Kapitel 3: "Träum weiter."

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„Sorry.." murmel ich und schaue in zwei braune Augen. Sie kommen mir so bekannt vor. Seine Haare sind zurückgegelt und er trägt ein schwarzes Bandana um seinen Mund. „Geht's?" Fragt er und ich nicke leicht. Ich öffne meinen Mund um etwas zu sagen, doch bekomme kein Wort raus. Ich schließe ihn wieder und kann endlich meinen Blick von ihm reißen. „Dima, da biste ja endlich." Kommt es von dem Typen der bisher noch nichts gesagt hat. „Was ist hier los?" Fragt er. Warum kommt mir dieser Typ so bekannt vor? Dima. Wo hab ich das schon mal gehört. Er hat einen Arm um meine Schulter gelegt und zieht mich zu den anderen. „Darf ich vorstellen: das ist Zoe! Liams Schwester." Sagt der Typ mit der Kapuze grinsend. Dima schaut an mir herunter und nickt leicht. „Dann bringen wir die Kleine mal nachhause und widmen uns wieder wichtigeren Dingen zu." Ich rolle leicht mit den Augen. Jetzt klingt er schon wie der Freund meiner Mutter. „Ich bin nicht klein." Murre ich. „Ich bin größer und älter als du, also bist du klein." Kontert Dima. Widerwillig muss ich leicht nicken. „Ich bring sie nach Hause. Ihr könnt schon los." Sagt Johnny. Dima nickt leicht und nimmt seinen Arm von meiner Schulter. Johnny geht ein par Schritte vor und schaut mich erwartungsvoll an. Ich schaue zu Liam, der mich bittend ansieht. Bitte bau nicht allzu großen Mist. Ich vertraue dir Bruderherz.
Auch ich gehe nun etwas vor. Ich bleibe vor Liam stehen und schaue ihn an. „Pass auf dich auf." sage ich leise und umarme ihn. Er erwiedert diese und antwortet „Es wird alles gut. Mach dir keine Sorgen." Wir lösen uns und ich nicke dann leicht.

