Kapitel 12: „Das Leben zahlt einem alles zurück."

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Nachdem der Auflauf endlich im Ofen ist lasse ich mich erschöpft auf einen Stuhl sinken. Kochen mit den beiden ist anstrengender als man denkt. "Mein Finger tut immernoch weh." Sagt Johnny und zieht einen Schmollmund. „Soll ich pusten?" Frage ich und muss leicht lachen. Er hat sich beim Kartoffeln schneiden tatsächlich in den Finger geschnitten. Er nickt lächelnd und hält mir seinen Finger entgegen. Ich lächel und puste ihn an. „Das ist nur Deamons Schuld." Sagt er beleidigt. „Hä warum denn meine?" Ruft er aufgebracht. „Weil du mich abgelenkt hast!" Kontert Johnny. „Du hast dich ablenken lassen." Sagt Deamon lachend. Ich muss auch leicht kichern und richte mich wieder auf. „Besser?" Frage ich. Er schüttelt seinen Kopf. „Du musst die Stelle küssen." Sagt er grinsend. „Ja das wird bestimmt helfen." Sagt Deamon lachend. Ich ziehe eine Augenbraue hoch und muss auch leicht lachen. Tue es aber trotzdem. „Zufrieden?" Frage ich und er setzt sich lächelnd neben mich. Deamon stellt sich ans Fenster und macht sich eine Zigarette an. „Erzähl mal was über dich." Sagt er dabei. „Ehm. Also ich heiße Zoe, bin 19 Jahre alt und wohne bei meiner Mutter. Liam ist mein Bruder und ehm.. Ah ja ich studiere." Antworte ich. „Das weiß ich bereits. Erzähl was interessanteres." Ich stocke leicht und schaue überlegend zu Boden. „Ich weiß nicht. Mein Leben ist nicht so interessant." Er überlegt kurz und fragt dann „Was ist den mit dem Freund deiner Mutter. Ich hab gehört der ist ein Cop." Ich nicke leicht. „Ist das nicht mega scheiße?" Fragt er weiter. „Naja geht so. Ich hab ja bisher nicht wirklich gegen das Gesetz verstoßen, also hat es mich nicht gestört. Es hat eher Vorteile. Er erzählt uns jeden Abend, was vorgefallen ist. Von daher ist man immer auf dem neusten Stand." Er nickt und pustet den Rauch aus dem Fenster. „Deshalb wusstest du von den Kämpfen nicht?" Lächelnd stimme ich zu. „Liam hat uns bis vor einer Woche nie erzählt das er mit einem Cop zusammen wohnt." Meldet Johnny sich. „Kommt auch nicht so gut in seiner Situation." Verteidige ich ihn. „Ja stimmt auch. Hätten wir das vorher gewusst, hätten wir ihn wahrscheinlich nie mit machen lassen." Sagt Deamon. „Wie kam er eigentlich auf euch? Und was genau hat er mit euch zutun?" Frage ich die beiden ernst. Deamon blickt zu Johnny, welcher ihn fragend ansieht. „Dein Bruder wollte halt kiffen und hat bei uns Gras gekauft. Er kam durch Empfehlungen zu uns." Sagt Deamon und grinst leicht. „Ich hab ihn dann halt immer das Gras gebracht. Es lag auf meiner Route sozusagen." Fügt Johnny dazu. „Irgendwann hatte er dann Stress mit einem und brauchte dringend Geld. Da wir schon eine längere Zeit mit ihm gedealt haben, durfte er mit einsteigen. Seitdem dealt er mit." So läuft es also. Wieso hatte ich Johnny denn vorher nie gesehen oder beachtet?

Der Auflauf war fertig und ich hole ihn heraus. Ich fülle jedem auf und wir beginnen zu Essen. „Sie kann echt kochen!" Sagt Deamon und isst lächelnd weiter. Ich lächel leicht und esse auch. „Klar kann sie das." Sagt Johnny und zwinkert mir zu.

