53. Ist das das Ende?

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Tränen bildeten sich in meinen Augen, liefen in Strömen über meine Wangen.

"Bitte nicht...", wimmerte ich vor mich hin, vergrub das Gesicht in meinen Händen. Ich dachte ich hatte diese schreckliche Zeit endlich überstanden, müsste dieses Arschloch nicht mehr sehen.

Falsch gedacht Ayumi, mal wieder.

"Ich weiß ja nicht wie du das findest, aber ich finde Schlussmachen über SMS sehr unhöflich."

Ich nickte unter Tränen. Ich hatte gerade solche Angst, dass mir die fürchterlichsten Ideen durch den Kopf schossen. Wenn ich schnell genug war, könnte ich mich vor einen einfahrenden Zug werfen. Oder vielleicht schaffte ich es, ihn so stark zu schlagen, dass er ohnmächtig wurde.

Aber all das half nichts, denn schlussendlich konnte ich mich vor Angst nicht rühren.

"Jetzt guck mich wenigstens mal an, kleine Zicke", nörgelte er mich an und packte meine Handgelenke, zog mir die Hände vom Gesicht, nahm dann mein Kinn zwischen Daumen und Zeigefinger und hob mein Gesicht an, ich war nun gezwungen ihn anzusehen.

"Du hast mich sehr wütend gemacht."

Ich nickte.

"Und ich werde das nicht durchgehen lassen."

Wieder nickte ich.

"Ich will dir weh tun."

Ich nickte. Zustimmung wäre jetzt am Besten, dachte ich. Falsch gedacht, plötzlich holte er zur Ohrfeige aus und landete seine Hand in meinem Gesicht.

Die Leute um uns herum erschracken, waren aber wohl zu ängstlich, etwas zu unternehmen.

Langsam hob ich meine Hand an, um über die geschlagene Stelle zu streichen.

"Au", entwich es mir. Ihm schien das nicht zu gefallen, denn er zog eine Augenbraue hoch. "Das ist alles? Au? Soll ich dich vielleicht vor einen Zug schmeißen? Sagst du dann auch 'Au'?"

Ich fing an zu schmunzeln.

"Lustig, daran hab ich auch schon gedacht."

Wieder landete seine Hand in meinem Gesicht, doch dieses Mal packte er meine Handgelenke, zog sie nach hinten um mich bewegungsunfähig zu machen. Dann schob er mich in Richtung der Gleise des gegenüberliegenden Gleises.

Meine Augen weiteten sich, als ich einen Zug einfahren sah, Panik kam in mir hoch. In meiner Panik schrie ich nicht, nicht mal ein Bisschen, sondern fuchtelte nur extrem herum.

Da passierte es plötzlich. Meine Beine gaben nach. Unpassender könnte das nicht passieren!

Ich saß nun auf dem Asphaltboden, eine Flucht war nun unmöglich, außer ich lernte kurz sehr spontan, auf den Händen zu laufen.

Mein Blick wanderte zu Mori, der mich mit seinem kranken Grinsen an lachte, dann zu den immer näher kommenden Lichtern.

Das war also das Ende. Jetzt wo ich darüber nach denke, ich wollte doch sowieso immer sterben und das alles hinter mir lassen.

Nun konnte ich mit Gewissheit sagen: Ich wollte es nicht. Und ich werde es nie wollen.

Dennoch war nun der Moment gekommen. Ich sah mich bereits unter dem Zug liegen als plötzlich Mori heftig zurückgezogen wurde, und ich sofort in den Arm genommen wurde, um sicher zu gehen, dass ich nicht auf die Gleise fiel.

"Großer Gott was hab ich getan? Es tut mir so so leid. Bitte verzeih mir okay?" Mit großen Augen starrte ich Yuu direkt in die Augen, jedoch kam kein Wort aus meinem Mund. Ich stand noch immer extrem unter Schock.

Der Abend und die Schönheit (Nishinoya x Oc❤)Hikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin