Bei diesem Anblick kann ein Mädchen doch nicht arbeiten.

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Sobald ich am Arbeitsplatz bin, schaue ich nach Sebastian. Er ist leicht gefunden, da er am lautesten von allen ist. ,,Heeey Jess!", begrüßt er mich laut. Er ist so ein Idiot.

,,Na Nervensäge? Bereit zu arbeiten?", frage ich. Er sieht mich jetzt nicht mehr so erfreut an.

,,Man, die Anderen sind aber auch noch nicht da."

,,Weil die Anderen nicht so viel getrödelt haben wie du gestern. Na los." Ich gehe einen Schritt zur Seite, er verabschiedet sich von seinen Kollegen und kommt mit mir hoch.

,,So, ich habe die ganze Nacht darüber nachgedacht und bin zu keinem Schluss gekommen", fängt Sebastian an, als wir die Kisten runtertragen.

,,Was ist denn?", frage ich. Er setzt fort. ,,Was läuft da zwischen Dave und dir?" Ich atme genervt aus. Der kann es einfach nicht lassen.

,,Nichts", antworte ich knapp und verständlich. Sebastian lacht. ,,Als ob. Ich bin ja nicht so blöd wie alle denken. Ich habe zwei Augen und die können sehr gut deuten."

,,Dann scheinen deine Äuglein gestern falsch gedeutet zu haben, mein Kleiner", lächle ich ihn an.

,,Wette ihr habt so eine versteckte Beziehung, die niemand erfahren darf, weil er ein seriöser Geschäftsmann ist und du seine Putzfrau? Schätzchen, du brauchst dich nicht zu schämen. Jede Frau verknallt sich in diesen Typen." Ich schaue ihn lächeln an.

,,Du bist so ein Träumer. Wenn es so wäre, müsste nicht ich mich schämen, sondern der Chef und jetzt arbeite weiter." Ich laufe wieder hoch und mein Handy vibriert in meiner Hose. Normalerweise darf ich das nicht, aber niemand sieht mich ja hier oben, bis auf Sebastian, aber der wird mich ja nicht verpetzen. Ich nehme an. Es ist Rick.

,,Jess? Hey!"

,,Hey", begrüße ich ihn.

,,Ich bin so froh, dich erreicht zu haben. Die letzten Tage habe ich sehr viel nachgedacht und du hast recht. Ich muss mich bei Kate entschuldigen. Es war unfair von mir und bitte, lass uns wieder Freunde sein. Ich vermisse dich schon unglaublich. Du kannst mich als Arschloch, Idioten oder auch Vollhorst bezeichnen, verzeih mir dann aber einfach nur." Ich muss lachen.

,,Ich kann dich auch beleidigen, während ich sauer bin, Rick. Das solltest du wissen. Was das mit dem Entschuldigen angeht, lass es lieber. Sie verarbeitet es sehr gut und ich will nicht, dass es durch sowas wieder hochgeholt wird. Und ich habe dir schon längst verziehen. Wie soll ich denn auf meinen besten Freund verzichten?" Er atmet erleichtert aus.

,,Du kannst dir nicht vorstellen wie glücklich du mich gerade machst. Ich verspreche dir, sowas nie wieder zu machen. Das war einfach nur dumm. Können wir uns heute treffen? Wie lange arbeitest du?" Ach mist.

,,Ich weiß es nicht. Wir haben neuerdings son Projekt. Wenn ich zu Hause bin, rufe ich dich einfach noch mal an. Rechne aber nicht damit, dass ich früh zu Hause sein werde. Ich erzähle dir dann später alles. Jetzt muss ich eigentlich arbeiten."

,,Achso natürlich. Tut mir leid. Viel Spaß noch", lacht er.

,,Ha ha!" Ich lege auf und Sebastian grinst mich an.

,,Wer ist denn Rick?"

,,Was bist du eigentlich für eine Nervensäge?", wundere ich mich.

,,Ich bin nur neugierig."

,,Das ist noch eine Untertreibung. Mach jetzt weiter." Wir schaffen es alles runter zu bringen. Es müssen nur noch die Möbel runtergeschleppt werden. Aber jetzt machen wir erstmal Pause. Wir sind die Ersten, aber es dauert nicht lange, da kommt Kate mit einem hochrotem Kopf in die Küche. Bella grinsen im Schlepptau.

Take me.Where stories live. Discover now