Cause I Need U. «

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„Jungkook?", die Stimme des Älteren drang zu dem Jüngeren durch. Jedoch blendete er dies vollkommen aus. Der blonde ging einen Schritt auf den brünetten zu, allerdings schenkte dieser ihm einen kalten und abweisenden Blick. Der Ältere wollte nochmal einen Schritt auf sein Gegenüber zugehen, doch seine Beine blieben starr am grauen und eiskalten Asphalt kleben. Seine Knie bebten und er hatte das Gefühl, dass er all seine Energie dafür verwenden musste um sich auf den Beinen zu halten. „Was verstehst du daran nicht, Taehyung?", sein Gegenüber deutete mit einer abfälligen Kopfbewegung zu ihm, wobei seine Mimik immer noch voller Kälte war. Der ältere erschauderte bei seinen Worten. Wo war der Jungkook hin, den er kannte und den er liebte? Wo war der Jungkook hin, bei dem er sich so unglaublich geborgen und sicher fühlte? Taehyung war nicht fähig dazu, irgendwas zu antworten. Zu viel Energie musste er aufbringen, damit seine Beine nicht nachgaben.

Ich brauche Dich nicht." seine harten Worte ließen den blonden Jungen schwer schlucken. Er begann nun damit einen Kampf gegen seine Emotionen zu kämpfen, wollte sich in Sekunden schnelle eine Mauer errichten, die alles negative an ihn abprallen lässt. Doch zu stark waren die Emotionen die bei Taehyung schon lange vorhanden waren.

Liebe.

Das stärkste Gefühl, was es für Taehyung gab. Dagegen musste er jetzt ankämpfen. Er kämpfte gegen die Liebe.

Es war von Anfang an klar gewesen, dass der Blonde trotz seines Alters den Kampf dagegen verlor. Er hatte immer einen sehr sentimentalen Charakter, aber man sah ihn so gut wie nie weinen. Es sei denn es gab einen Grund dafür. Diese Situation passte somit wie die Sterne zur Nacht, wie die Erde in unserem Sonnensystem. Somit gab sein Körper nach und die Mauer, die er versucht hatte aufzubauen, zerbröckelte jedoch so kurz nach ihrem Anfang wieder und zerfiel in die kleinen Bestandteile. Taehyung befand sich in einem Haufen aus Schutt und Asche. Denn seine Kehle brannte, als hätte er sie Sahara Wüste durchquert. Seine Hände begannen zu zittern, seine Knie konnten sein Körpergewicht kaum noch halten. „I-Ich ...", begann er und versuchte seinen Kopf zu heben, um ihm in die Augen schauen zu können. Doch seine Kräfte liefen auf der Reserve Anzeige und sogar das Heben seines Kopfes war zu viel Anstrengung für den Älteren, dass sein gesamter Körper abschaltete und er in sich zusammensackte. Er fühlte sich leer, auch wenn er wusste, dass diese Leere mit Schmerz und Trauer ausgefüllt wurde. Von Minute zu Minute. Von Sekunde zu Sekunde. Sein Gegenüber sagte nichts, hatte noch nicht mal seinen Blick zu ihm gewandt. Er schien abwesend, uninteressiert und beachtete den am Boden liegenden nicht mal aus dem Augenwinkel. „W-W-Wa... rum?", stammelte Taehyung und schon spürte er wie eine eiskalte Träne auf seinen Handrücken fiel und von dort aus ihren Weg zum Boden fand. Doch das war nicht die einzige Träne, die Taehyung vergoss. Die nächsten folgten direkt danach. Aus seinem Schluchzen wurde kurz danach ein Weinen. Seine Augen waren gerötet und Taehyung hatte das Gefühl, dass diese noch mehr brannten als seine Kehle. Mal von seinem Herz ganz zu Schweigen. Dieses zerbröckelte wie die Mauer in dessen Einzelteile und verteilte sich durch seinen ganzen Körper. Die einzelnen Stückchen seines Herzchen machten sich auf ihre Reise durch seinen Körper. Vollkommen durcheinander zogen sie sich in jede noch so kleine Ecke und je weiter sein Herz anfing sich aufzulösen und seinem Besitzer, mit jedem noch so kleinen Teil was davon verloren ging, umso stärker schnürte es ihm die Kehle zu und Taehyung bekam das Gefühl nach Luft zu ringen.

Der Jüngere ging ein paar wenige Schritte auf den Zerbrochenen zu, stoppte kurz vor ihm. Taehyung konnte seine Schuhe sehen. Er wusste, dass er vor ihm stand. Jungkook sagte nichts, sondern musterte Taehyung mit einem undefinierbaren Blick von Kopf bis Fuß, bis sich dieser schließlich abwandte und seine einsamen Schritte sich immer weiter von Taehyung entfernen. „B-B-Bleib...", hauchte er leise winselnd. „B-B-Bitte.", seine Stimme war nicht mehr als ein Hauchen. Er wusste das Jungkook ihn nicht mehr hörte. „I-Ich brauche dich ... d-doch.", mit diesen Worten ließ sich der Ältere auf den Asphalt fallen und krümmte sich zusammen, zog seine Knie ganz nah an seinen Körper und versteckte seinen Kopf in diesen, dann senkten sich seine Lider. Zu groß war die Anstrengung für den Jungen. Seine Atmung beruhigte sich und kurz danach merkte er nur noch, wie er fiel.

Ghost » VKookWhere stories live. Discover now