Kapitel 43. Müdigkeit

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„Jonna", schrie Nikita und sprang dem Mädchen in die Arme. Ich blickte zurück auf die Alben. Das von Schandmaul hörte sich gut an. Niall blickte mich weiterhin an. „Nimm es doch mit", wiederholte er. Ich griff nach einem Saltatio Mortis Album. „Zeitgeißt" hieß es. Ich las mir die Titel auf der Rückseite durch. „Saltatio Mortis ist auch ne geile Band. Einer der ersten, die ich in der Mittelalterszene gehört habe.

Ich lächelte. Ich legte das Schandmaul – Exemplar zurück. „Du willst das von SaMo?", fragte Niall, „Das ist einer der Besten von ihnen. Das gibt es noch als Akustikversion, das zwar ohne

E- Gitarre und so, aber dennoch nicht schlechter ist

Abends fiel ich todmüde in mein Bett. Nikita hatte noch lange mit dem fremden Mädchen geredet. Letztendlich habe ich nur mitbekommen, dass sie zu einer Vereinigung gehört, die sich Malum aktiv entgegensetzt.

Schön zu wissen, dass es so etwas gibt... Und alleine die Tatsache, dass es solche Vereinigungen gibt, brachte so viele Fragen mit sich. Warum hatten sich die Wölfe nicht so einer Vereinigung angeschlossen, oder hatten sie es schon lange? Wie viele Vereinigungen gab es? Wenn es mehrere gibt, warum schlossen sie sich nicht zusammen? Haben sie sich zusammengeschlossen? Was waren es für Organisationen? Gehörte diese Gruppe in der Realität auch dazu? Höchstwahrscheinlich schon. Aber in wie weit gehörten sie dazu? Konnten wir überhaupt gegen Malum angehen? Und in wie fern war Malum gefährlich, außer, dass er versuchte, dass eine Sage, die mich betraf, nichtig zu machen?

Müde stand ich auf und zog mir einen Schlafanzug an. Ich ging ins Badezimmer, band mir einen Zopf und putzte mir die Zähne. Ich hatte mich nicht mit Jonna unterhalten. Sie schien aber nett zu sein. Sie hatte sich mit Nikita und später auch mit Timo über Nahkampftraining und Bogenschießen unterhalten. Ich griff in meine Tasche und holte das Album raus, das ich mir heute gekauft habe. Ich entfernte das überflüssige Plastik und sah mir das Booklet an. Die Songtexte schienen sehr tiefgründig und wohldurchdacht zu sein. Ich nam die CD und legte sie in meinen CD- Player. Die Musik, die dann kam, war gewöhnungsbedürftig zu sein. Jedoch hatte der Sänger eine gut Stimme, die die Emotionen gut rüberbringen konnte. Ich nahm mir für morgen vor, mal im Internet nach ihnen zu suchen. Ich mochte die Band wollte etwas mehr über sie in Erfahrung bringen. Ich legte mich ins Bett, kuschelte mich in meine Decke und schmiegte mich an mein Kuscheltier.

Und wachte auf einer Wiese auf. Immer noch lastete ein Berg an Fragen auf meinem Herzen. Langsam richtete ich mich auf. Die Knie an den Körper gezogen blickte ich mich um. Ich stand auf. Es war eine größere Lichtung mit einem Bett aus Moos und einem Dach, geformt aus Baumkronen. Dieser Ort hatte etwas Melancholisches. So ruhig und besonnen. Ein Zweig knackte hinter mir und ich drehte mich um. Eine junge Frau kam auf mich zu. Sie war sportlich und trug einen Köcher mit Pfeilen so wie ein Bogen bei sich. „Du musst Luna sein", meinte sie zu mir, „Ich bin Jonata. Komm mit, Jonna schickt mich dich zu holen." Verwundert über das plötzliche Auftreten der Frau folgte ich ihr. Auch wenn es leichtsinnig war.

Schon von weitem hörte ich merkwürdige Geräusche, die ich nicht zuordnen konnte. Als wir an dem Waldrand angekommen waren, sah ich es. Rechts von mir war ein großes Feld. In Abständen standen Zielscheiben fürs Bogenschießen oder fürs Armbrustschießen. Es gab Plätze fürs Nahkämpfe aber auch für Schwertkämpfe. „Jonna meinte, dass ich dich hier aufnehmen sollte, damit du Erfahrungen im Kampf bekommst", meinte sie zu mir, „Hast du schon mal in irgendeine Richtung was ausprobiert?" Ich schüttelte den Kopf. Wenn dann hatte ich mal im Urlaub mal sowas ausprobiert, aber, da das schon etwas her ist, konnte ich nicht sagen, dass ich da Erfahrung hatte. „Gut, dann wissen wir wenigstens, wo wir anfangen müssen.

„Meister", sorgsam kauerte sich ein dämonisches Wesen vor einen eisernen Thron. „Was stört ihr mich?", raunzte Malum, der sich mit einer Pergamentrolle beschäftigt, auf seinen Thron niedergelassen hatte. „Begehrt ihr etwas? Soll ich euch ein Becher Wein bringen?", sprach der Dämon mit brüchiger Stimme. „IHR WAGT ES WEGEN SOLCHEN NICHTIGKEITEN MICH ZU STÖREN?" brüllte Malum, „Geht und seid Froh, dass ich euch nicht ermeulchen lasse! Verlasst diese Mauern!"

Der Dämon schreckte bei diesen Worten auf. Es schoss ihm durch den Körper. Erst Angst. Dann Wut. Der Dämon verließ den Thronsaal. Ihn ihm brannte reine Wut. Er ging durch die Flure und über Höfe der Festung. Er gelangte an die Waffenkammer und blieb stehen. Er verharrte kurz und schritt „Er bringt nichts als Schande", fluchte er, „Die Angst des Dorfes gefällt mir. Aber Malum setzt sie Falsch ein. Er hat das Dorf unter Kontrolle. Das Dämonengeschlecht entwickelt sich weiter. Aber um welchen Preis? Dass eine Legende nicht erfüllt wird. Ist das die einzige Sorge Malums? Es gibt so viel mehr, um dass es zu kämpfen lohnt!"


Das kleine unbedeutende Ich #Wattys2017Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt