» 8.

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Mein Nachrichtenton riss mich aus meinen Gedanken und ich öffnete die neue Nachricht.

Ich dachte schon, du hättest dich auf dem Weg von der Schule nach Hause verlaufen. Du kannst jetzt direkt kommen. Ich schick dir dann meine Adresse.

Ich brauchte etwas, bis ich überhaupt verstand das die Nachricht von Jungkook war. Warte mal. „Jungkook?!" Ich sprang auf und hatte mein Handy fallen gelassen. „Fuck. Fuck. Fuck." meine Hände lagen in meinen Haaren und ich biss mir panisch auf meiner Unterlippe herum. Hatte ich ihm etwa wirklich geschrieben? „Nein Taehyung. Sag jetzt nicht das du ihm tatsächlich geschrieben hast.", murmelte ich tadelnd zu mir selber. „Hoseok sollte mich wohl wirklich mal kräftig schütteln, damit ich wieder klar denken kann." ich stellte mich vor meinen Spiegel und musterte mich. Ich wollte mir eine Ohrfeige verpassen, ließ es aber dann weil ich allein bei dem Gedanken anfing zu schmunzeln. „Nein.", lachte ich und ließ mich dann auf dem Boden nieder. Ich atmete ungläubig aus und winkelte meine Beine an meinen Körper an, legte meine Hände wieder vor mein Gesicht. „Ich glaube", begann ich, „ich muss da jetzt durch." ich atmete tief ein und aus und versuchte mich zu beruhigen, ehe ich zum Bett krabbelte und mein Handy nahm.

Okay. Dann komme ich gleich vorbei.

Ich entschied mich dann noch dafür Hoseok schnell eine Nachricht zu schreiben. Immerhin musste ich jetzt auch dadurch. Ich musste echt mal geschüttelt werden. Vielleicht half mir das ja. Hoseok? Frag einfach nicht warum, aber wenn du mich morgen siehst schüttel mich bitte zu Tode. „Uff.", gab ich von mir und quälte mich dann auf die Beine und ging erst mal ins Bad. Ich wollte immerhin die Nummer von meinem Arm waschen. Das würde sonst irgendwie komisch rüberkommen, wenn ich da bei Jungkook ankam und noch seine Handschrift auf meinem Arm trug. Ich musste mich konzentrieren um dieses Kribbeln dieses Mal zu unterdrücken. Viel zu lange betrachtete ich mich im Spiegel als ich anschließend aufschaute und werkelte noch etwas an meinen Haaren herum. Warum tust du das? „Weil ich gut aussehen will, wenn ich zu Jung- Fuck." murmelte ich und klatschte mir meine Hand vor die Stirn. Jetzt hatte ich es mir selbst zugegeben. Mir wurde unwillkürlich wieder heiß und versuchte nochmal tief ein und aus zu atmen. Wie sollte ich das überstehen, wenn ich mich auf nichts anderes als auf Jungkook konzentrieren konnte? Egal. Ich würde das schon irgendwie hinkriegen.

Als ich das Bad wieder verließ nahm ich also eine Tasche und packte ein paar Blätter ein und einen Stift, bevor ich diese schulterte. Ich nahm mein Handy wieder und sah aufs Display. 2 Neue Nachrichten. Ich öffnete beide. Wie mir auffiel öffnete ich zuerst die von Jungkook, der mir seine Adresse geschickt hatte. Zum Glück wusste ich wo das war, aber es wunderte mich. Die Häuser waren ziemlich nah an der Innenstadt. Die waren nicht gerade günstig. Egal. Anschließend öffnete ich die Nachricht von Hoseok, die nur einen grinsenden Smiley beinhaltete. „Hoseok." ich schüttelte fassungslos und leicht lachend den Kopf, ehe ich dann schon zur Tür ging und mir meine Schuhe anzog, bevor ich meinen Schlüssel nahm und dann die Wohnung verließ.

Ich machte mir komischerweise nun nicht viele Gedanken um Jungkook sondern mich beschäftigte es irgendwie wie er lebte. Ich wusste nicht warum, aber ich freute mich plötzlich wie ein kleines Kind darauf seine Wohnung zu sehen. Ich blickte ab und zu nochmal auf mein Handy damit ich auch sicher ging, dass ich den richtigen Weg entlang ging. Tausende Fragen machten sich in meinem Kopf breit, doch irgendwie konnte ich mir keine einzige davon beantworten. Es war komisch nun zu Jungkook zu gehen. Ich wollte so viel über ihn erfahren. Aber war es auch in Ordnung für ihn, wenn ich irgendwie mehr über sein Leben erfahren wollte? Ich wusste es nicht und irgendwie machte mir diese Frage Angst. Wer weiß, wie er wohl Zuhause wäre. Ich versuchte mir nicht weiter den Kopf damit zu zerbrechen. Ich hatte auch nicht mehr viel Zeit dafür, denn dann stand ich schon vor seiner Tür. Wow. Er hatte ein wirklich schönes Haus. Ich legte meinen Finger zögernd auf die Klingel. Sollte ich klingen? Natürlich solltest du. Sollte ich lieber wieder umdrehen und nach Hause gehen? Nein. Du willst doch zu ihm, Taehyung. „Nein. Will ich eigentlich nicht." Und ob du das willst. Ich schüttelte den Gedanken aus meinem Kopf und betätigte dann die Klingel, aber kurz danach bereute ich es zutiefst. Nun würde Jungkook vor mir stehen. In der Schule hatte er mir ja noch gesagt, dass er alleine im Haus sei. „Fuck." murmelte ich leise und raufte mir die Haare. Was tat ich hier eigentlich? Ein Bio Referat machen, sagten meine Gedanken. Jungkook sehen, meine innere Stimme. Mir fielen die Worte von Hoseok wieder ein. Ein romantisches Date mit Jungkook? Nein. Dabei fing ich an zu lachen und schüttelte wieder fassungslos den Kopf. Hoseok war einfach unverbesserlich. Nein. Ich würde niemals was mit Jungkook anfangen. Aber es würde dir gefallen.

