» 28.

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Natürlich bekam ich keine Antwort. Damit hatte ich schon gerechnet. Ein leichtes Seufzen entwich meinen Lippen und ich spürte förmlich, dass Jungkook hinter mir stand. „... Wie kommst du denn jetzt darauf?", fragte er leise und ich musste ihn nicht anschauen, um zu wissen dass er wieder mit seinen Fingern spielte. Das tat er immer wenn er nervös wurde, oder ihm irgendwas unangenehm war. „Ich möchte nur eine Antwort auf meine Frage, Kookie.", entgegnete ich, ging somit gar nicht auf seine Frage ein. Er sollte sich nicht raus reden.

Es verging eine sehr lange Zeit und immer noch hatte er mir nicht geantwortet. Jede einzelne Minute, die schweigend an uns vorbeizog, schmerzte es immer und immer mehr das er mir nicht antwortete. „Du musst mir auch nicht antworten.", murmelte ich dann und ließ meinen Kopf wieder kurz hängen. „Taehyung." kurz nachdem ich meinen Namen hörte spürte ich, dass sich Kookies Hand auf meine Schulter legte und er mich ganz sanft umdrehte. Ich blickte allerdings nicht in seine Augen, sondern wandte meinen Blick weiterhin auf den Boden. „Hey, Teddy. Schau mich an." bat er leise und seine sanfte Stimme brachte mich wieder so um den Verstand, dass ich schwach zu ihm hoch schaute. „Ich weiß nicht, wie ich es dir erklären soll. Was willst du von mir hören?", fragte er, ich ließ die Frage jedoch vollkommen unbeantwortet. „Weißt du? Ich bin nicht gut darin, meine Gefühle in Worte niederzulegen.", fügte er leise hinzu. „Ich weiß nicht warum, aber ich denke es hängt mit meiner Kindheit zusammen. Deshalb versuche ich zu den Personen, die ich niemals verlieren will-", er unterbrach sich selbst als sein Handy in seiner Jackentasche klingelte. Er drehte seinen Kopf und warf einen Blick auf die Uhr, bevor er seufzte. Wusste er etwa was ihn am frühen Morgen erwartete? „Vielleicht solltest du an dein Handy gehen.", sagte ich leise und er ließ mich langsam los, ging zu seiner Jacke und angelte roboterartig sein Handy heraus. Wenn ich mich auch nicht irrte konnte ich ein leises Seufzen seinerseits entdecken.

„Ja?", meldete sich Jungkook. Somit schloss ich aus, dass es ein Fremder war. War es vielleicht Jin? „Was ist mit Jin?", fragte er schließlich und somit schwanden meine Hoffnungen wieder, dass Jin am anderen Ende der Leitung war. Dann herrschte erst mal Stille. „Nein. Ich bin nicht Zuhause." um was zur Hölle ging es da? „Nein. Es geht dich nichts an wo ich bin.", wenn ich genauer hinhörte konnte ich einen leicht aggressiven Unterton in seiner Stimme herausfiltern. Dann wurde es plötzlich ganz ruhig im Zimmer. Es dauerte auch nicht wirklich lange, bis Jungkook seine Schultern hängen ließ und seinen Kopf immer wieder senkte. „Ja in Ordnung.", sagte er leise und man hörte nichts mehr von dem aggressiven Unterton von vorhin. „Geb mir eine halbe Stunde." Jungkook wollte gerade auflegen als ihm ein herabfallender Ton über die Lippen fiel. „Davon träumst du wohl. Leb deine Fantasien woanders aus.", zischte er leise bevor er dann auch schon auflegte und sein Handy wegpackte. Jedoch zog er auch direkt seine Jacke an. Anschauen tat er mich allerdings nicht. „Jungkook?" „Ha?", kam es nur von ihm zurück und er wandte ganz kurz seine Aufmerksamkeit auf mich. „Wo willst du hin? Wer war das? Was wolltest du mir eben noch sagen? Was ist mit-" er lachte leicht und legte seinen Finger auf meine Lippen, zog mich danach in einen liebevollen Kuss. Somit erstickten meine Worte in dem Kuss und ich legte meine Hände in seinen Nacken drückte mich dicht an ihn. Dieses Mal wollte ich den Kuss vertiefen. So viel Zeit sollte verstreichen wie möglich. Er sollte mich nicht verlassen. Was sollte ich denn den ganzen Tag über machen? Er schien allerdings zu wissen, was ich vorhatte und gerade als ich dachte er würde wirklich mitspielen, löste er sich doch wieder viel zu schnell von mir. „Miii.", machte ich beleidigt und zog einen Schmollmund. „Nah.", machte er nur und legte seine Hände sanft vor mein Gesicht, sodass seine Handfläche ganz leicht meine Nasenspitze berührte und ich begann zu lachen. „Nun komm schon.", jammerte ich, als ich seine Hand von meinem Gesicht entfernt hatte, und hüpfte leicht umher. „Sag mir wenigstens wo du hingehst und was du jetzt machst.", bettelte ich und griff nach seiner Hand verschränkte unsere Finger ineinander. „Arbeiten.", kam es nur von ihm und er zog mich wieder zu sich, damit er mir einen Kuss auf die Stirn drücken konnte. „W-Wie arbeiten?", stammelte ich leicht. War das jetzt sein Ernst? „Ja. Mehr erfährst du nicht. Betriebsgeheimnis.", er grinste verschwörerisch und ich schlug ihm einmal kräftig gegen die Brust. „Wenn ich dich auf der Straße sehe, mit einem Anzug, schwarzen Lackschuhen und einer Sonnenbrille sowie einem Funkgerät und du einen auf Geheimagent machst garantiere ich dir nicht, dass ich keinen Arzt rufen werde, der dich untersuchen lässt, okay?" daraufhin lachte er wieder und beugte sich zu meinem Ohr für.

„Du bist die einzige Medizin die ich benötige."

Wieder fuhr mir ein heißer Schauer durch den gesamten Körper und dieses Kribbeln tauchte wieder auf. Ich war nicht in der Lage dazu etwas zu erwidern geschweige denn um zu realisieren was hier gerade abging, denn als ich wieder in der Realität angekommen war, war Jungkook schon an der Tür. „Hey!", stoppte ich und lief zu ihm, legte meine Arme um ihn. „Sag mir als was du arbeiten gehst." nuschelte ich gegen seine Schulter, als ich meinen Kopf an diese gelegt hatte. „Glaub mir. Du willst nicht wissen, als was ich arbeiten gehe." „Doch. Will ich.", beharrte ich. „Es wird dir aber nicht gefallen." „Jaja. Klar.", murmelte ich. Natürlich glaubte ich ihm das nicht. „Lässt du mich bitte los?" „Erst wenn du mir eine Antwort gegeben hast.", ich drückte mich fester an ihn und hörte wie ein leichtes Seufzen seinen Mund verließ. „Ich geh' anschaffen." sagte er. „Also ja."

„WAS?!", direkt ließ ich ihn los und starrte ihn fassungslos an. Meine Kinnlade klappte runter und ich wusste nicht, was ich sagen sollte. „Willst du mir etwa sagen, dass man dich für irgendwelche Dinge buchen kann?" „Also wenn du es so ausdrücken willst, dann muss ich dies bestätigen." ich schüttelte langsam den Kopf. „Jungkook.", sagte ich leise. Irgendwie wusste ich nicht, ob ich ihm das glauben sollte, aber er brachte das so verdammt ernst rüber. „Bin ich dir nicht gut genug?", fragte ich um irgendwie auf dem Zug der Ironie aufzuspringen. Ganz tief in meinem Herzen hoffte ich das er gerade versuchen wollte mich hinters Licht zu führen. „Naja.", machte er und winkte ab.

„Hast du dich jemals gefragt warum ich so gut bin?"

Ghost » VKookWhere stories live. Discover now