» 13.

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Wir standen die ganze Zeit so da und taten nichts. Wir bewegten uns nicht und wir redeten nicht. Wir genossen nur den Moment und lauschten den Geräuschen der Natur. Die Zeit verging meiner Meinung nach viel zu schnell und das Klingeln der Schule ließ mich leise seufzen. Jungkook ließ mich langsam los und lächelte mir aufmunternd zu, strich ein paar Mal sanft über meine Schulter. Lächelnd griff ich nach seiner Hand und zog ihn dann leicht mit mir. „Tae... Hyung?", fragte Jungkook sichtlich verwirrt. „Nun komm.", sagte ich sanft und blickte wieder zu ihm. „Immerhin hast du mir versprochen die ersten beiden Stunden anwesend zu sein." ein leichtes Grinsen spiegelte sich auf seinen Lippen wieder und er ließ sich einfach von mir mitziehen, löste sich aber wieder von mir, als er die anderen Schüler sehen konnte. Ein wenig verwirrt blieb ich stehen, doch schon spürte ich seine Brust die gegen mich schlug. Ich merkte das er seinen Kopf senkte, da ich seinen warmen Atem auf meiner Haut spüren konnte. „Nun geh schon.", murmelte er leise und legte für einen kurzen Moment seinen Kopf gegen meinen. „Du weißt schon.", versuchte er mich zu erinnern doch ich konzentrierte mich einfach nur darauf, dass meine Beine nicht zu Pudding wurden. „Image und so.", er lachte und daraufhin verlor ich leicht mein Gleichgewicht, doch Jungkook hielt mich fest, bevor ich fiel. Gerade als er mich von der unglücklichen Situation gerettet hatte, legte ich meinen Kopf in den Nacken und schaute zu ihm hoch. Er war etwas größer als ich, aber ich gab seinen Schuhen die Schuld dafür. Denn eigentlich waren wir so gut wie gleich groß. „Huh?", machte ich sichtlich verwirrt und nun schenkte er mir ein amüsiertes und wunderschönes Lachen. „Na geh schon, kleiner." grinste er mich nun an und schob mich behutsam vorwärts. Ich kam mir dezent komisch vor, weil ich das Gefühl hatte er behandelte mich gerade wie ein junges Tier, was Angst davor hat alleine zu laufen. Ich stolperte etwas nach vorn, ehe ich auch schon wieder von Jungkook festgehalten wurde. Meine Beine waren immer noch nicht das was sie eigentlich hätten sein sollen. Ein leises Seufzen entwich ihm, ehe er seinen Arm um mich schlang und mich mit ihm wieder zurückzog. Wenn er mich festhielt hatte ich nicht das Gefühl, dass meine Beine eine puddingartige Form annehmen. Im Gegenteil. Er war der Halt, den ich zum stehen benötigte. Er führte mich zu einer relativ eng gehaltenen Bank, die einfach nur aus Holz gebaut wurde und setzte sich, zog mich dann auf seinen Schoß und drückte mich dicht an ihn an. „Kookie.", murmelte ich leise und legte meinen Kopf zur Seite, damit ich ihn wenigstens etwas sehen konnte. „Hm?", brachte er leise hevor und ich musterte ihn ganz kurz. „Bin ich jetzt dein Teddy?", fragte ich und nun hob er seinen Kopf leicht an und beobachtete mich verwirrt. Es dauerte aber nicht wirklich lange, bis er meine Anspielung verstand und anfing dieses wunderschöne Grinsen zu grinsen. Er legte seinen Kopf auf meiner Schulter ab und stieß einen kurzen Seufzer aus. „Das bist du seit gestern schon.", antwortete er mir leise und er richtete seinen Kopf so aus, dass er mit dem Gesicht zur Blickrichtung zu meinem Hals lag. „Du musst zum Unterricht.", murmelte er und seufzte wieder. „Ich bin einfach wie Hoseok beim Arzt." erwiderte ich leise und schloss meine Augen. „Taehyung du kannst doch nicht-" „Shht.", unterbrach ich ihn und stand schließlich auf, löste mich somit aus seiner dichten Umarmung. „Was ist mit mir?", fragte er und nun war ich derjenige, der lachen musste. „Jungkook.", leicht kopfschüttelnd blickte ich zu ihm. „Nachsitzen musst du sowieso. Also macht es doch jetzt keinen Unterschied mehr, ob du für ein paar Stunden nicht in der Schule bist. Solange du wenigstens zum Nachsitzen erscheinst, kann dir nichts passieren." er grinste mich, während ich das sagte, die ganze Zeit an und ich griff schließlich nach seiner Hand, jedoch übernahm er wieder die Kontrolle und zog mich so zu sich, dass ich beinahe auf ihn gefallen wäre. Ich hatte vor Schreck meine Augen zusammengekniffen, doch ich merkte seine Hände an meinen Seiten, die mich festhielten. Ich wusste nicht, was ich tun geschweige denn sagen sollte. Ich wusste nur, dass ich selbst wieder verrückt spielte. Ich hatte noch nie in meinem Leben irgendeine Stunde geschwänzt. Irgendwie fühlte sich das nicht richtig an. Die Tatsache jedoch, dass Jungkook hier war und wir alleine waren, übertönte das schlechte Gewissen gegenüber meiner Mutter aber dann doch. Sie würde mich definitiv im Zimmer einsperren, wenn sie das erfährt. Aber da sie sowieso nicht da war, konnte sie auch nichts davon mitbekommen. Was sie nicht weiß, macht sie nicht heiß.

