Das war's...

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Vor dem Haus, setze ich mich noch auf die Bank. Es ist dunkel und bevor ich mich Kate stelle, muss ich mich ein wenig hinsetzen. Meine Beine ziehe ich an mich und umfasse sie mit meinen Armen. Nicht einmal Lampen besitzt diese Auffahrt. Keine Straßenbeleuchtung, Nichts. Ich werde von der Dunkelheit verschluckt und ein kleines Licht erkenne ich Nacht für Nacht, wenn ich hier sitze. Die nächste Straße weiter, da leuchtet eine Lampe. Der Stern in unserer doch so öden Gegend. Vor ein paar Wochen, als ich gekündigt habe - um dann doch wieder entkündigt zu werden - habe ich aus lauter Frust und ein wenig Neugier eine Bewerbung abgeschickt für eine dreijährige Ausbildung als Friseurin. Selbst wenn es klappt, werde ich nicht hingehen. Das Geld habe ich nicht dafür. Gleichzeitig muss ich Geld verdienen und selbst wenn ich hingehen würde, falle ich direkt aus der Aufnahmeprüfung. Schon so lange, habe ich niemandem die Haare gemacht. Das ist lächerlich.

Ich nehme einen Blick wahr und schaue in die Gegend, sehe aber nichts. Wobei... Die Lampe hinten wirft einen menschlichen Schatten. Sag mir nicht, dass ist dieser Typ vom Salon. Ich hoffe doch nicht. Es macht mich nervös, deshalb gehe ich hoch. Vielleicht sehe ich nur Gespenster oder da stand noch jemand und die haben geredet, während ich geträumt habe. Das wird es sein. Ich kann mir ja nicht sicher sein, da es ziemlich weit weg war. 

Ich habe mich getäuscht. Kate ist gar nicht zu Hause. Alles ist schwarz, dunkel und ich muss erst den Lichtschalter finden, um mich zurechtzufinden. Natürlich könnte ich den Fernseher anschalten, mir Essen machen, duschen, aber die Lustlosigkeit erfasst mich. Das heißt, ab ins Bett. Mein schwarzes, übergroßes T-Shirt habe ich mir schon angezogen und ich bin gerade am Zähne putzen, als jemand an die Tür klopf.

Klopft.

Klopft.

Es wird still, da ich nicht gewillt bin die Tür zu öffnen. Ich bin müde und will niemanden heute sehen. Kate hat einen Schlüssel.

Es Klopft wieder.

Klopft.

Klopft.

Mist, ich habe Zahnpasta im Mund. Ich gehe schnell hin und öffne die Tür. Mein Herz macht einen Sprung. Meine Augen müssen sehr überrascht aussehen. Dave steht am Türrahmen gelehnt, im schwarzen Anzug, weißen Hemd und einer schwarzen Krawatte vor mir. Ich drehe mich um. 

,,Hey", begrüße ich ihn beim Weg zum Bad. Mehr kriegt er nicht zu hören, ich habe eine Zahnbürste im Mund. Ich höre wie er lacht und die Tür schließt. Ich spüle meinen Mund aus, damit ich auch wie ein Mensch aussehe. Keine Sekunde später legen sich zwei Arme um mich. Ich schaue in den Spiegel und sehe hinter mir den Mann meiner Träume, der sein Kinn an meiner Schulter liegen hat und mich ansieht, als wäre ich die schönste Frau, die er je gesehen hat. 

,,Herzlichen Glückwunsch, Jess", flüstert er mir sanft ins Ohr, öffnet sein Jackett und holt eine einzige rote Rose heraus. Wow. So schön hat mir noch nie jemand gratuliert. Kaum habe ich sie angenommen, umschlingt er mich wieder. Ich rieche leicht daran und lächle. 

,,Danke", murmle ich und Dave grinst. 

,,Du hast wohl gedacht, ich vergesse deinen Geburtstag." Zärtlich schiebt er meine Haare zu einer Seite und küsst meinen Nacken. 

,,Ich habe nichts gedacht, Dave", hauche ich und schließe meine Augen. 

,,Hmm, das glaube ich dir nicht." Ich lache. 

,,Ich habe Geburtstag. Du musst mir heute alles glauben, was ich dir vorgaukle." Dave kitzelt mich kurz und ich quicke auf und öffne meine Augen. 

,,Ich bin froh, das Ihr hohes Alter Sie nicht negativ beeinflusst", lacht Dave und ich öffne gespielt empört meinen Mund. 

,,Man sagt keiner Frau, dass sie alt wird, Mr. Stark. Wagen Sie ja nicht, es bei Ihrer Nächsten zu versuchen. Ich finde es heraus, das sollten Sie wissen." Ich schaue zur Seite in der Hoffnung ihn wenigstens ein wenig zu sehen. 

Take me.Where stories live. Discover now