12. Im Krankenhaus

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"E-Ernsthaft?! Großartig!" Hinatas Augen fingen an vor Freude so richtig zu funkeln. "Ja, aber erwarte nichts perfektes. Ich hab jetzt seit bestimmt 3 Jahren nicht mehr gespielt." Er winkte nur ab und sprang vor Freude durch die ganze Halle. Der Anblick selber brachte mich schon zum lachen. Dass ich jemanden glücklich machen konnte, bedeutete mir schon sehr viel.

"Ayu... Du hast gerade etwas von einer Kaisune gesprochen... Wer war das?", fragte Noya auf einmal, der sich neben mich gesetzt hatte und mich interessiert an starrte. "Oh ja, das ist meine ehemalige beste Freundin. Wir haben uns aber verstritten, weshalb wir jetzt getrennte Wege gehen. Sie war Wing Spiker, während ich ja der Setter war. Unser Team war in der Präfektur bekannt als "das Engelsteam". "Der Setter ist der eine Flügel, der Libero der andere. Diese Flügel gehören zu jedem einzelnen der Spieler", so hat man uns immer beschrieben. Aber... Dann ist der Unfall passiert..."

Mein Blick richtete sich zu Boden und ich schaute traurig drein. "Und sie ist einfach verschwunden. Einige Tage später hab ich durch ihre Nachbarn erfahren, dass sie mit ihrer Familie umgezogen ist. Wohin weiß ich nicht."

Hinata und Kageyama kamen inzwischen auch zu uns gelaufen und hatten sich vor mich auf den Boden gesetzt. Ich wollte gerade weiter erzählen, da ertönte der Klingelton meines Handys.

Ich nahm den Anruf an, der von meinem Vater stammte.

"Hi Dad!"

"Hi Schatz, ganz schnell, ich bin jetzt auf dem Weg zur Schule ich hol dich ab. Danach bringen wir dich ins Krankenhaus. Okay?"

Ich zuckte bei diesen Worten zusammen und schaute erst Noya, dann Hinata und dann Kageyama an.

"Ja klar, ist okay. Muss ja sein. Bis gleich."

Dann legte ich auf und schaute in die erwartungsvollen Gesichter der Drei. "Es tut mir so schrecklich leid, aber... Ich muss jetzt gehen." Ohne ein weiteres Wort stand ich mit meiner Tasche auf und wollte los laufen, da hielt mich Noya am Arm fest.

"Es muss dir nicht leid tun, wenn es sein muss. Du kannst ruhig gehen. Vielleicht sehen wir uns ja später noch." Seine Enttäuschung war deutlich aus seinen Augen herauszulesen, weshalb ich nur traurig den Blick abwendete und zum Hallennausgang lief.

Als ich draußen war, hörte ich noch, wie Hinata ganz aufgeregt fragte, ob Noya und ich zusammen seien.

"Nein, sind wir nicht!", antwortete Noya energisch, was mich nochmal trauriger machte. Auf dem Weg kamen mir dann auch noch drei andere Jungs entgegen, die mich verwundert an schauten.

"Ach, du bist das Mädchen von Freitag! Schön dich wiederzusehen! Warum schaust du nicht beim Training mit?", fragte der weißhaarige und lächelte mich wie ein Engel an. "S-Sorry, ich hab noch etwas zu erledigen. Wenn ihr mich entschuldigt." Ich verbeugte mich und lief dann, ohne ein weiteres Wort zu zu lassen, los.

Draußen erwartete mich dann auch schon mein Vater, der mich gleich in die Arme schloss. "Es tut mir so leid, dass ich dich jetzt heraus gezerrt hab, du wolltest doch bestimmt etwas mit Yuu unternehmen..."

Mit übertriebenen Handbewegungen versuchte ich ihn vom Gegenteil zu überzeugen, sonst wäre er wieder total deprimiert gewesen. "Ehrlich! Alles ist gut! Noya nervt mich sowieso die ganze Zeit, da bin ich froh, dass ich eine Auszeit von ihm habe", log, klopfte ihm auf die Schulter und lief an ihm vorbei, um ins Auto zu steigen.

"Du bist so tapfer!", heulte er und stieg ebenfalls ins Auto. "Ja ja, jetzt aber mal was ernstes: Haben die Ärzte schon gesagt wie lange die Chemo geht?", fragte ich und hielt die Krücken in meinen Händen noch fester.

"Ja, sie wollen jetzt erstmal eine Woche probieren, danach wollen sie nach einer einwöchigen Pause zwei Wochen weiter machen. Ich finde den Sinn dahinter zwar auch nicht aber hey, ich bin immerhin kein Arzt."

Ich lachte, einerseits wegen seinen Worten, andererseits wegen der Erleichterung. Ich konnte tatsächlich den Toss zu Hinata werfen!

"Bringst du mir meine Sachen dann vorbei?", fragte ich nebenbei. Er nickte. "Und wie machen wir das mit Noya? Der wird mich ja bestimmt sehen wollen." Er nickte wieder.

"Da das Krankenhaus in Tokyo ist, wird er da sowieso so schnell nicht hinkommen. Und außerdem kann er ja eine Woche ohne dich auskommen." Ich lachte wieder. "Ja, da wär ich mir nicht so sicher."

Die weitere Fahrt redeten wir noch, bis ich irgendwann einschlief. Erst als wir vor dem verhassten Gebäude parkten, weckte mich Papa auf. "Ich will da nicht rein", murrte ich, doch bekam nur ein Murren zurück.

"Du weißt, dass ich das genauso wenig will wie du, also komm." Ich seufzte und schälte mich gequält aus dem Auto heraus. Dann liefen wir los ins Gebäude.

"Hallo, wir sind hier wegen dem Termin für die Chemotherapie von Ayumi Murase."

Die nette Dame an der Rezeption tippte etwas in den Pc vor ihr ein, nickte uns dann zu. "Sie können dann das Zimmer 208 beziehen. Herr Itachi wird sie dann später zur Untersuchung abholen."

Wir nickte dankbar und liefen dann in Richtung der Aufzüge.

In Zimmer 208 angekommen, stellte ich dann meine Schultasche ab, lehnte die Krücken an die Wand und legte mich in das kuschelige Bett. "Papa, hab ich dir mal gesagt, dass ich die Betten hier liebe?", fragte ich lachend und legte mein Handy aus meiner Jackentasche auf das Abstelltischchen.

"Nein, das hast du noch nicht, aber jetzt weiß ich das ja", lachte er und kramte in seiner Tasche herum. Als er dann seinen Geldbeutel heraus gezogen hatte, winkte er kurz damit und meinte: "Ich geh kurz mir einen Kaffee holen. Bin gleich wieder da." Ich nickte dazu nur und sah zu wie er verschwand.

So war ich wieder alleine. Und das würde nun für eine ganze Woche anhalten. Wie mich das ankotzte kann ich gar nicht in Worte fassen.

Ich seufzte. Allein sein, das war echt kein Spaß. Vorallem nicht, wenn das für eine Woche anhält. "Was soll das denn? Ist doch scheiße..." Wieder seufzte ich, während sich meine Augen mit Tränen füllten.

Plötzlich flog die Tür auf und drei Gestalten kamen herein. "Ayuuuuuuuu!!" Ehe ich erkennen konnte, wer da rein kam, sprangen zwei Gestalten auf mich und klammerten sich an mich. Irgendwie schaffte ich es dann tatsächlich, einen Arm frei zu bekommen und mir die Tränen aus den Augen zu wischen.

Erst jetzt konnte ich zwei Jungs erkennen, die mich überfallen hatten. "Kuroo! Yaku! Ich kann gar nicht glauben, dass ihr hier seid!" Sofort nahm ich die zwei freudig in den Arm und drückte sie ganz fest an mich

Dann erkannte ich auch die dritte Person, die herein gekommen war, an der Tür. "Kenma ist ja auch da! Komm her!" Er schaute nur ein wenig genervt und nervös weg, lief dann doch an mein Bett und ließ sich knuddeln.

"Aber sag mal...", fing Yaku an und setzte sich auf. "Wie lange dauert die Chemo dieses Mal?" Auf die Frage senkte ich sofort traurig den Blick.

"Eine Woche... Danach eine Woche Pause und danach zwei..." Er senkte ebenfalls traurig den Kopf, fiel mir dann aber gleich wieder um den Hals. "Wir werden aber nicht kampflos aufgeben! Wir kämpfen zusammen!", meinte Kuroo und Yaku nickte begeistert dazu.

"Okay, ihr habt Recht!"
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Hallo!!💕 Ich bin richtig gut gelaunt :3 Yaku, Kuroo und Kenma haben endlich einen Einsatz💕
Und was macht ihr heute noch so? Und was glaubt ihr, wie es weiter geht? Würde mich mal über Kommentare freuen💞

Der Abend und die Schönheit (Nishinoya x Oc❤)Where stories live. Discover now