„Wenn du schon in dem Punkt nicht auf mich hörst", begann Jungkook ganz plötzlich und sofort zuckte ich zusammen, schenkte ihm aber dennoch meine volle Aufmerksamkeit. „Hörst du dann in anderen Punkten auf mich?", seine Hände blieben starr an meinen Seiten und ich wusste wieder nicht, was ich antworten sollte. Mein Atem ging flach und mir wurde unwillkürlich wieder heiß. Vielleicht war es doch keine so tolle Idee mich von Jungkook hierhin schleppen zu lassen. Vielleicht wäre ich dann doch lieber zum Unterricht gegangen, als jetzt in so einer Situation zu stecken. Auch wenn ich dann zum Raum gerobbt wäre... mir wäre das definitiv lieber gewesen als die derzeitige Lage. Ein leichtes Schmunzeln zierte seine Lippen, was ich daran erkannte, dass er einen leisen Ton von sich gab, da ich ihm immer noch keine Antwort gegeben hatte. „Okay.", war das einzige was er erstmal von sich gab, ehe wieder eine lange Stille zwischen uns herrschte. Doch je länger er diese Stille herauszögerte, umso unruhiger wurde ich. „Probieren wir es doch einfach mal aus.", kurz nachdem er das gesagt hatte, hatte er mich ruckartig so gepackt und gelenkt, dass ich nun wieder auf seinem Schoß saß, jedoch mit der Blickrichtung zu ihm. Er strich ganz langsam mein Bein entlang und deutete schließlich an, weiter nach vorn zu rutschen, damit ich ganz nah bei ihm war. Er wartete ab, ich zögerte leicht und biss mir schüchtern auf die Unterlippe. Wollte ich das? Nein. Eigentlich lief hier gerade nichts nach Plan. Hatte ich überhaupt einen Plan? Wenn ich darüber nachdachte, eigentlich nicht. Hätte ich zum Unterricht gehen sollen? Ja. Nein.

Sofort als meine innere Stimme wieder auftauchte, meldete sich auch das Kribbeln wieder und erfüllte meinen ganzen Körper, was mich schließlich dazu brachte, dass zu tun was er von mir wollte. Sein Griff verstärkte sich direkt um mich und er drückte mich noch die letzten Millimeter zu sich, bis ich nun schon zum zweiten Mal gegen seine Brust schlug. Mein Herzschlag schnellte unkontrolliert in die Höhe und ich hatte das Gefühl zu ersticken, aber gleichzeitig war es auch so ein wunderschönes Gefühl, was sich gerade in mir breit machte. Ich schaffte es nicht ihn anzuschauen, da mein Gesicht mittlerweile rot angelaufen ist. Jedoch legte er sanft seine Hände unter mein Kinn und drückte es vorsichtig hoch, sodass ich ihn anschauen musste und mir nichts anderes mehr übrig blieb. Ich wollte mich lösen, aber ich konnte nicht. Ich musste mich damit zufrieden geben, dass diese Situation mir nun mehr als nur unangenehm war. Er hielt mein Kinn fest und strich mit der anderen Hand sanft über meine Wange, ehe er diese meine Brust hinunter wandern ließ. Ich schloss leicht meine Augen und wartete ab, was er noch so machen würde. Wieder zierte sich ein Grinsen auf seinen Lippen und er nahm nun seine Hand von meinem Kinn, ließ nun seine beiden Hände zu meinen Beinen gleiten und kurz nachdem er dort angekommen war, drückte ich mich schon wieder etwas an ihn. Er zuckte ganz leicht zusammen, jedoch hielt er nicht inne, sondern ließ wieder einen leisen Laut von sich.

„Hmm.", murmelte er leise und ich spürte förmlich, wie sein Blick auf mir lag, „Scheint so als würdest du anfangen mitspielen, Taehyung."

Ghost » VKookWhere stories live. Discover now