Camile kommt gerade runter.

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Wir sind fast schon fertig, da holt Finn uns alle zusammen. Das Haus ist komplett. Die obere Etage ist fertig, der Lift funktioniert und der Garten ist wunderschön. Es ist alles so schön geworden. Die haben sogar geschafft den Eingangsbereich zu verändern und jetzt ist alles noch viel größer.

Statt Finn, kommt Dave mit einem breiten Grinsen zu uns.

,,Guten Abend, Mädels." Die Mädchen lachen alle verzückt. Ich schaue Dave von ganz hinten zu. Er sieht so gut aus in seinem weißen Hemd, der Jeans und einem lässig-sportlichen, beige farbenden Jackett. ,,Die Arbeiten am Haus sind beendet und ich wollte mich höchstpersönlich bei Ihnen allen bedanken. Sie haben in jeder Hinsicht sehr geholfen. Ohne Sie hätte es nicht so gut laufen können, wie es vonstatten gegangen ist. Nun wissen Sie bereits schon, dass sich vieles ändern wird. Auch wenn ich sehr viel wert auf Ihre Arbeit lege, so werden Sie mit Sicherheit nicht alleine fertig. Das Haus ist nun mal sehr viel größer geworden und somit werden ab nächster Woche neue Reinigungskräfte eingestellt." Dave hat eine Hand in seiner Hosentasche und in der anderen hält er einen Kugelschreiber, an dem er herumdrückt. Er sucht etwas in der Menge und an mir bleibt er hängen. ,,Die Garantie darauf, dass es auf Anhieb klappt, werde ich Ihnen nicht geben können. Deshalb bitte ich jede Einzelne von Ihnen, sich Mühe zu geben, die Anderen zu akzeptieren und keine Streitigkeiten aufkommen zu lassen. Ich kann verstehen, dass man neue Gesichter ungern sieht. Auch ich habe viel damit zu kämpfen. Denken sie trotzdem daran, dass Sie auch einmal die Neue waren." Er macht eine Pause und reißt sich von mir los, um in die Runde zu schauen. ,,Wenn es neues gibt, werde ich Sie informieren. Bei Fragen können Sie gerne in mein Büro kommen. Meine Tür steht für jede offen. Ansonsten wünsche ich Ihnen eine schöne und ruhige Restwoche. Danke." Er nickt einmal unmerklich und geht hoch, nicht ohne noch einen Blick auf mich zu erhaschen. Mein Herz schlägt immer wieder höher, wenn ich ihn sehe und er mich ansieht. Diese Gefühle darf ich aber nicht zu nah an mich heranlassen. Es ist lächerlich auch nur daran zu denken, er könnte jemals die gleichen Gefühle für mich entwickeln. Dazu ist er nicht fähig und deshalb brauche ich Abstand. Diese Idee ist in der Theorie bestimmt sehr wirkungsvoll. In der Praxis fühlt es sich allerdings an wie der Pups eines Nilpferdes.

Wir können jetzt nach Hause gehen und der Ball ist in meinem Kopf. Ich gehe duschen. Dann gehe ich noch einmal duschen. Und noch einmal. Am liebsten würde ich in der Dusche bleiben wollen. Jedes Mal fühle ich mich noch schmutziger. Wie soll man aussehen auf einem Ball? Bestimmt duschen alle fünf Mal davor.

,,Jess! Wieso gehst du jede halbe Stunde duschen?", fragt Kate entzürnt und steht hinter mir, während ich mich im Spiegel betrachte.

,,Ich muss", erkläre ich einfach. Ist doch logisch!

,,Wieso?", nervt sie mich weiter. Ich atme laut aus. Sie weiß es doch sowieso schon.

,,Ich gehe mit Dave auf einen Ball und Ja! - bevor du fragst - ich bin aufgeregt." Sie kreischt und umarmt mich. Man, diese Nervensäge. Aber sie hat ja recht. Eigentlich sollte ich mich freuen.

,,Wann?"

,,Um acht" Ich sehe sie an. ,,Sollte ich eine Stunde vorher da sein? Ich muss mich da ja noch fertig machen." Sie schüttelt mit dem Kopf.

,,Nein! Zwei Stunden. Du musst deine Haare machen, Make-up und, und... Das wird so schön! Mach ein Foto für mich!" Ich lache.

,,Niemals, Kate. Bist du bescheuert?"

,,Bitte!"

,,Nein, träum weiter." Jetzt schmollt sie wieder.

,,Welches Kleid ziehst du an?", fragt sie trotzdem noch.

,,Ich weiß es nicht. Dave wollte es aussuchen." Sie quickt auf.

,,Du nennst ihn andauernd Dave! Das finde ich so süß." Ich sehe sie wie ein kaputtes Auto an.

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