Kapitel 11: Ich helf dir

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„Alles gut?" Frage ich Johnny, der gerade aus dem Garten kam. „Ich weiß nicht wie ich dir jemals dafür danken kann." Antwortet er und schaut betrübt zu Boden. „Erzähl mir einfach warum? Und lass uns bitte wohin gehen, wo es sicher ist." Antworte ich und lege meine Hand auf seine. Er schaut hoch und nickt leicht. Er verschränkt seine Hand mit meiner und geht mit mir den Weg entlang. Wir biegen ein par mal ab, bis wir vor einem Wohnblock stehen. Er schließt auf und ich folge ihm die Treppen hoch. In der Wohnung angekommen folge ich ihm in ein Zimmer. „Wo sind wir?" Frage ich und ziehe meine Schuhe aus. „Bei Deamon zuhause. Er kommt später." Antwortet Johnny und zieht seine Jacke aus. Ich tue es ihm gleich und reiche ihm meine dankend. Nachdem er sie aufgehangen hat, lässt er sich auf eine Couch fallen und klopft mich neben sich. Langsam gehe ich zu ihm und setze mich dazu. „Wo soll ich anfangen?" Fragt er und fährt sich wieder durch die Haare. „Wie kamst du dazu?" Helfe ich ihm. „Ich und die anderen machen Musik. Rap um genau zu sein. Weißt du noch, als wir beide bei Dima waren? Das war sein Studio." Sagt er und schaut mich an. Ich nicke leicht als Antwort. „Wir haben uns halt alle dadurch kennen gelernt. Also Deamon und ich haben Dima und die anderen kennengelernt. Wir haben uns getroffen und zusammen gekifft. Es dauerte nicht lange bis wir hier her gezogen sind. Anfangs hatte ich Schwierigkeiten einen ordentlichen Job, trotz gutem Schulabschluss, zu finden. Meine Ansprüche waren einfach zu hoch. Dima und die anderen haben damals schon gedealt und da ich Geld brauchte, hat er uns angeboten mit zumachen." Er seufzt leicht und blickt zu Boden. „Und du hast dabei nie versucht wieder einen ordentlichen Job zu finden?" Frage ich. Er schüttelt leicht mit seinem Kopf. „Anfangs hab ich daran gedacht. Doch es lief einfach so gut mit dem Dealen. Es schien so als wäre ich dafür geschaffen. Klar birgt es viel, aber es bringt auch echt viel Geld." Ich nicke leicht und weiß nicht ganz wie ich mich verhalten soll. „Was ist denn mit der Musik?" Frage ich weiter. „Reicht leider nicht zum Leben. Willst du mal was hören?" Fragt er diesesmal. Ich nicke lächelnd und er holt sein Handy vor. Er spielt einen Track von sich und Deamon ab. „Das ist gar nicht mal so schlecht. Nein. Das ist voll gut." Korrigiere ich mich selber. „Danke wissen wir." Sagt er nun endlich wieder grinsend. „Angeber." sage ich leicht lachend. „Wer es kann." Fügt Er hinzu. „Wie geht es dir sonst so? Und hat Celine sich nochmal gemeldet?" Frage ich wieder vorsichtig. Er schüttelt den Kopf. „Kann sie nicht. Ich hab meine Nummer gewechselt alles. Ich weiß ja nicht was die Polizei alles von mir weiß. Ich geh sogar schon extra nicht mehr nachhause." Sagt er leicht seufzend. „War die denn mal bei dir?" Frage ich ihn. „Einmal ja. Ich weiß aber nicht ob sie sich die Adresse gemerkt hat." Sein Blick ist gesenkt und er seufzt leicht. „Es war der größte Fehler in meinem Leben. Ich hätte niemals gedacht, dass sie mich anzeigt. Ich hab so einen Hass auf sie. Ich Idiot hab sie auch noch mit Drogen versorgt." Er nimmt seine RayBan ab und fährt über sein Gesicht. Ich lege meine Hand auf seinen Arm und streichel ruhig drüber. „Es wird alles gut werden." Sage ich leise. „Ich wünschte es würde das. Ich bin nur leider nicht so positiv gestimmt wie du." Er richtet seinen Blick auf und schaut mich an. „Ich helf dir. Versprochen." Sage ich ernst. Ich habe keine Ahnung wie ich das anstellen soll. Doch irgendwas wird mir schon einfallen. „Wenn du nicht gerade die besten Connections zur Polizei hast und denen irgendwie erklären kannst, dass ich damit nichts zutun habe, wüsste ich nicht wie du das kannst." Seine Stimme ist mit Trauer und Enttäuschung gefüllt. „Ich überleg mir was. Du musst mir nur vertrauen okay?" Frage ich ihn. Er schaut mich fragend an, nickt dann aber. „Warum tust du das für mich?" Er schaut mich ernst, aber dennoch verwirrt an. „Ich mach es nicht einfach so. Falls ich dich da heraus bekomme musst du mir was versprechen." Ich schaue ihn ernst an. „Und was wäre das?" Ich schaue kurz zu Boden und zögere. „Du hörst mit dem dealen auf und suchst dir einen anderen Job." Er seufzt leicht und schüttelt den Kopf. „Ich würde ja echt gerne, aber das ist nicht so leicht wie du dir das vorstellst." Er wendet seinen Blick ab. „Es wird auch nicht leicht dich daraus zu holen. Du musst wissen wie du dein Leben gestalten willst." Antworte ich trocken und steh auf. „Wo willst du hin?" Fragt er verzweifelt. „Dich über dein Leben nachdenken lassen." Antworte ich und gehe Richtung Tür. „Zoe warte! Bitte. Bleib bitte hier. Ich will nicht alleine sein. Ich rede von mir aus auch über mein ganzes Leben. Ich probier echt alles, aber bitte lass mich nicht alleine." Johnny ist mittlerweile aufgestanden und fährt sich nervös durch die Haare. Ich zögere, doch nicke. Er atmet auf und ich zieht mich wieder zu sich.
„Wieso wird es nicht leicht?" Frage ich an die Couch gelehnt. Ich habe meine Beine angezogen und schaue ihn an. Johnny sitzt vor mir im Schneidersitz und beginnt zu reden. „Was werden die anderen von mir denken, wenn ich mich von ihnen distanziere und ein neues Leben beginnen will." Diesmal bin ich diejenige die mit dem Kopf schüttelt. „Wer hat gesagt, dass du dich von ihnen distanzieren sollst? So wie ich Dima kennengelernt habe wird er es sicher verstehen. Zudem ist Deamon dein bester Freund. Er unterstützt dich sowieso. Was brauchst du noch?" Er schaut mich an und redet weiter. „Wie soll ich in der Zeit, wo ich Arbeit suche meine Wohnung finanzieren? Und Essen und sowas?" Ich muss leicht schmunzeln. „Es gibt sowas, das nennt sich Arbeitslosengeld. Falls du darauf nicht angewiesen sein willst, hab ich gehört das Dealer viel verdienen. Zufällig kenn ich da jemanden, der dir bestimmt was leihen würde." Er muss leicht lächeln und schüttelt den Kopf. „Okay. Nehmen wir an das klappt so. Ich wüsste nicht mal wo ich mich bewerben sollte." Ich muss leicht lachen, woraufhin ich einen bösen Blick vom ihn kassiere. „Tut mir leid, aber das ist irgendwie lustig. Was hast du denn für einen Abschluss?" Frage ich lächelnd. „Abitur." murrt er. Ich schaue ihn leicht überrascht an, nicke aber. „Was denn?" Fragt er. „Nichts. Ich hab halt nur nicht damit gerechnet." Stammel ich leicht. „Wieso? Wirke ich so dumm?" Fragt er mit hochgezogener Augenbraue. „Nein! Also ehm. Ich weiß nicht. Es ist bloß so, dass.. wie erklärt man das. Wahrscheinlich ein Vorurteil, welches sich in mein Kopf gesetzt hat." Stotter ich. „Ah die Prinzessin hat, also auch welche." Er beginnt zu Grinsen und kommt mir etwas nähher. „Und dabei dachte ich, hasst du es wenn dir ein Image aufgedrückt wird. Ist aber nicht nett das auch bei anderen zu machen." Ich schaue leicht zu Boden. „Ja ich weiß. Es ist irgendwie dumm." Murmel