Wieder wurde alles zerstört. Ich wollte meiner Stimme was antworten aber in diesem Moment wurde auch schon die Tür geöffnet und Jungkook stand in dieser. Sofort überkam mich wieder diese Hitze. „Hallo, Lichtschalter." grinste er und trat dann zur Seite. Lichtschalter? Was meinte er denn damit? Uff. Jungkook brachte mich um den Verstand. Wie sollte ich bitte klar denken, wenn er vor mir stand und er gleichzeitig auch noch so dumme Sprüche reißen musste? Ich trat schüchtern ins Haus und dann traf mich der Schlag. „Wow.", gab ich leise von mir als ich dieses wunderschön eingerichtete Haus sah. Auch wenn ich gerade erstmal im Flur stand. Es wirkte alles sehr teuer aber dennoch war es wunderschön. Nicht übertrieben, aber dennoch hatte es das gewisse etwas. „Schuhe bitte ausziehen. Djuna bringt mich sonst um und putzen tue ich nicht." ich nickte nur und zog dann meine Schuhe aus, schaute dann etwas schüchtern zu ihm. „Was ist?", fragte er und grinste leicht. „I-Ich-" „Komm. Vergess es, Lichtschalter." er winkte amüsiert ab und ich bemerkte wie mir die Hitze in den Kopf stieg. Gott. Nein. Ich war hier um mit ihm zu arbeiten, nicht um mich von ihm nervös machen zu lassen. „Komm mit." er deutete mit einer Kopfbewegung nach vorn und ich folgte ihm schweigend. „Durst... oder Hunger?", fragte er mich, doch ich lehnte dankend ab. Anschließend führte er mich in sein Zimmer. Er hatte ein sehr schönes Zimmer. Es war schön hell, wie mir auffiel. Vor den großen Fenstern stand ein Schreibtisch mit mehreren Fächern und einer Ablage. Darüber hing ein großes, weißes Bücherregal. Er hatte zwei Schränke in seinem Zimmer und die beiden Schranktüren waren einfach nur große Spiegel. Sein Bett war sehr groß und es schien sehr weich und bequem zu sein. Direkt gegenüber von seinem Bett stand der große Fernseher und in dem Schrank darunter stand eine Spielekonsole und daneben standen zwei Spiele dafür. Außerdem konnte ich ein paar DVDs und CDs erkennen, die ebenfalls dort standen. Sein Zimmer war eigentlich so wie jedes andere Zimmer auch. Aber es war überaus groß. Einige Bilder hingen an den Wänden. Manche waren sogar Zeichnungen. Natürlich fragte ich mich, ob er das selbst gezeichnet hatte. Aber ich fragte ihn nicht. Ich behielt es für mich und schaute mich einfach weiter um. Erst beim zweiten hinsehen fiel mir auf, dass auf dem Bett zwei Laptops standen. Ich hatte gerade mal einen. „Also.", räusperte sich Jungkook und deutete auf sein Bett. „Ich habe einfach mal den Laptop geholt. Wenn wir zwei haben können wir zu unterschiedlichen Sachen was raus suchen und wären somit schneller fertig.", sagte er. „Was meinst du?", sein Blick lag wieder auf mir und ich nickt einfach nur. Ja, dass war sehr schlau. „Redest du auch oder kannst du nur nicken und mit dem Kopf schütteln?", fragte er mich ziemlich amüsiert und lachte. Dieses Lachen. Es war so schön und machte mich glücklich. Ich begann auch etwas zu lachen, da mich seines angesteckt hatte. „Was soll ich denn sagen?", fragte ich dann und schaffte es ihn einmal richtig anzuschauen. „Vielleicht ... du bist toll Jungkook und deine Idee ist genauso toll wie du?" wieder lachte er, ich hingegen konnte spüren, dass mir die Röte in die Wangen stieg. Was machte er in meinen Gedanken? Er sollte aus meinem Hirn verschwinden. Jetzt. Sofort. Ich mochte es nicht, wenn fremde in meinem Hirn stöbern.

Wieder überkam mich Stille und Jungkook lenkte mich dann aufs Bett und ließ sich dann völlig tiefen entspannt neben mir nieder und öffnete den Laptop. Auch er schwieg wohl nun aber als ich ihn aus dem Augenwinkel beobachtete und seinen nun nachdenklichen Gesichtsausdruck musterte, als er sich gerade etwas durch las, bemerkte ich dass er wunderschön war. Ich wollte diese Haut berühren. Es war bestimmt ein schönes Gefühl seine Haut anzufassen. „Erde an Lichtschalter." Jungkook hantierte mit seinen Händen vor meinem Gesicht herum und lachte dann. Ich hingegen wusste nicht, was er gerade eben gesagt hatte. „Hm?", machte ich und schaute zu ihm, wachte aus meinen Träumereien auf.

„Du hast ja deinen Arm von dem Kugelschreiber befreit.", grinsend deutete er auf meinen Arm und ich schaute dahin. „Ja. Habe ich.", antwortete ich. „Immerhin habe ich deine Handynummer jetzt und bin jetzt hier." Oder? War doch so? Warum fragte er mich das? „Schade." er streckte sich und fuhr sich kurz durch sein dunkles, schwarzes Haar.

„Dann muss ich mir eben eine andere Markierung einfallen lassen."

Bitte was?!

Ghost » VKookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt