,,Versuchst du gerade lustig zu sein? Es klappt nicht."

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Zu Hause grabe ich mich in mein Bett und scheuche Kate raus. Ich kann es nicht fassen. Es war schon vorher so offensichtlich. Deswegen hat er es mir gesagt. Deswegen hat er gemeint, ich soll mich nicht in ihn verlieben. Natürlich! Ich gehe nicht mehr arbeiten. Ich kündige. Egal was er mit der Kündigung anstellst, ich komme nicht mehr.

Später kommt Kate dazu und legt ihre Arme um mich

,,Ich habe Ben weggeschickt.", sagt sie leise. Ich nicke.

,,Danke." Sie sieht mich mit ihren Kulleraugen an.

,,Habt ihr euch gestritten?", fragt sie und jetzt sehe ich sie an.

,,Wieso?"

,,Dave war am Ende ziemlich abwesend. Er hat gar nicht gemerkt, dass ein Balken auf ihn zugeflogen kam." Ich zucke leichthin mit meinen Schultern.

,,Na und? Das kann passieren."

,,Und du?"

,,Ich bin müde." Auf einer speziellen Weise ist das sogar die Wahrheit.

,,Er liebt dich, Jess." Ich schüttle meinen Kopf. ,,Nö. Ich ja, er Nein." Sie macht große Augen.

,,Du hast es ihm endlich gesagt?"

,,Nein. Das musste ich nicht, um zu erfahren, dass Elena seine Eins ist."

,,Ist sie nicht. Das hast du beim Cafe fasch gesehen.", versucht Kate mich zu besänftigen.

,,Ich habe heute beide reden gehört. Was will er mit so einer wie mir, wenn er sie hat?" Sie verzieht ihr Gesicht.

,,Oh man, Jess." Sie umarmt mich und ich muss meine Tränen runterschlucken. Nicht weinen! Nicht wegen Dave! Das Handy klingelt. Ich will nicht rangehen, aber es lässt einfach nicht Ruhe. Ich nehme also an.

,,Was?!"

,,Sie hat sich bewegt!", ruft meine Mama in den Hörer. Ich lege auf. Kate und ich rennen durch die ganze Stadt ins Krankenhaus. Kate ist nach fünf Minuten aus der Puste. Ich zeige noch keinerlei Anzeichen von Ermüdung.

,,Gina Pink!", sage ich der Info Dame und sie sagt mir, wo sie gerade ist. In ihrem Zimmer und wir gehen hoch. Mama und Papa sitzen schon vorm Bett. Kate ist froh auf etwas Sitzbarem zu sitzen. Papa lacht.

,,Wann? Wie? Jetzt?" Mama beruhigt mich.

,,Der Arzt meinte, das sei normal, wenn es Patienten besser geht." Jetzt weine ich wirklich.

,,Also geht es ihr besser?", frage ich verheult. Die beiden nicken. Ausgerechnet heute. Als wenn sie spüren könnte, dass es mir beschissen geht. Den restlichen Tag bleibe ich bei Gina. Mama und Papa mussten schon gehen und Kate wollte sich fertig machen zum Schlaf.

,,Ich bin mir sicher, du würdest ihn mögen. Du mochtest schon immer die "bösen Jungs". Vielleicht hab ich das von dir abgeguckt. Wobei du von mir abgucken solltest. Ich bin älter. Eigentlich ist er nicht so scheiße. Er kann liebevoll sein und wenn er sich freut, hat er die hellsten Augen der Welt. Wie zwei Sterne in seinen Augen. Seine Gute Laune steckt an und ich kann mir gut vorstellen, wieso er so erfolgreich ist." Ich sehe Gina an, wie sie da ruhig liegt und ihre Augen geschlossen hat. ,,Es tut gut, mit dir zu reden. Auch wenn du nicht antworten kannst. Wir wissen beide, dass die besten Gespräche so verlaufen, dass nur einer redet. So kann ich wenigstens ausreden. Das will ich aber nicht immer, okay? Irgendwann reicht es. Hoffentlich weißt du das." Als die Besuchszeit vorbei ist, gehe ich nach Hause. Es ist bereits dunkel, aber ich bin nicht aus Zucker und ich wohne auch nicht weit weg.

,,Jess!" Ich schließe genervt meine Augen.

,,Was? Musst du mich immer belästigen? Das kannst du nicht immer machen." Ich drehe mich zu Ben um.

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