,,Was ist, wenn das totale Diven sind?"

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Jetzt habe ich noch einen Kurzen runter - und noch einen - und einen weiteren. Die Menschen verschwinden aus meinem Sichtfeld und nur noch ich bin da, mit der Musik. Bei Side to Side von Ariana Grande schließe ich meine Augen und bewege mich zur Musik. Manchmal muss ich einfach lachen. Es scheint lächerlich in anbetracht der Lage. Mein bester Freund vergnügt sich mit der Person, die Dave will. Dave will mich und ich will ihn. Die Art, wie wir uns wollen, ist in einigen Punkten so unterschiedlich und deswegen klammere ich mich an Ben, der irgendwann die Nase voll hat von mir. Rick hasst Dave. Ben fängt an ihn nicht auszustehen und Dave? Ihn interessiert es nicht. Er macht sein Ding. Am liebsten würde ich heulen. Es ist hart alles in sich zu fressen ohne wirklich mit jemandem darüber zu reden. Rick rastet aus, nur wenn ich Dave erwähne. Bella ist noch heimlich verknallt in Dave und Kate vertritt nur einen einzigen Standpunkt. Mama und Papa haben genug Probleme. Scheiß drauf! Ich bin eine erwachsene Frau! Ich muss mich zusammenreißen und weiterlaufen. So ist das Leben.

Mein Handy vibriert und ich schaue drauf. Kate Kowalski- Wo bist du?

Ich- Ich komme ja schon, Mama! Sofort kommt eine Antwort.

Kate Kowalski- Aber hopp! Ich lache. Sie ist so unnatürlich überfürsorglich. Ich muss noch kurz auf die Toilette. Da begegne ich Lis, die lallend zu mir spaziert.

,,Hey, Jess!", ruft sie, obwohl sie genau vor mir steht und ich sie perfekt hören kann. Manchmal muss man etwas laut loswerden. Ich mache ihr da keinen Vorwurf.

,,Hey, alles gut? Wo ist Rick?", frage ich, denn er hing wie ein Hündchen an ihr. Dass er sie alleine aufs Klo lässt, finde ich fraglich.

,,Ach, er wartet! Dave auch. Weißt du...", wird sie jetzt ernst. ,,Ich mag dich ganz doll. Du bist wie ein Vorbild. So schön und alle mögen dich. So will ich auch sein." Das überrascht mich. Damit hätte ich nicht gerechnet, auch wenn es etliche Anzeichen dafür gab. Ich gestehe mir einfach nichts ein.

,,Lis, du bist wundervoll", versichere ich ihr.

,,Ja, das bin ich manchmal. Aber du." Sie zeigt auf mich. ,,Du bist immer perfekt." Woher sie das wissen will, lasse ich im Raum stehen. Ich sollte Lis wohl zu den Jungs bringen. Leichter gesagt als getan. Dazu lässt sie sich nicht bewegen.

,,Ich mach selber." Ja gut, ich verabschiede mich und gehe, sehr darauf bedacht Dave nicht zu begegnen. Er ist der Letzte, den ich jetzt sehen will.

Ich bin schnell zu Hause, gehe leise ins Bett und schlafe im übergroßen T- Shirt ein.

-

,,Jeeeeehessss! Raus aus den Federn!" Ich bewerfe Kate im Halbschaf noch mit einem Kissen. Sie ist so nervig. ,,Es hat geklingelt. Du hast Glück. In fünf Minuten stehst du auf!" Als sie geht, grabe ich mein Gesicht ins Kissen. Sie kann mich mal. Dann höre ich ihre Stimme gedämpft. Kate kichert und sagt: ,,Dann können Sie sie vielleicht aus dem Bett holen." Seit wann Siezt sie Ben? Die Tür wird geöffnet und wieder geschlossen.

,,Versuch es erst gar nicht", warne ich ihn.

,,Vielleicht reicht es, wenn ich hier bin." Ich schlage meine Augen auf, richte mich auf, streiche meine Haare zurück und sehe Dave in die Augen. Alles in einem Zug.

,,Das ist nicht dein Ernst", sage ich leise und langsam zugleich. Ist er jetzt völlig bekloppt?

,,Das sollte ich dich fragen, Jess." Seine Stimme klingt bedrohlich, aber ich lasse mich nicht einschüchtern.

,,Geh."

,,So wie du gestern? Ohne ein Wort? Alleine?" Ich stehe auf und stehe vor ihm mit einem T- Shirt, das mir mit Glück bis zur Hälfte meiner Oberschenkel geht. Seine Augen saugen jeden Blick auf mich auf, dennoch bleibt er hart.

Take me.Where stories live. Discover now