Kapitel. 46 Lügen

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„Tenebris!" fauchte Malum. „WAS BILDEST DU DIR EIN?" Malum schritt wutendbrand um den Dämon umher. „Meinst du, dein Herr wüsste nicht mit seiner Macht umzugehen?", fragte er höhnisch. „ Nein Mylord", flüsterte der Dämon, „Ich..." „Du dachtest wohl, es wäre besser selber die Leitung an sich zu nehmen und die Dämonheere zu befehlen!" Tenebris kniete auf dem schmutzigen Boden des Thronsaals. Fackelhalter ließen nur wenig Licht und Hoffnung frei. Der kalte Stein der Festung war bedrückend. „Nein Mylord", die Stimme Tenebris triefte nur vor Angst und Ehrfurcht, „Ich dacht' Ihr wart so beschäftigt. Die Sache mit der Legende scheint euch nicht von der Seite zu weichen. Und die Heere verlangten nach Befehlen." Tenebris senkte den Blick und sah zu Boden. „Holt den Waffenmeister", meinte Malum kühl. Diener schritten aus dem Saal heraus. „Bis er da ist, habe ich mir überlegt, ob ich dich töten werde oder ob ich dich verschonen soll."

Müde vom Training und ausgelaugt vom Theorieunterricht radelte ich nach Hause. Die heutigen Übungen waren erschöpfen und zermürbend. Ich hatte im Gefühl, je länger und intensiver ich mich anstrengen würde, desto schlechter wären meine Leistungen gewesen. In Gedanken versunken bemerkte ich nicht, wie ein Mädchen neben mir her fuhr. „Luna", meinte sie und zerrte mich aus meinen Gedanken, „Können wir reden?" Leyna bremste ab und versucht mich festzuhalten. „Was willst du", fragte ich erschöpft. „Einfach mit dir reden", meinte sie belanglos, „Sowas wir doch unter Freunden doch in Ordnung sein." Ich lacht ironisch auf, „ Wir und Freunde, dass wüste ich!" Lachte ich und macht Anstalten weiter zu fahren. „Wir sind Freunde", meinte Leyna mit Nachdruck. „Wenn man einem Freund etwas Wichtiges erzählt, dann erzählt er das im Normalfall nicht weiter. Du hingegen meintest von dieser Regelung nicht betroffen zu sein. Du meintest meine Sorgen weiter erzählen zu können. Und das ohne Konsequenzen!", fauchte ich, „Was ist das für eine Freundschaft, in dem man die Schwächen des Anderen ausnutzt um bei anderen besser da stehen zu können?"

„Eine miese Freundschaft", stimmte Leyna resigniert zu, „Ich hab mich falsch verhalten. Und es tut mir auch mega leid. Ich weiß nicht, warum ich es getan habe. Ich weiß aber dass ich mich für mein Verhalten nicht entschuldigen kann."

„Leyna", sagte ich im bestimmenden Ton, „Las mich einfach in Ruhe. OK? Du hast schon zu viel zerstört." Mit diesen Worten ließ ich Leyna stehen und schwang mich auf mein Fahrrad. Und bevor sie noch einen Satz sagen konnte bog ich um eine Ecke und war verschwunden. Ich wollte nicht mehr mit ihr befreundet sein. Wozu waren Freunde überhaupt gut? Ich meine, wenn man sie am Meisten braucht, sind sie nicht da. Und sonst? Man verschwendet einfach zu viel Zeit und Energie um Freundschaften aufrecht zu erhalten. Man kann diese Zeit besser Investieren und anderweitig verschwenden.

Zuhause angekommen schmiss ich meine Tasche in eine Ecke und ging in die Küche. „Moin", begrüßte ich meine Mutter, die in der Küche stand und kochte. „Hallo Luna", begrüßte mich meine Mutter. Ich durchschritt die Küche und verschwand nach oben in mein Zimmer.

„Luna", Jonata kann auf mich zu geeilt. „Das Dorf... es redet...", keuchte sich, schmerzend nach Luft ringend, „Es redet über dich... Du sollst die Wölfe angegriffen haben!" Ich sah sie entzetzt an. „Dein ernst?" fragte ich. Sie nickte und gestikulierend deutete sie mir ihr zu folgen. „Wenn du jemanden zum reden brauchst, komm zu mir." Ich nickte. Perplex lief ich Jonata hinterher. „Ich hab mich mal umgehört und allem Anschein nach kommen die Gerüchte vom Bürgermeister", meinte meine Trainerin. „Malum", zischte ich erbost, „Wie kann er so etwas nur tun? Nur wegen der Legende?" „Ich weiß es nicht Luna", wichtig ist erst einmal, dass du sicher in die Schule kommst."

Wir schlichen uns zum Wald, der das Dorf umgab. Hier war man vor Blicken geschützt. Vorsichtig schlichen wir durch das Unterholz. Vögel zwitscherten und begrüßten den neuen Tag. Die Sonne schien zaghaft durch die Baumkronen und vermittelte einen unschuldigen harmlosen Eindruck vom Tag.

Wir verfolgten einen schmalen Weg. Dieser führte zwischen hochgewachsenen Bäumen entlang und führte in Richtung des Trainingsgeländes und in Richtung der Schule.

Kaum hatten wir und dem Gelände auf einer Meile genähert sprang uns ein Wolf in den Weg. „WER SEID IHR UND WAS WOLLT IHR?", knurrte er. „Ich bin Jonata, Kriegerin und Trainerin an der Schule. Und sie ist Luna", erklärte Jonata, „Das Mädchen der Legende." „Das Mädchen, das angeblich die Wölfe angegriffen hat", knurrte der Wolf erzürnt. „Das hat sie nicht und das wisst ihr ganz genau", erklärte Jonata schockiert . Ich weiß zwar nicht in wie fern das Gerücht verbreitet war, dass ich die Wölfe angegriffen habe, aber es schockierte mich, dass es selbst Verbündete glaubten. Resigniert senkte ich den Kopf. „Können wir jetzt durch?", fragte Jonata. Der Wolf blickte sie misstrauisch an. „Nur weil du dabei bist. Wäre Luna alleine, könnt ihr die Bestandteile Lunas im gesamten Land suchen", knurrte der Wolf und trat zur Seite.

„Wir müssen mit Tala reden", erklärte Jonata, „Sie weiß mit Sicherheit Rat. Hauptsache lässt sie sich nicht von den Lügen beeinflussen!"


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⏰ Last updated: Sep 24, 2017 ⏰

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