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Erzähler P.O.V

Nachdem Jin Namjoon, mit dem Reis der noch übrig war, zufrieden gestellt hatte und Jin das Geschirr in die Spülmaschine räumte schlich sich Namjoon leise an ihn an und legte seine Arme von hinten um ihn. Seinen Kopf legte er an seiner Schulter ab und zog ihn dicht an sich. „N-Namjoon.", stammelte Jin leise und sein Kopf wurde hochrot. Er wollte sich befreien aber der Griff des hinteren war zu stark für ihn. Also konnte er nichts anderes tun als sich dem einfach zu fügen und lehnte sich in seinem Griff etwas zurück. Die Augen des Älteren schlossen sich und er spürte den warmen Atem von Namjoon auf seiner Haut und hörte förmlich seinen Herzschlag ganz tief in seiner Brust. Schon lange empfand der Ältere etwas für Namjoon. Wie konnte man es ihm auch verübeln? Er sah verboten gut aus und hatte eine wunderschöne Stimme. Wenn man ihn näher kannte war er gar nicht so oberflächlich wie er sich immer gab. Er war ein wundervoller Mensch, dass hatte auch Jin mittlerweile gemerkt. Er war so froh darüber, dass er bei ihm wohnte. Zwar war Namjoon oft unfreundlich oder hatte immer irgendwas an Dingen auszusetzen aber so war er nur, wenn er über die Türschwelle trat. Warum wusste Jin nicht. Aber wenn er wieder nach Hause kam, war er wie ausgewechselt. Er spürte wie er leicht gedreht wurde und öffnete seine Augen wieder. Jin wusste nicht, ob Namjoon das gleiche für ihn empfand. Namjoon war alles aber bestimmt nicht schwul. Nein. Das würde nicht zu ihm passen. Er brachte ab und zu irgendein Mädchen nach Hause, während Jin in der Bar seiner Nachtschicht nachging und weiteres wollte sich Jin nicht vorstellen. Er wusste genau, dass es ihm Freude bereitete mit wildfremden Weibern zu schlafen aber glücklicherweise bekam Jin davon nichts mit. Das einzige was er mitbekam war lediglich, wie Namjoon entweder über seine verbrachte Nacht schwärmte oder sich beschwerte. Eine feste Beziehung kannte er nicht. Kannte er Liebe? - Jin wusste es nicht. Doch der ältere wusste was Liebe war. Das hatte er hautnah miterlebt als er sich in seinen chaotischen, aber doch wundervollen Mitbewohner verliebt hatte. Ein schwaches Lächeln zierte seine dünnen Lippen als er zu Namjoon schaute. Sein Gesicht. Seine Lippen. Sein Körper. Alles an ihm war wie Gift für Jin. Einmal angefasst und schon konnte man seine letzten Tage im Kalender anstreichen. So dachte er es sich zumindest. Namjoon würde niemals Gefühle für ihn besitzen. Die Weiber die er ständig anschleppte machte das ganze auch nicht gerade leichter. Es störte ihn, wenn andere ihn anfassen durften. Nur Jin wollte derjenige sein, der ihn berühren durfte. Der Ältere legte zögernd seine Hände gegen seine Brust und wurde direkt von Namjoon enger umarmt. Eine Weile standen die beiden so, sagten nichts sondern hielten sich einfach nur in den Armen.

