Kapitel 38. Gefallene Krieger

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Faolan began an den Wunden seiner Anführerin zu lecken. Tränen drangen aus seinen großen gutmütigen Augen. „Tala", flüsterte er, „Meine Anführerin, Tala." „Faolan", flüsterte sie, „Mein guter tapferer Faolan." „Was ist passiert?", keuchte Faolan, „Sage es mir. Tala!" „Sie sind über uns hergefallen. Sie waren zu viele.... Zu Stark... Zu Schnell...", flüsterte Tala. Ihre Stimme wurde leiser und leiser. Faolan starrte fassungslos auf Tala. Faolan wollte sich nicht bewegen. Er konnte nicht. Er starrte auf den schwächerwerdenen Körper. Das Atmen von von ihr war ruhig und unregelmäßig. Angestrengt... Faolan legte sich zu ihr. Er konnte nichts tun. Wie auch? Er war ein Wolf. Gefangen in seiner Gestalt. Gefangen in dem, was er war. „Ich wünschte, ich könnte etwas tun", Faolan blickte auf. Er hatte gegen den Wut an Beschädigung keine Chance. Keine Möglichkeit auch nur einen Wolf zu retten.

Die Menschen waren erbarmungslos. Eis kalt hatten sie das Wolfsrudel ermordet.

„Faolan, du hast gerufen?", rief Timo, der sich einen Weg durch das Gestrüpp erkämpfte. „Oh mein Gott", Nikita unterdrückte ein Würgereiz, „Was ist passiert?" „Der Bürgermeister hat das Rudel angegriffen", fiepte Faolan. Luna erschien aus der Deckung der Bäume."Luna", dankbar blickte Faolan zu Luna. „Ich hole Hilfe", rief Niall und rannte davon.

Faolan erzählte was er auf dem Platz gesehen hatte, und was Malum zu seinem Gehilfe gesagt hatte. Talas Atem wurde immer flacher und flacher. Die Freund schwiegen. Stille.

In der Ferne hörte man Äste knacken. Die Geräusche kamen näher und näher. Nikita und Timo standen auf. Angriffslustig stellten sie sich beschützend vor Luna und Faolan. „Ich bin es", rief Niall, der mit einer alten Dame im Schlepptau auf die Lichtung kam.

„Ich brauche ein Feuer", sagte die Frau, „Mondlichtkraut und Moos. Ich brauche Veilchenkraut und Johannesbeerengras. Und das schnell." Die alte Dame stellte einen großen Kessel und ein Gestell zwischen die Wölfe. „Mädchen", meinte sie zu Nikita, „Geh und hole Wasser!" Ohne zu zögern griff Nikia nach dem Kessel und rannte durch die Nacht. Niall und Timo rannten los um die Kräuter und Moos und die Beeren zu holen. „Luna, komm zu mir, ich brauche dich dabei!", sprach die alte Dame.

Schweigend und zögernd trat ich zu ihr. Die Anderen vertrauten ihr. Misstrauisch musterte ich sie. Ich trat zu ihr und sie ergriff meine Hand. Mit einem kurzen scharfen Messer schnitt sie mir in des Finger. Blut floss an meiner Hand entlang und tropfte auf den kalten Waldboden. Ich schreckte zurück. „Was soll das?", fauchte ich und besah mir die Wunde. „Sie musste es tun", Faolan kam zu mir und leckte an meiner Wunde. „Und warum?!", schrie ich. Ich war wütend. Warum sollte mir jemand schneiden müssen? „Schwer zu erklären", meinte Faolan und schuppte mich in Richtung der Alten. Die Alte ergriff meine Hand und hielt den blutenden Finger über den Kessel, in den Nikita Wasser gefüllt hatte. „Du kennst die Legende?", fragte die Alte. „Wenn du die Legende des Wolfsmädchen meinst", fauchte ich, „Die kenne ich!" Die schärfe in meiner Stimme war nicht zu überhören. Sollten die Anderen schon merken, das ich sauer war. „Der Legende nach bist du das Erbe des Wolfsmädchen", sagte die war Dame trocken, „Die, die das Gleichgewicht herstellen wird." Sie fing an zu fauchen. Trotzig blicke ich ihr in die Augen. „Das will ich ihr aber nicht sein!", schrie ich, „Ich will ein ganz normales Mädchen sein." Meine Augen füllten sich mit Tränen. „Ich will doch normal sein", schluchzte ich.

Somit war es raus. Mein Wunsch, der mich so lange plagte, war gesprochen.

Faolan setzte sich hinter mich und legte eine warme Pfote bei mir auf die Schulter. „Es ist eine schwierige Situation", seine Stimme zitterte. „Ich will es nicht", flüsterte ich, drehte mich um und blickte den Wolf an. „Kann ich verstehen", Faolans Stimme wurde traurig, „Niemand will dies hier. Niemand will an deiner Stelle sein." Ich blickte ihn an. Tränen brannten mir in den Augen. Tränen die zuerst brannten. Dann langsam an meinem Wangen hinunterliefen.

Die alte Dame murmelte in einer alt klingenden Sprache. Der Inhalt des Kessels verfärbte sich. „Mädchen! Ich brauche dich hier!",schrie sie halb im Wahn. Faolan stieß mich in die Richtung der, meiner Meinung nach, Verrückten. Sie ergriff meinen blutenden Arm und hielt ihn über die Kesselöffnung. Benommen sah ich zu wie Tropfen für Tropfen das Blut aus meinem Arm floss. Ich registrierte nicht, dass Timo und die Anderen gespannt zusahen was passierte.


Das kleine unbedeutende Ich #Wattys2017Where stories live. Discover now