3. Kapitel Der Traum, der mich entmutigt

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Nach einer zehn minütigen Autofahrt waren wir dann wieder zu Hause angekommen. Eigentlich hatte ich noch so viele Pläne für den Tag, doch ehe ich mein Bett in meinem Zimmer erblickte, wie es mich förmlich mit seiner Gemütlichkeit anblickte, bemerkte ich erst wie müde ich war.

"Dad, bitte weck mich in einer halben Stunde. Ich leg mich ein bisschen hin!", rief ich durch meine Zimmertür, schloss sie, lehnte meine Krücken an die Wand und legte mich in das Bett.

Es war so gemütlich in meinem Schlafgemach, es war einfach unglaublich. Mit einem zufriedenen Lächeln kuschelte ich mich in meine Kissen und schloss meine Augen.

Sofort schweiften meine Gedanken an den vergangenen Tag. Mein neuer Freund, Nishinoya, wie er mich an lächelte und mich im Arm hielt, es war wunderschön.

Doch auch dachte ich daran, dass ich ihm mein Geheimnis verraten muss. Ich hatte wirklich Angst vor diesem Moment.
Wie würde er reagieren?
Würde er weinen?
Oder würde er wütend werden?
Vielleicht sogar glücklich?
Energisch schüttelte ich den Kopf. "Denk nicht an so einen Schwachsinn, du verrätst es ihm morgen, das ist besser, als wenn er es irgendwann durch andere erfährt." Mit diesen Worten warf ich den Gedanken aus meinem Kopf und dachte an meinen schönen Schlaf.

"Yuu! Ich will dir noch etwas sagen..."
Ein Junge mit braunen, zu Berge stehenden Haaren drehte sich zu mir um und schaute mich erwartungsvoll an. "Ich...werde sterben. Es tut mir so leid!" Einzelne Tränen liefen mir über die Wangen und ich musste zu sehen, wie sich die Augen meines Liebsten vor Schock weiteten. "Das kann nicht dein Ernst sein! Warum?!" Er packte mich mit Wucht an den Schultern und schüttelte mich durch. "Sag es mir! Bitte!" Die Erschütterung wurde immer weniger, bis sie komplett verschwand. "Ist es diese Krankheit, die du hast?", fragte er mit zittriger Stimme. Ich nickte schwach. Er ließ seine Hände von meinen Schultern fallen. Ich musste mit ansehen, wie nun auch ihm Tränen übers Gesicht liefen. "Das darf nicht wahr sein. Alles bloß nicht das!" Seine Kraft schwand wohl nun vollends, denn er krachte einfach auf den Boden und hielt den Blick auf das Gras gerichtet. "Du darfst mich nicht verlassen...", flüsterte er, kaum hörbar und streckte mir seine Hand entgegen, um meine zu ergreifen. Ich ließ mich vor ihm auf den Boden fallen und nahm seinen Kopf zwischen meine Hände, hob es an. "Du darfst nicht einfach wegen jemandem wie mir aufgeben. Und außerdem verlasse ich dich nicht, ich hör nur auf immer da zu sein um dich zu nerven." Ich quälte mich zu einem freundlichen Lächeln und strich sanft über seine Wange. "Das darfst du nicht vergessen ja?" Er nickte nur schwach und vergrub sein Gesicht an meiner Schulter. Sanft strich ich ihm über den Rücken und flüsterte ihm zu, dass alles gut werden würde. Mir war klar, dass ihm diese absolute Lüge bewusst war, dennoch sprach ich sie einfach aus, ohne an den Schmerz seines Herzen zu denken. Er weinte immer mehr, immer Schmerz erfüllter, immer Herz zerreißender.
"Ich werde es nicht vergessen, ich versprech es dir", flüsterte er in meine Schulter und ergriff meine freie Hand. "Danke", flüsterte ich und drückte seine Hand ebenfalls.

Der Abend und die Schönheit (Nishinoya x Oc❤)Donde viven las historias. Descúbrelo ahora