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Kim Taehyung

Wie jeden Morgen klingelte es an der Haustür und meine Mutter öffnete sie, während ich noch leicht müde durch die Welt schlenderte. Ich nahm Schritte im Flur war und etwas später stand Hoseok in der Küche und grinste mich an. „Morgen Taehyung." ich schaute zu ihm und nickte nur leicht, ehe ich mir die Augen rieb. „Bist du fertig oder musst du noch was erledigen?" Huh? Was muss ich denn erledigen? „Uhm." machte ich etwas desorientiert und streckte mich ausgiebig ehe ich mir mein Brötchen schnappte und dann aufstand. „Nein. Eigentlich nicht. Genau genommen können wir jetzt los." antwortete ich und fuhr kurz durch mein blondes Haar. Seit ein paar Wochen ging ich nun mit Hoseok auf die selbe Schule. Ich kannte ihn zwar auch noch nicht lange, aber er war so ungefähr mein Bester Freund. Jeden Morgen holte er mich ab, da mein Haus direkt auf seinem Weg lag also gingen wir immer gemeinsam zur Schule. Das war gut, grade weil ich nicht wirklich viele Freunde hatte und somit nicht alleine war.

„Sag mal. Kann ich vielleicht Geografie bei dir abschreiben?", fragte ich mich Hoseok als wir uns auf dem Schulweg befanden. „Huh?" machte ich als würde ich nicht wissen was Geografie überhaupt ist. „G-E-O-G-R-A-F-I-E.", buchstabierte Hoseok mir und irgendwie verstand ich immer noch nicht. „Uhm. Hausaufgaben?" wollte ich wissen und legte meinen Kopf leicht schief, Hoseok schlug sich allerdings auf die Stirn. Tut das nicht weh? „Taehyung.", seufzte er, „Du weißt ja, dass ich dich lieb habe. Aber manchmal könnte ich dich schütteln." kurz nachdem er das sagte legte er einen Arm um mich und zog mich zu sich. „Also?" hakte er dann nach und musterte mich intensiv. „Naah. Hoseok. Ich hab dir letztens schon meine Geschichtshausaufgaben gegeben und es wäre fast aufgeflogen." nachdenklich legte ich meinen Kopf in den Nacken und schloss meine Augen erst mal. „Ach komm schon.", bettelte er beinahe schon und hüpfte an mir rum. „Ich muss sonst Nachsitzen wenn ich schon wieder nichts habe, aber ich verstehe das einfach nicht." mein Blick glitt aus dem Augenwinkel zu ihm und ich schaute ihn prüfend an, bevor ich dann meine Schultern seufzend hängen ließ und gleichzeitig meinen Kopf senkte. „Warum tue ich das." murmelte ich emotionslos und öffnete meine Tasche um mein Geografie Heft zu suchen. „Hier.", sagte ich und drückte ihm dann das Heft in die Hand, woraufhin ich von hinten von zwei starken Armen geknuddelt wurde. Ich lachte leicht und verdrehte meine Augen kurz. Ach herm. Hoseok war schon niedlich. „Ich hab dich auch lieb, aber du kannst mich jetzt wieder loslassen." warf ich irgendwann ein, da es nach einer Zeit ziemlich... bedrückend war wenn man ständig jemanden an sich hängen hat.

Ich streckte mich ausgiebig und rieb flüchtig über mein Gesicht, ehe ich etwas weiter hinter uns Stimmen hörte, die ich nicht kannte. Im Gegensatz zu Hoseok schaute ich allerdings zurück. Allerdings waren die Personen so weit von uns entfernt, dass ich nicht erkennen konnte um wen es sich handelte. „Uff.", gab ich leise von mir und warf einen schnellen Blick auf meine Armbanduhr. „Wir haben noch 15 Minuten.", teilte ich Hoseok mit, doch er schien mich zu ignorieren. „Was steht da?", kam nach einer gefühlten Ewigkeit von ihm und ich wandte meinen Blick wieder fragend zu ihm. „Hoseok." murmelte ich fassungslos lachte aber ein wenig. „Wir haben erst in der sechsten Stunde Geo." ich schüttelte leicht den Kopf und lachte immer noch etwas. Er ging mit einem Stift in der Hand und hatte sich mein Heft unter sein Kinn geklemmt. Den Text wollte er sich auf seinen Arm schreiben. Wie schaffte er das nur immer wieder? „Komm, Hoseok. Mach das in der Mittagspause." tadelte ich ihn und er ließ dann ein lautes Seufzen von sich. „Ist ja gut.", gab er leise von sich und klappte mein Heft wieder zu und steckte es sich dann in seine Tasche. Die Stimmen hinter uns wurden allmählich immer lauter. Gingen wir zu langsam oder wurden die schneller?

Hoseok schien das wohl immer noch nicht zu bemerken, weshalb ich ihn anstupste und mit einer kurzen Kopfbewegung nach hinten deutete. „Ach, Taehyung.", Hoseok winkte ab und verschränkte dann beide Arme hinter dem Kopf. „Geb dich nicht mit denen ab. Die sind nicht gut für dich." seine Augen schlossen sich und Hoseok schien wieder tiefen entspannt aber ich wollte wissen was er damit meinte. Immerhin schien er sie zu kennen.

„Hast du Djuna mittlerweile an ihre Grenzen gebracht?" ertönte plötzlich eine tiefe Stimme hinter uns und ich zuckte leicht zusammen. Oh mein Gott. Was waren das für Menschen? „Ich weiß es nicht, Jimin." kam es von einer leiseren Stimme wieder, die etwas genervt klang. „Gott. Du musst dich irgendwann auch mal durchsetzen." seufzte nun eine andere Stimme, die ziemlich ruhig klang und ich fand, dass das momentan die entspannteste Stimme war. Kein Wort verließ meine Lippen und Hoseok sprach sowieso nicht mehr als nötig. „Yoongi, nerv mich bitte nicht. Ich muss mich schon mit Djuna rumschlagen. Ich muss noch überlegen, was ich mache." ertönte wieder diese leise Stimme, die mir eben schon aufgefallen ist. Warum sprach er so leise? Wollte er nicht das andere etwas davon mitbekommen? Und wenn ja, warum?

Ich wurde in meinen Gedanken unterbrochen, als die drei Jungen dann schon an uns vorbeigingen. Reflexartig ging ich etwas zur Seite und stieß gegen Hoseok, der mich aber wieder in den Arm nahm. „Nah. Ich sag euch was." hörte ich wieder diesen Junge mit der leisen Stimme vor uns, „Ich hab keine Lust auf Psychologie. Geh'n wir woanders hin." Er streckte sich ausgiebig und ich schaute etwas verwirrt zu dem Trio vor uns. Alle waren schwarz gekleidet, der Junge der gerade geredet hatte trug eine schwarze Lederjacke mit Nieten am Rücken. Dazu eine dunkle Skinny Jeans und bordeauxrote Chucks. Hm. Die anderen waren nun schon zu weit weg um sie beschreiben zu können, also wandte ich meinen Blick wieder ab. Doch irgendwie gingen mir diese Jungen nicht aus dem Kopf. „Hoseok." sagte ich und tippte ihn an, doch wieder schien er mich zu ignorieren. „Hoseok." versuchte ich wieder und schaute dann zu meiner Rechten. „HOSEOK!" schrie ich fast schon und ließ einen lauten Seufzer von mir. „Hm? Was denn?", meldete er sich und ich hatte den Drang meinen Kopf gegen seine Schulter zu schlagen. „Hoseok. Du ... Du... Du bringst mich noch ins Grab." murmelte ich und legte meine Hand auf meine Stirn. „Hast du nicht gehört wie die-" begann ich, doch ich wurde unterbrochen, da Hoseok mich schon zum Schulgelände schleifte. „Nicht reden Taehyung. Gehen. Du bist nicht multitaskting fähig, kleiner." - „Aber du." erwiderte ich und lachte leise ehe ich mit ihm ins Schulgebäude ging. „Ich kann alles." grinste er selbst überzeugt von sich und ich schlug ihm freundschaftlich gegen die Schulter. Zwar hatte er mich gerade unterbrochen, aber ich hatte ja noch alle Zeit der Welt um mit ihm über diese Jungen zu reden. Zumal er länger auf der Schule war als ich. Er müsste sie somit kennen.