übermannte mich diese unendliche Traurigkeit, die sich wie ein Umhang um mich legte. Ich würde ihn immer mit mir rumtragen und ich konnte das einfach nicht vertragen, Grace leiden zu sehen. Ich suchte wahllos im Internet und verlor langsam die Hoffnung. Ich musste das einfach vergessen. Langsam stand ich auf und schaute auf die Uhr. Sechs Uhr. Grace würde noch etwas schlafen. Also hatte ich die Chance, mit jemandem zu reden. Und die Einzigen die mir einfielen, waren die Jungs. Sie schliefen bestimmt noch, aber im Moment brauchte ich ihre Hilfe. Also tippte ich Nialls Nummer in mein Handy ein und drückte auf Grün. Nachdem es ungefähr zehn Mal geklingelt hatte, nahm er endlich ab und murmelte: „Ja?“ „Hey Niall, ich muss mit dir und den Anderen reden. Kann ich kurz bei dir vorbeikommen?“ „Ja klar, ich sag den anderen Bescheid.“ nuschelte er und legte auf. Ich seufzte und schaute dann zu Grace. Sie lag da wie ein kleiner Engel. Ich ging auf sie zu und drückte ihr einen sanften Kuss auf die Stirn. Sie kicherte im Schlaf und machte mich nur dadurch unwahrscheinlich glücklich. Dann zog ich mir schnell einen Hoodie und eine Jogginghose an und lief dann nach unten. Dort schnappte ich meinen Autoschlüssel und lief nach draußen in den Londoner Regen. 

Im Auto schaltete ich das Radio an und sofort dröhnte das Lied Wings durch die Lautsprecher. Na toll. Ich schaltete den Motor an und fuhr los durch die Dunkelheit und durch den Regen. Ich schniefte einmal auf, weil dieses Lied einfach nur todtraurig war und gut zu meiner Situation passte.  Gott sei Dank war ich nach ein paar Minuten bei Niall angelangt und stieg aus. Schnell rannte ich durch den strömenden Regen und klingelte. Man konnte bestimmt nicht mehr erkennen, dass ich geweint hatte, und das war ziemlich gut. 

Let me be the One. // l.p.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt