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Jungkook

Verwirrt nehme ich die vielen Häuser wahr in der Dunkelheit und auch den nicht abebbenden Verkehr, ehe ich mich zum Blonden umdrehe. "Hast du nicht gesagt, wir fahren in die Berge, zu deinem Hyung?", hake ich verwirrt nach.

Er seufzt tief. "Du glaubst absolut alles, hm?", macht er leise, "Daran müssen wir dringend arbeiten, kleiner Spatz. Wir fahren zu meinem Hyung, ja, aber nicht in die Berge."

Ich nicke langsam und sehe ihn wieder an. "Er kann uns doch helfen, oder?" Er seufzt und fährt sich mit einer Hand aufgewühlt durch die Haare, ehe er sie auch wieder auf dem Lenkrad platziert. "Das will ich hoffen und jetzt hör auf ständig zu fragen, das ist anstrengend."

Ich beisse mir unsicher auf die Unterlippe und sehe zum Fenster hinaus, mustere die vorbeiziehende Landschaft in der Dunkelheit der Nacht. Tatsächlich schaffe ich es, ruhig zu bleiben, obwohl mir tausende von Fragen durch den Kopf gehen, auf die ich alle eine Antwort wissen will.

Doch ich habe die Geduld meines Retters bereits lange genug strapaziert, er scheint wirklich etwas Ruhe haben zu wollen und jetzt, wo ich endlich meine Antworten zu kriegen scheine, kann ich vermutlich auch noch etwas länger auf sie warten. 

Der Blonde hält nach einiger Zeit vor einem grossen Loftgebäude. Ich starre es an und sehe kurz zu ihm, bevor ich wieder den Block wieder in Augenschein nehme. Wie kann er es sich leisten, da zu wohnen? "Na komm, steig aus", meint er locker und schnallt sich ab. Ich tue es ihm gleich, verlasse den Sportwagen und laufe gemeinsam mit ihm zum Eingang des Wohnblocks. 

Er kramt einen Schlüssel aus seiner Hosentasche, schliesst auf und bedeutet mir, hinein zu gehen. "Ich muss noch den Wagen anderswo parken", meint er locker, "Meine Wohnung im dritten Stock, die erste Tür links, okay?"

Ich nicke langsam, woraufhin er mir den Schlüssel hinhält. "Geh einfach rein und fühl dich wie Zuhause", fügt er hinzu und wieder nicke ich, nehme den Schlüssel an mich und sehe zu, wie er sich dann von mir abwendet und zum Sportwagen zurück geht. Der Blonde steigt ein, startet den Motor wieder und fährt dann vom Platz.

Ich trete ins Treppenhaus und mustere die vielen Treppenstufen, ehe ich auf sie zuhalte und sie beginne zu erklimmen. Es ist dunkel, aber ich habe keine Lust, den Lichtschalter für die wenigen Minuten anzumachen, in denen ich hier drinnen verweile. Ich brauche auch nicht allzu lange, bis ich im dritten Stockwerk stehe, vor der ersten Tür links, wie er mir aufgetragen hat.

Unsicher schliesse ich die Wohnung auf und werde von dämmrigen Licht begrüsst. Ich lasse die Tür hinter mir etwas offen stehen, denn der Blonde will ja noch nachkommen und laufe tiefer ins Innere der Loft. Das Wohnzimmer ist noch spärlich beleuchtet und je mehr ich sehe, desto neugieriger werde ich. Die Wohnung wirkt ziemlich chaotisch, farbenfroh noch dazu und ich will mich bereits weiter umsehen, als eine tiefe Stimme hinter mir erklingt. "Du bist der Phönix?"

Mein Herz bleibt beinahe stehen, als ich die Stimme höre, ich wirble panisch herum und starre in die dunklen Augen eines hochgewachsenen, schlanken Mannes. Wer ist das?! Was zur Hölle macht er hier?! Ist er einer von ihnen? Soll er mich auch umbringen? 

Jeder meiner Gedanken und Vorstellungen steigert meine Panik nur noch mehr und ich weiche automatisch zurück, als er mit einem Schmerzenslaut den Kopf abwendet und sich leicht krümmt. "Du-du solltest damit aufhören", stöhnt er und beginnt seine Schläfe zu massieren. Ich nehme diese Worte kaum wahr, als ich noch einen Schritt zurückgehe und dabei fast harsch frage: "Wer bist du?!"

Das scheint es nur noch schlimmer zu machen. Sein Atem geht in ein Keuchen über und er stützt sich an der Wand neben ihm ab. 

"Hey! Lass das gefälligst, Spatz!", meldet sich die mir bekannte Stimme wieder zu Wort, im nächsten Moment spüre ich selbst einen stechenden Schmerz in meinem Kopf und kneife instinktiv die Augen zusammen, ehe ich mich klein mache, "Das ist mein Hyung, du Idiot!"

Der Schmerz lässt so schnell nach, wie er gekommen ist, doch es dauert trotzdem einige Sekunden, bis ich zaghaft wieder aufsehe. Der Blonde steht neben dem Fremden, seinem Hyung, wie er gesagt hat, der sich langsam wieder aufrappelt. "Definitiv der Phönix", murmelt er leise.

"Ich hab dir doch gesagt, ich geh ihn holen, Hyung", zuckt der Blonde mit den Schultern und sieht mich kurz an. "Ich hätte nicht gedacht, dass du das so schnell hinkriegst", erwidert sein Hyung und mustert mich kurz. 

"Ach, war ganz einfach", lacht er rau auf, "Ich musste die Leute finden, die sich vor Schmerz gekrümmt haben und einer Spur von Verwüstung folgen~"

"Er hat es offensichtlich nicht unter Kontrolle", bemerkt er sachlich, "Oder er ist genauso aufbrausend wie du, Jiyong." Das muss dann wohl der Name des Blonden sein. "Sie haben ihm nichts darüber erzählt, Seunghyun, wie will er irgendwas davon unter Kontrolle haben, wen er nichts davon weiss?", antwortet Jiyong ihm leise. 

Ich beisse mir auf die Unterlippe und senke Schuldbewusst den Kopf. "Tut mir leid, dass ich dir weh getan habe", murmle ich leise in die aufkommende Stille hinein.

Ein leises Lachen erklingt. "Er ist niedlich", höre ich Seunghyun sagen und blicke deshalb auch wieder auf. Er lächelt leicht, kommt auf mich zu und ehe ich mich versehe, hat er mich in die Arme geschlossen und fährt mir durch die Haare. "Ist schon gut. Du hast noch keine Ahnung davon, das nimmt dir niemand übel."

Unsicher nicke ich und fühle mich erstaunlicherweise sogar wohl in der Umarmung, während Jiyong mit einem fröhlichen: "Gruppenkuscheln!", sich dazu gesellt und mich von der anderen Seite aus umarmt. "Fass ihn nicht nochmal an, wenn ich alleine bin, sonst werde ich eifersüchtig", meinte er an Seunghyun gerichtet. Verwirrt sehe ich zu ihm auf. Wie kommt er denn auf sowas?

Aber Jiyong klopft mir nur mit einem grimmigen Lächeln auf die Schulter. "Keine Sorge, kleiner Spatz. Das mit der Kontrolle kriegen wir schon noch hin."

Phoenix [Vkook]Tahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon