42. Kapitel Australien

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Nun zogen wir es tatsächlich durch, wir flogen nach Australien zu meiner Tante. Und das auch noch zum Herbstanfang, das heißt, es war dort wohlig warm und der Winter war frisch vorbei.

Wir saßen gerade im Flugzeug, Yuu durfte am Fenster sitzen. Ausnahmsweise. Sonst saß ich immer dort, das war quasi mein Stammplatz. Doch da das sein erster Flug war, überließ ich ihm das.

"Wow! Wir heben ab!" Er war völlig begeistert und schaute total gebannt auf die Flugstrecke, die immer schneller vorbei zog.

"Du wirst Augen machen, wenn wir erstmal die Wolken durchbrechen!", erklärte ich lachend und legte meine Hand auf seine, umgriff diese gleich.

"Wir fliegen in den Wolken?!", fragte er und starrte mich überrascht an. Ich lachte. "Ja! Und wenn wir in den Wolken sind, dann siehst du außer Weiß nichts!"

Er staunte total, schaute weiter aus dem Fenster, während die Landschaft unter uns immer kleiner wurde. Wie ein kleines Kind quängelte er, rief immer wieder Orte und Gebäude, die er erkennen konnte, bis wir dann tatsächlich durch die Wolken brachen.

Er zuckte zusammen, schaute mich verwirrt an. Ich konnte mich vor lachen gar nicht halten. "Tja Yuu, das sind die Wolken, Wolken, das ist Yuu~" Ich lachte, strich beruhgiend über seinen Handrücken, er schien doch etwas nervös.

"Wow. Einfach nur wow." Das waren seine einzigen Worte, ich denke zu mehr war er im Moment nicht fähig. Ich lachte. So war ich bei meinem ersten Flug auch, leider kann ich mich daran gar nicht mehr wirklich erinnern.

"Yuu, ich schlaf jetzt ein bisschen, pass auf dass du nicht raus fällst." Er zuckte zusammen, schaute mich entgeistert an. "Ayu! Ich werde doch nicht raus fallen oder? Das ist doch gar nicht möglich!" Er lachte verlegen, versuchte sich vom Gegenteil zu über zeugen. Vergebens.

Da auch Dad bereits schlief, hatte er niemanden zum reden, weshalb er nervös aus dem Fenster schaute.

Ich schlief nicht, musste darum mein Grinsen unterdrücken, man konnte seine Nervosität förmlich spüren.

Mein Kopf war voll mit Tagträumen, während es zu den allseits bekannten Turbulenten im Flugzeug kam. Für mich war es normal, und leider vergaß ich total, dass neben mir ein verängstigter Junge, bei seinem ersten Flug saß.

"Ayu! W-Wach auf!", stammelte er vor sich hin, während er meine Schulter unsanft rüttelte.

"Hey, ich bin wach, alles gut", lachte ich, schaute zu ihm. "Was ist denn los?"

Er zitterte leicht, zeigte neben sich aus dem Fenster auf den Flügel, den man von unseren Plätzen gut erkennen konnte. "I-Ist es normal, dass der Flügel total wackelt?", fragte er mit einem besorgten Blick, schaute mich an, als würde er hoffen, dass ich Ja sagte.

"Nein, das ist eigentlich nicht normal", meinte ich, setzte einen gespielt verwirrten Blick auf und schaute aus dem Fenster, während sein Blick noch ängstlicher wurde. "Das erklärt auch diese Rüttellei von eben..." Kurz schaute ich in sein Gesicht, um zu erkennen, dass er kreidebleich vor Angst geworden ist. Ab da konnte ich mir das Lachen nicht mehr verkneifen.

"Das war doch nur ein Spaß du Obertrottel! Ja, das ist alles normal. Keine Sorge, wir kommen in Australien an."

Ich lachte, worauf er auch schon ganz leise lachen konnte. So flogen wir weiter, bis wir zum Landeflug ansetzten. Wir schnallten uns alle, so wie verlangt, an und warteten, während ich Noyas Hand nahm und lächelte.

"Du brauchst keine Angst zu haben Süßer~", lachte ich und strich über seinen Handrücken. Er wurde nur ziemlich rot und schaute aus dem Fenster.

"Ich hab keine Angst!", protzte er, während er ein Schmollen aufsetzte. Ich musste lachen. "Ja ja, eben hast du mich noch unter Zittern gefragt ob es normal ist, dass sich die Flügel bewegen." Er schaute nur stur weiter aus dem Fenster, was ich als Zeichen nahm mich einer Zeitschrift in meinem Vordersitz zu widmen.

Als dann das Flugzeug zum Landen ansetzte und die üblichen Turbulenzen auftraten, klammerte sich plötzlich Noya doch von rechts an mich. "Ich gebs ja zu ch hab Angst und jetzt halte mich!" Kurz schaute ich ihn verwirrt an, dann lachte ich aber. Wie süß er doch war!

Ängstlich versteckte er sein Gesicht an seiner Schulter und wickelte förmlich seine Arme um meine Hüfte, zog mich immer wieder zu sich.

"Wir haben es gleich geschafft Süßer, nicht mehr lange!" Er grummelte leise, vermutlich weil ich nun anscheinend einen neuen Spitznamen für ihn hatte.

Ich lachte nochmal, drehte mich dann nach vorne und schaute auf den Monitor über uns, wie wir auf Australien landeten.

Es dauerte an die 10 Minuten, bis wir es geschafft hatten und wir nach und nach unser Handgepäck aus dem Stauraum nehmen konnten. Dann nichts wie raus da! Noya hatte ich, wie mein eigenes Kind, an die Hand genommen und zog ihn durch den schmalen Gang nach draußen zum Ausgang, nahm dabei auch noch die Hand meines Dads, der zu diesem Zeitpunkt vor mir her lief.

So waren wir nach einigen Minuten voller Kampf und Einsatz draußen und konnten verschnaufen.

"10:34 Uhr australischer Zeit, Koko wird wahrscheinlich noch nicht wach sein, so wie ich sie kenne", erwähnte Papa, lachte dabei und zeigte auf den Flughafen. "Wir essen jetzt erst mal was oder?"

Also waren wir einige Zeit später im Flughafen, in einer Imbissstelle und aßen den besten Cheeseburger, den ich je gegessen hatte. Danach noch einige Souvenirläden abgeklappert und dann ging es langsam Richtung Außenwelt.

Ach ja. Was ich noch ganz vergessen habe zu erwähnen: Koko, ein Spitzname des Namens Mineko, ist meine Mum, die uns eigentlich um 12 Uhr am Flughafen abholen sollte.

"Aber wo ist sie?!"
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Hallo!😏 Das Kapitel ist pünktlich 😏😏😂 Tja, also sind die drei Chaoten doch heil in Australien angekommen, aber was nun, wo niemand da ist, der sie abholt?😱 Das erfahrt ihr im nächsten Kapitel!😂 (Ich komme mir vor wie in so einer Werbung 😂😂)

Der Abend und die Schönheit (Nishinoya x Oc❤)Where stories live. Discover now