ich. Er legt seinen Finger an mein Kinn und zieht mein Gesicht leicht nach oben. Wieder blicken mich diese ausdrucksstarken blau-grüne Augen an. Es ist zum verrückt werden, soviel lösen sie in mir aus. Er grinst mich an und streichelt über meine Wange. Nach einer Zeit schaff ich es endlich wieder einen klaren Kopf zubekommen und ziehe eine Augenbraue hoch. „Hast du mich gerade Prinzessin genannt?" Frage ich. Sofort beginnt er zu lachen, nickt aber dennoch. Seine Hand hat er mittlerweile weggezogen. „Sag das nicht. Das ist komisch." Verteidige ich mich. „Und wenn es die Wahrheit ist." Fragt er provokant. „Dann frage ich mich wo mein Prinz auf weißem Pferd und mein Schloss ist." Antworte ich grinsend. „Darauf stehst du also?" Fragt er und lehnt sich zurück. „Wer weiß." Antworte ich leicht lachend. Er stimmt mit ein und die Zimmertür öffnet sich. „Yo Johnny. Oh hei Zoe." Deamon betritt den Raum und hält eine Tüte in der Hand. „Hei!" Begrüße ich ihn fröhlich. Die Zeit mit Johnny tut mir echt gut. „Was gibt's?" Fragt mein nebenan. „Willst du kochen oder soll ich?" Fragt Deamon ihn. „Weißt du noch was das letzte mal passiert ist, als du gekocht hast." Er seufzt leicht und schaut zu Boden. Neugierig schaue ich zwischen den beiden hin und her. „Er hat fast die Küche in Brand gesetzt!" Sagt Johnny lachend und ich steige mit ein. „Wenigstens ist mein Essen nicht so verkokelt wie deins!" Kontert Deamon. „Okay. Fazit: Ihr könnt beide nicht kochen. Was soll es denn geben?" Frage ich nachdem ich mich etwas beruhigt hatte. „Auflauf mit Kartoffeln und so." Antwortet Deamon. „Also wenn ihr wollt kann ich euch helfen." Schlage vor. „Kleine du würdest mein Leben retten. Dann kann man es wenigstens Essen." Sagt Deamon erleichtert und stichelt Johnny weiter an. „Komm mit." Sagt dieser nur und schüttelt leicht lachend seinen Kopf. „So klein bin ich gar nicht." nörgel ich. Deamon überreicht Johnny die Tüte und stellt sich grinsend hinter mich. „Stimmt. Bist voll der Riese. Da bekomm ich ja mal mega Angst." Sagt er sarkastisch. „Halts Maul. Kann ich doch nichts für das du so überdimensional groß bist." Antworte ich schmollend. Er muss leicht lachen und wuschelt durch meine Haare. „Genau! Daran wird's liegen." Johnny lacht nur leicht und geht an uns vorbei in die Küche. „Ey! Lass das! Ich hab ewig gebraucht um die so liegen zu lassen." Sage ich gespielt böse und versuche sie wieder zu retten. „Achwas. Jetzt sieht es viel besser aus." Versichert er mir. „Du kannst dein Essen gleich alleine machen!" Murre ich. „Süße du siehst immer wunderschön." Schmeichelt Johnny mir und packt die Tüte aus. „Bah ich rutsch gleich aus Sippey!" Ich muss leicht lachen und stelle mich neben Johnny. Dieser grinst nur. „Sipp Sipp." Fügt er hinzu. „Was habt ihr eigentlich beide die ganze Zeit mit eurem Sippey?" Frage ich und muss leicht kichern. Deamon zuckt nur mit den Schultern und holt ein Topf raus. „Ist einfach so ein Ding zwischen uns." Johnny nickt zustimmend. Okay die beiden sind definitiv komisch, aber dennoch verdammt lustig und cool drauf.
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Hei, also ich hoffe euch gefällt die Geschichte bisher. Ich will auch nicht lange reden halten oder sowas. Ich hab bloß eine Frage. Als was soll Johnny später anfangen? Also wo soll er sich bewerben und so.
Danke schon mal in voraus! ^^

Der Schein trügt | Johnny Diggson FF [Überarbeitet]Donde viven las historias. Descúbrelo ahora