Je länger Jin über all das nachdachte, was er mit Namjoon durchmachen musste, umso trauriger wurde er. Jedoch merkte er nicht, dass ihm eine einsame Träne über die Wange lief, die Namjoon jedoch sofort entdeckte. „Jin?", seine Stimme klang ungewöhnlich sanft. „Warum weinst du?" „B-Bitte was?!", panisch wollte sich Jin von ihm entfernen, doch er hob den Älteren mit Leichtigkeit hoch und setzte ihn auf den Tisch. „I-Ich ... w-weine n-nicht.", stammelte Jin und richtete seinen Blick zur Seite. „Ach ja?", Namjoon grinste kaum bemerklich und strich ihm die Träne von der Wange. „Hey.", sagte er sanft und hob sein Kinn wieder an, damit Jin ihn anschauen musste. „Mensch, Namjoon.", murmelte Jin leise als er ihm tief in die Augen schaute. Seine Stimme klang total verzweifelt und schmerzerfüllt. Wie soll es auch anders sein, wenn Liebe nicht erwidert wurde. „Du bist so ein Arsch, weißt du das?" Jin schaute ihn ernst an und wandte seinen Blick kurz danach wieder ab. „Entweder schwärmst oder beschwerst du dich bei mir über die unzähligen Weiber die du geknallt hast und hast ein paar Tage später wieder eine Neue und vögelst die, während ich hinter der Theke hocke und tagtäglich Nachtschichten in der Bar habe.", seine Stimme war sehr leise doch Namjoon verstand jedes einzelne Wort. Er wusste nicht warum, aber er wollte nicht das sein Mitbewohner wegen ihm traurig war. „Ich tue so viel für dich. So verdammt viel, Namjoon.", erinnerte er ihn. „Ich koche für dich, räume dir alles hinterher, verzeihe dir jeden einzelnen Fehler und jeden einzelnen Gegenstand den du mir schon ruiniert hast. Ich höre dir zu, wenn du Probleme hast oder dich über deinen nächtlichen Besuch beschwerst. Ich lasse dich bei mir wohnen, weil deine Eltern dich rausgeschmissen haben. Ich bringe das Geld in diesen Haushalt und ... und-" „Jin.", Namjoons sanfte Stimme unterbrach ihn doch wirklich weiter reden konnte Jin nicht, da er anfing leise zu schluchzen, ehe er seinen Kopf kraftlos gegen die Brust seines Gegenübers legte. Namjoon strich ihm sanft über den Rücken, verkniff sich jedes einzelne Wort. „Es... Es tut einfach nur ... weh. Es tut mir weh, Namjoon.", klagte Jin leise und brach noch mehr in Tränen aus. Namjoon wollte nicht, dass Jin weinte. Er hasste es ihn weinen zu sehen, aber wie sollte er ihm das sagen? „Weißt du, was sich hier befindet?", fragte der Älteste leise und hatte sich wieder aus seinem Griff gelöst und seine Hand genommen, welcher er zu seinem Herz führte, was in Jins Brustkorb wie verrückt pochte. „Hier ist ein Herz. Du verletzt mich damit, Namjoon. Du verletzt mich damit, wenn du ständig irgendein neues Bunny gefunden hast, was sich von dir um den Finger hat wickeln lassen. Es tut mir weh zu wissen, dass du dich schön amüsierst während ich arbeiten bin und verdammt nochmal ja. Ich verschwende jede einzelne Sekunde daran an dich zu denken."

Namjoon spürte wie sein Herz höher schlug. Genau das wollte er die ganze Zeit über hören. Er legte seine Hand an die Wange seines Mitbewohners und strich sanft über diese. „Es tut mir Leid. Ich werde dich nie wieder so verletzen. Denn da gibt es etwas, was auch ich dir sagen muss.", Jin schien nun sichtlich verwirrt aber Namjoon war total überzeugt davon. Er entfernte sich etwas von Jin und verschränkte beide Hände hinter seinem Kopf. Wie sollte er ihm das erklären. „Ich habe dir erzählt, dass meine Eltern mich rausgeworfen haben und ich deshalb solange eine Bleibe brauche. Das ist auch in einem Teil wahr, nur eben nicht der mit meinen Eltern.", Jin legte seinen Kopf leicht verwirrt schief, jedoch ließ ich ihm keine Zeit zu antworten. „Meinen Eltern wurde damals das Sorgerecht für mich entzogen, weil sie sich ständig zugefüllt haben und alles machen musste. Ich sollte dafür sorgen den Haushalt zu machen, ich sollte sie bekochen, ich sollte einkaufen, ich sollte immer wieder Alkohol besorgen. Damals war ich genau acht Jahre alt.", ich schnaubte leicht. „Das wichtigste für sie war der scheiß Alkohol.", Namjoon schüttelte leicht den Kopf. Um das genauer zu sehen ist er heute nicht anders. „Mit acht Jahren bin ich dann ins Heim gekommen. Da saß ich dann, bis ich siebzehn war und mir durch die vielen Jahre Zeitungen austragen eine sehr kleine Wohnung leisten konnte. Du kannst dir natürlich denken, dass das nicht lange gut gehen konnte. Ich arbeitete wie verrückt. Habe die Schule schon damals geschmissen weil ich mich aufs Überleben konzentrieren musste. Ich wollte diese Wohnung behalten, doch ich verlor sie und landete auf der Straße. Dort verbrachte ich einige Jahre, bis ich Jimin und Yoongi kennenlernte. Ich kam ein paar Nächte bei ihnen unter und ja. Dann kam ich durch sie zu dir. Ich bin nur so ein großes Arschloch in der Öffentlichkeit, weil ich es nicht anders gelernt habe. Ich will und kann nicht mehr so leben wie ich damals gelebt hatte. Ich hatte nie eine Kindheit während andere eine sehr schöne verbringen durften. Ich hab das alles nicht gehabt. Ich habe noch nicht mal ein kleines bisschen Liebe erhalten und diesen Frust, diesen Schmerz, diese Trauer, lasse ich bei anderen aus. Ich weiß das es falsch ist, aber ich kann es nicht anders. Bei Jungkook zum Beispiel, tut es mir immer wieder aufs neue Leid. Ich will ihn nicht zu Sachen zwingen, die er nicht möchte, aber ich kann nicht anders. Ich bin so und so haben mich auch Yoongi und Jimin kennengelernt. Nur du weißt, wie ich wirklich bin... beziehungsweise wie ich sein kann und so wie ich sein kann, will ich auch sein. Dir gegenüber. Denn du hast mir seit langem wieder gezeigt, was Liebe ist. Ich liebe es dich anzusehen und dich aufräumen zu sehen. Ich liebe jede einzelne Macke von dir, egal wie merkwürdig sie ist aber ich liebe sie. Ich liebe alles an dir. Dein Aussehen, deine Stimme, deine Art wie du mich beruhigst und auf mich aufpasst. Verdammt Jin. Es war mir nie bewusst. Ich wusste nicht, was du fühlen würdest. Ob du mich noch mögen würdest oder nicht. Verdammt. Hätte ich das früher gewusst, wäre es niemals so weit gekommen. Ich habe mein Verlangen nach dir darin ertränkt mit irgendwelchen Weibern zu schlafen. Es war nie wirklich gut. Es schmerzte jedes Mal, wenn ich eine wildfremde unter mir liegen hatte. Denn eigentlich wollte ich nur eine einzige Person. Ich wollte das du meinen Namen stöhnst. Nicht irgendwelche anderen. Ich wollte dich beglücken und dir damit meine bedingungslose Liebe zeigen. Jedes Mal wenn du arbeiten warst und ich wirklich mal alleine die Nacht hier verbrachte, wollte ich nichts sehnlicheres als dich bei mir zu haben. Ich wollte dich neben mir liegen haben. Dich in den Arm nehmen, dich Küssen, deine Stimme hören. Mein Kopf, Mein Herz, Mein Körper, Meine Gedanken. Alles. Alles verlangte die ganze Zeit nur nach dir. Das einzige was ich all die Zeit über wollte und brauchte bist du, Jin. - Ich liebe dich. Kim Seokjin."



Ich weiß nicht, eigentlich würde ich hier mit Namjin so gut es halt jetzt geht aufhören und Jungkook weiter schreiben aber ich bin mir nicht sicher. Wollt ihr noch was Namjin? Einfach mal ein paar Meinungen in die Kommentare, vielleicht schreibe ich ja dann noch ein Namjin Kapitel aus der Erzähler Sicht. ^^

Yuria-Hina.

Ghost » VKookWhere stories live. Discover now