Nachdem wir abgebogen sind hab ich die anderen aus meinem Blickfeld verloren. Johnny holt seine Ziagretten raus und hält sie mir fragend hin. Mit einem „Nein danke." Lehne ich sie ab. Er lächelt und steckt sich selber eine an. „Ich kann auch alleine gehen." Sage ich. Er schüttelt nur leicht den Kopf. „Viel zu gefährlich für ein Mädchen wie dich. Außerdem trau ich dir zu, dass du nicht wie geplant nach Hause gehst." Ich rolle leicht mit den Augen. Ich würde Ihnen wahrscheinlich schon folgen. Es intressiert mich halt einfach brennend, was sie nun tun.
„Was meinst du mit 'einem Mädchen wie dich'?" Frage ich. Er zieht an seiner Kippe und pustet den Rauch in die dunkle Nacht. „Du siehst nicht so aus, als wenn du in der Lage wärst dich zu wehren. Zudem laufen in dieser Gegend viele komische Menschen rum, die sehr intressiert an schönen Mädchen sind." Er zwinkert mir zu und widmet sich dann wieder dem Weg zu. „Ich kann mich sehr wohl wehren." Antworte ich beleidigt. „Achja?" Johnny schnippt seine Kippe weg und kommt auf mich zu. Er schnappt sich meine Hand und ich versuche mich aus seinen Griff zu befreien. Er engt mich weiter nach hinten, bis ich etwas kaltes an meinem Rücken spüre. An die Wand gelehnt, hält eine meine Hände fest und kommt meinem Gesicht bedrohlich nah. „Interessant wie sehr du dich wehren kannst." Sagt er grinsend und macht keine Anstalten mich los zu lassen. „Ich war nicht darauf vorbereitet." Antworte ich leicht nervös von seiner Nähe. „Das wirst du nie sein Süße." Er mustert mein Gesicht und hält mich weiterhin fest. Nicht so fest, das es weh tut, aber dennoch komme ich nicht von der Wand weg. Er hat ein etwas längliches Gesicht, welches auch mit einem kleinen Bart geziert ist. Dieser versteckt einige süße Leberflecken. Seine Haare sind perfekt hochgestylt. In den Gläsern seiner RayBan spiegelt sich mein Ebenbild. Er grinst mich an und unterbricht die Stille. „Ich weiß, das ich wunderschön bin bin. Du kannst nun aufhören zu starren." Ich spüre wie meine Wangen leicht rot werden. „Träum weiter." Antworte ich und schubse ihn nun von mir weg. Er grinst immernoch und wir gehen weiter. „Warum trägst du eigentlich eine Sonnenbrille?" Frage ich ihn. „Ich meine, es ist mitten in der Nacht" ergänze ich. „Ist schon zu meinen Markenzeichen geworden und tut meinem Image gut." Antwortet er. Ich nicke nur leicht. „Wie heißen eigentlich die anderen?" Ich schaue ihn fragend an, während er mit den Händen in den Taschen dem Weg folgt. Er überlegt kurz bevor er antwortet. „Der mit der Kapuze ist Deamon. Der Typ, der dich zu uns gebracht hat war Scenzah und der andere Juri." Ich sehe ihn mit hochgezogener Augenbraue an. „Wir nennen uns untereinander alle so. Die echten Namen sind nicht relevant." Sagt er trocken. „Verstehe." Antworte ich. „Was machst du eigentlich? Arbeitest du?" Fragt er mich nun. Ich schüttel leicht den Kopf. „Ich studiere Sozialpädagogik." Er nickt leicht. „Ne Studentin biste also. Hätte nicht erwartet, dass sich so eine durch die Nacht schlägt. Solltest du nicht zuhause sein und lernen?" Sagt er. Ich rolle leicht mit den Augen. „Ich hasse dieses Image. Nur weil ich studiere bin ich doch nicht dauerhaft am lernen. Ich bin weder ein Streber noch was besseres, als andere." Johnny nickt leicht überrascht und hält plötzlich an. „Wir sind da." Ich schaue auf und erblicke die Haustür. Ich sehe noch einmal zu Johnny und gehe dann auf sie zu. Er hält mein Handgelenk fest und ich drehe mich zu ihm. Er grinst und zieht mich in eine Umarmung. Ich stehe etwas überfordert und verdaddert da, erwieder sie aber leicht. „Wir werden beobachtet. Es muss nur so aussehen, als wenn wir uns kennen." Flüstert er in mein Ohr bevor er sich löst. „Wir sehen uns!" Ruft er und dreht sich um. Immernoch verdattert stehe ich da und schaue Johnny dabei zu wie er in einer Straße verschwindet. 'Wir werden beobachtet' hallt es plötzlich wieder durch meinen Kopf. Ich schaue mich schnell um, erblicke jedoch keinen. Wer soll uns denn beobachten? Ich schüttel mir den Gedanken aus dem Kopf und betrete die Wohnung. „Wo warst du?!" Kommt Karl mir entgegen. So heißt der Freund meiner Mutter. „Weg." Antworte ich kurz und gehe Richtung Zimmer. „Nicht frech werden Fräulein. Solange du unter meinem Dach wohnst, gelten meine Regeln." Wie oft ich das jetzt schon von ihm gehört habe. Es ist nicht mal sein Haus. Eigentlich gehört es meiner Mutter. Doch lassen wir den Fakt mal beiseite. Damals als ich es ihm vorgehalten habe ist er fast ausgerastet und hat mir mein Handy weggenommen. Die 5 Tage Hausarrest nicht zu vergessen. Es wird Zeit das ich hier raus komme.
„Und wer war der Typ eben?" Fragt er weiter. „Welcher Typ?" Ich schaue ihn fragend an. Meinte Johnny etwa ihn? „Der dich nachhause gebracht hat und dich umarmt hat." Fügt meine Mutter hinzu. „Spioniert ihr mir jetzt auch noch nach oder was?!" Sage ich leicht schnaufend. „Ach Schatz wir wollen doch nur das beste für dich. Das weißt du doch." Entgegnet meine Mutter. „Halt dich besser von ihm fern." Fügt Karl hinzu. Ich rolle mit den Augen und gehe in mein Zimmer. „Ich bin alt genug und weiß schon was ich tue." Rufe ich bevor ich die Tür zuknalle und abschließe. „Das wird Konsequnezen haben!" Höre ich noch Karl, bevor er wütend abdampft. Ich schnappe mir mein Handy und stöpsel die Kopfhörer in meine Ohren. Ich liebe Musik. Sie ist das einzige bei dem ich mich verstanden fühle. Während ich leicht mitsumme, öffne ich den Chat von meinem Bruder und mir. Me: „Komm besser erst nachts oder überhaupt nicht. Der Cherrif ist ziemlich mies drauf.
Sei vorsichtig und schreib wenn Johnny gut angekommen ist!"
Spätestens nach dem Absenden bin ich mir sicher, dass ich den letzten Teil bereue. Dennoch mache ich mir etwas Sorgen um ihn.
Es dauert nicht lange bis es geantwortet hat. „Was hat der denn schon wieder? Bin ich immer und ja ist er." Ich atme etwas erleichtert auf, verbanne aber sofort wieder die Gedanken an Johnny. Ich sollte mir gar keine über ihn machen. Warum sollte ich auch? Ich kenn ihn ja nicht einmal. Ich schreibe ihm noch schnell zurück, dass ich nicht wüsste warum und sperre dann mein Handy.

Der Schein trügt | Johnny Diggson FF [Überarbeitet]Where stories live. Discover now