,,Kämpf darum."

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,,Jess, ich bin mir hundert prozentig sicher", höre ich meine Mutter überzeugt, doch ich schaue verlegen durch die Gegend. Bin ich wirklich so durchschaubar? Und hatte Rick recht? Ist es dumm, dass ich Dave hierher mitgenommen habe? Ist es dumm, mir Hoffnungen zu machen? Habe ich Mama in eine komische Situation gebracht?

,,Mama, findest du es schlimm, dass er hier ist?", frage ich daher. Rick hat mich verwirrt. Das darf aber nicht passieren. Ich weiß, was ich tue und kein Stark setzt mir da eine RosaRote Brille auf. 

,,Jessica, wieso denkst du sowas? Ich freue mich, dass der Mann in meinen Fantasien ein vernünftiger, liebender Mann ist und ich es mit eigenen Augen sehen kann. Ich erwarte, ihn jetzt öfter zu sehen." Ich lache. Sie nimmt mir meine Sorgen mit jedem Wort und das liebe ich so sehr an ihr.

,,Ich weiß nicht, ob er wieder mitkommt. Heute hat er selber vorgeschlagen mitzukommen, aber heute ist er komisch. So... glücklich und das von einer Sekunde auf die andere. Du hättest ihn sehen müssen, als er erst gekommen war. Er war komisch und dann hat er mich angesehen und gelacht. Das macht er so oft. Erst hat er schlechte Laune, kaum sieht er mich lang genug an, lacht er. Was soll das? Damit macht er mich sauer und das mag ich nicht." Mama lächelt, wie sie es immer macht. Wie wenn sie sagen möchte, ob ich doch so blind sei...

,,Schatz, er merkt, dass es keinen Grund gibt sich hängen zu lassen, wenn er dich sieht. Du musst das nicht zu ernst nehmen. Dieser Mann muss es schwer haben mit dir. Aber er scheint auch kein Blatt vor den Mund zu nehmen. Ich hoffe, ihr vermasselt es nicht."

,,Es liegt nicht an mir."

,,Doch, es braucht immer zwei, um das zu beenden. Kämpf darum", beharrt sie und ich sehe es ein. Immerhin bin ich verliebt ihn Dave... und ich hoffe, er ist es auch...

-

,,Was hat Rick gesagt?", fragt Dave, als wir spät zurückfahren. Im Krankenhaus hat Papa noch einige Geschichten ausgepackt, von denen niemand etwas hören wollte. Besonders nicht ich, denn ich bin am Ende immer die Leidtragende. Mama versuchte ihn aufzuhalten...erfolglos und ich saß da und fügte mich meinem Schicksal. So wie immer halt, wenn ich mal einen Jungen mit nach Hause gebracht hatte... Oder ins Krankenhaus.

,,Ach nichts", weiche ich der Frage ein wenig aus. Doch Dave wäre nicht er selbst, wenn er nicht nachhacken würde.

,,Ich habe doch gesehen, dass deine Stimmung am Boden war." Er sieht mich kurz an. Ich schüttle meinen Kopf.

,,Ich muss nur mal mit Kate reden. Das ist alles."

,,War er der Grund, weshalb sie in der Bar..."

,,Ja. Ich glaube, sie macht einen Fehler." Dave nickt. Als wir in der Wohnung sind, bin ich überrascht, dass Dave bleibt. Dann fand er es doch nicht so schlimm, wie ich dachte. Er setzt sich aufs Sofa und winkt mich zu sich.

,,Mach dir nicht so viele Sorgen. Kate ist erwachsen", nimmt er das Thema wieder auf, was wir gerade auf dem Heimweg im Auto besprochen und eigentlich beendet hatten. Trotzdem setze ich mich neben ihn. Ich genieße es auch, denn so stelle ich es mir vor... 

,,Sie ist hundert pro wieder bei ihm. Er hat ihr schon mal weh getan. Ihr Männer habt eure Hormone gar nicht im Griff." Dave ich mit einem Mal direkt wieder verärgert und sieht mich dementsprechend verärgert an.

Take me.Where stories live. Discover now