18. Übernachten!

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Sie schaute mich nur mit ihrem typisch, kalten Blick an. Eigentlich war sie die Schüchternheit in Person, doch wenn der Schalter einmal umgelegt wurde, war sie wie ein loderndes Feuer.

"Du spielst wieder", sagte sie in einem Ton, der Vulkane zum Gefrieren hätte bringen können.

"Nicht wirklich. Hab nur einem Kameraden einen Toss geworfen." Ihr Blick verdunkelte sich. "Warum wirst du mir dann keinen Toss?", fragte sie, was mich schon zum Kochen brachte.

"Wenn du nicht einfach abgehauen wärst, hätte ich das gerne gemacht." Sie zischte etwas, was ich nicht verstand und schaute mich dann an.

"Wenn du nicht so deprimierend gewesen wärst, wär ich das vermutlich nicht."

Mein Blut kochte und ich wurde langsam rot vor Wut. Wenn Blicke hätten töten können, dann hätte die hier vor mir vermutlich schon das Zeitliche gesegnet.

"Wenn du nur das sagen wolltest, dann kannst du ja wieder gehen."

Sie nickte und verbeugte sich. "Ich werde morgen bei dir an der Schule warten. Wir sehen uns." Dann ging sie ohne ein weiteres Wort wieder. Ich schaute ihr noch kurz hinter her.

"Woher wusste sie überhaupt, wo ich jetzt wohne? Nichtmal Kuroo und die anderen wissen das!" Das einzige, was ich mir vorstellen konnte, war dass mein Vater es ausgeplappert hatte.

Genervt seufzte ich und lief zurück in mein Zimmer. Dort schaute mich Noya bereits erwartungsvoll an.

"Das war meine ehemalige beste Freundin. Von der ich euch erzählt hab." Er zuckte kurz zusammen und schaute teilnahmslos aus dem Fenster.

"Aha."

Etwas war falsch. Warum war er plötzlich nervös? "Noya du weißt etwas." Ertappt schreckte er nochmal zusammen und schaute mich dann mit einem schrecklichen Hundeblick an.

"Noya. Spucks aus." Er schaute mich immer noch mit dem selben Blick an, erkannte aber wohl bald, dass es keinen Sinn machte.

"Es tut mir so leid. Aber ich habe dich gefilmt, während du gespielt hast und habe es Kaisune geschickt. Weißt du... Ich kenne Kaisune Tachibana. Sehr gut sogar. Damals als ich meine Mutter verlor wollte Papa, dass ich Kontakt mit vielen Leuten bekam, damit es mir besser ging. So hatte er mir auch Kaisune mitgebracht. Als ich gehört hab, dass ihr mal zusammen gespielt habt, da dachte ich, ich muss etwas tun! Irgendetwas... Und das kam dabei raus... Es tut mir so unendlich leid Ayumi."

Dass er mich sogar bei meinem richtigen Namen nannte und nicht wie sonst bei meinem Spitznamen, ließ davon schließen, dass es ihm wirklich leid tat.

Aber, warum denn eigentlich? War es denn wirklich so schrecklich, dass Kaisune und ich wieder Kontakt hatten?

"Ist okay. Konntest du ja nicht wissen. Aber hey, vielleicht können wir uns ja vetragen, also Kai und ich. Das wäre schön." Ich lächelte. Das wäre es wirklich.

"Ich werde euch dabei helfen! Mach dir keine Sorgen!" Er grinste mich wie immer an und ließ sich dann nach hinten in sein "Bett" fallen.

"Wollen wir zuerst deinen Film oder meinen schauen?" Ich war ja dafür, dass wir zuerst meinen schauten, doch er war für seinen. Verständlich. Und bevor dann ein Krieg zwischen uns ausbrach holte ich eine Münze aus meiner Sparbüchse.

"Kopf für mich und Zahl für dich." Noya nickte. Ich nickte auch. Die Münze fiel. Sie fiel auf Kopf. "Ja! Gewonnen!" Er gab sich damit zufrieden und lächelte mich fröhlich an.

Also legten wir keine Minute später Das Schicksal ist ein mieser Verräter in den DVD Player und starteten den Film.

Der Abend und die Schönheit (Nishinoya x Oc❤)Where stories live. Discover now