,,Lisbeth. Meine Freunde nennen mich Lis."

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,,Drei...Zwei..."

,,Warte!", rufe ich und drehe mich zu Dave. ,,Lass uns zusammen springen." Die Leute machen uns zusammen und ich klammere mich an Dave. Ich sehe ihn nicht an. Meine noch größere Sorge ist, dass meine Knie noch weicher werden, wenn ich seinen Blick auf mir liegen sehe.

,,Wie hoch ist das hier?", frage ich todesmutig.

,,Etwa fünfzig Meter", antwortet er mit der sanftesten Stimme, die ich in meinem Leben je an einem Mann gehört habe.

,,Ach, klingt ja gar nicht so hoch." Er lacht leise und ich muss lächeln. Dann zählt der Mann wieder.

,,Drei..." Ich klammere mich fester an Dave- ,,...Zwei..." -halte meine Luft an- ,,...Eins." ...und fliege. Nein ich stürze. Ich falle in die Tiefe und gleich lande ich im Wasser. Das Adrenalin schießt förmlich in meinen ganzen Körper. Gefühle sprudeln förmlich wie eine Kanone auf mich ein. Mir entfährt auch ein Schrei, aber das ist mir plötzlich so egal. Das ist das beste Gefühl, dass ich je hatte. Wenn man sich als Kind wie ein Vogel fühlen will, muss man nur daran denken irgendwann wirklich mal fliegen zu können. Selbst wenn ich jetzt wirklich sterben würde, hätte es sich allemal gelohnt.

Beim Absprung habe ich Dave nur grinsen sehen, während ich falle, bekomme ich gar nichts mit, da ich mich so sehr an ihn klammere. Es dauert eine gefühlte Ewigkeit bis wir mit ein Stück Wasser berühren, mit einem Ruck wieder hochspringen und herumpendeln. Ich muss einfach nur lachen, als wir heruntergelassen werden und auf dem Boden liegen.

,,Ist das ein Glückslachen oder muss ich mir Sorgen machen?", meint Dave belustigt und sieht mich an.

Statt ihm zu antworten, ziehe ich seine Lippen zu meinen runter. Er ist erst überrascht, fängt aber sofort an meinen Kuss zu erwidern. Seine Lippen sind so weich, seine Küsse so zärtlich und leidenschaftlich zugleich. Seine Zunge streift sanft meine. Ich grabe meine Finger in sein Haar, muss mich irgendwo festhalten, um nicht abzuheben. In meinem Bauch fliegen Unmengen von Schmetterlingen. Alles nur seinetwegen. Seine Nähe macht mich verrückt. Mein Kopf ist leer. Was zählt sind seine Hände auf mir, seine Lippen auf meinen und sein Körper über mir. Er schmeckt nach einem einzigen Versprechen. Meine Hand wandert an seine Brust und klammert sich an sein Shirt. Dave stöhnt leise auf und ich lege mein Kopf in den Nacken, um Luft zu holen.

,,Jess", murmelt Dave und bedeckt meinen Hals mit Küssen. Ich kann nicht sagen wie lange wir uns küssen. Sekunden? Minuten? Aber irgendwann löst Dave sich von mir und die Leute machen uns los. Langsam verebbt das Glücksgefühl. Dave hilft mir hoch. Nach den ganzen Verabschiedungs-Floskeln gehen wir.

,,Willst du drüber reden?", fragt Dave wie beiläufig, während wir irgendwohin gehen. Ich sehe ihn an.

,,Nein"

,,Gut. Was willst du essen?", fragt er stattdessen. Jetzt lächle ich. Ich habe wirklich ein wenig hunger. Okay, mehr als ein wenig.

,,Auf jeden Fall keinen Hummer und ich glaube heute sind wir genau richtig angezogen. Nicht wie das letzte Mal als wir overdressed in eine Pizzeria geschlendert sind", erinnere ich ihn.

,,Ich kann mir vorstellen, dass es ganz amüsant werden würde, wenn wir underdressed in ein Restaurant gehen würden." Ich lächle und sehe Dave an.

,,Trotzdem wäre es nicht lecker. Du willst doch sicher nicht, dass ich nur meinen Spaß habe, meine Hungergelüste aber nicht Stille."

,,Miss Pink, wie könnte ich das nur zulassen?"

Nachdem wir uns für ein Imbiss entschieden haben und ich schon so viel wie noch nie gegessen habe, bestellt Dave unmöglicherweise ein Dessert. Ich sitze hier also vor einem riesigen Stück Schokoladenkuchen und könnte mich kugeln.

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