Nach dem Essen sitzen wir alle drei auf der Couch. Ein Blick auf mein Handy verrät mir, dass es bereits 00:13 Uhr war. „Es ist schon ziemlich spät. Ich muss dann mal." Johnny schaut mich leicht enttäuscht an, nickt aber. „Besser ist. Nicht das der Cop nachher noch nach dir suchen lässt." Antwortet Deamon. Ich muss leicht lachen und stimme nickend zu. Zusammen stehen wir auf und gehen in sein Zimmer. Ich ziehe mir meine Schuhe an und nehmen meine Jacke entgegen. „Ich bring dich noch." Sagt Johnny, der mittlerweile seine Jacke angezogen hat. „Das musst du nicht. Soweit ist es ja nicht." Wir verlassen das Zimmer und gehen Richtung Tür. „Hast du mal auf die Uhr geschaut?" Fragt er mich. „Ich bin keine 12 mehr."?Antworte ich. „Dennoch ist es besser, wenn er dich bringt. Es passiert viel Scheiße draußen Kleine." Mischt Deamon sich mit ein. Ich seufze nur leicht und nicke. „Ich kann es euch ja eh nicht ausreden." Ich umarme ihn noch zum Abschied und verlasse dann mit Johnny die Wohnung. „Du bringst mich aber nur bis in meine Straße. Alles andere wäre unnötiges Risiko, welches du nicht eingehen musst." Wir verlassen beide den Wohnblock. „Aye Chef!" Antwortet er lächelnd. Ich muss leicht lachen und schüttel mit meinem Kopf. „Übrigens wäre es auch besser wenn du in der nächsten Zeit keine Drogen mehr nimmst. Falls sie dich doch bekommen, kann man zumindestens nicht nachweisen das du welche genommen hast." Er nickt. „Ja daran hab ich auch schon gedacht." Ich atme tief durch und genieße die Ruhe der Nacht. Ich liebe die Atmosphäre die nachts draußen herrscht. Sie beruhigt mich. Ich richte meinen Kopf und schaue in den Sternenhimmel. „Was machst du da?" Fragt Johnny mich. „Es ist wunderschön." Antworte ich leise. Er tut es mir gleich und schaut auch auf. „So wie du." Höre ich es ihn sagen. Ich muss automatisch Lächeln und spüre wie meine Wangen rot werden. Ich werde so unglaublich schnell verlegen.
Niemand von uns beiden bringt ein Wort heraus. Doch es störte auch niemanden. Es war eine wunderschöne und angenehme Stille zwischen uns beiden.
„Du Johnny?" Frage ich nur bevor wir in meiner Straße sind. „Was denn?" Bekomme ich als Antwort. „Wegen deiner Wohnung. Also falls du dringend was brauchst, kann ich ja mal vorbeischauen. Nur wenn du magst natürlich!" Ich schaue leicht zu Boden und warte seine Reaktion ab. „Ich brauch tatsächlich was daraus, aber darum kann ich dich nicht bitten." Ich schaue verwirrt auf. „Was denn?" Hacke ich nach. „Ich hab noch Gras in der Wohnung. Falls die bei mir einfach so 'einbrechen' und meine Wohnung durchsuchen bin ich am Arsch. Zudem brauche ich meinen Laptop." Antwortet er und seufzt leicht. Ich sehe kurz überlegend zu Boden. Falls sie das Zeug bei ihm finden sollten ist er am Arsch. Die Adresse von ihm werden sie auch ohne Celine haben. Die steht in einer ihrer Akten. Ich will nicht das er ins Gefägnis muss.
„Ich hol es für dich." Er schaut mich überrascht an, schüttelt aber den Kopf. „Ich will dir helfen. Mir wird schon nichts passieren. Niemand dort kennt mich. Ich schaff das schon!" Er schaut zweifelnd zu Boden und dann wieder auf. Sanft legt er seine Hände an meine Arme. Innig blickt er mir in die Augen. „Zoe. Ich will nicht das du dich nur wegen mir in sowas begibst. Du hast schon genug getan." Traurig schaue ich zu Boden. Vielleicht hat er recht. Ich sollte mich nicht in eine solche Situation begeben. Aber ich will es trotztdem. „Ich will es aber. Gerade wegen dir." Ich erwieder seinen Blick wieder und er beginnt leicht zu lächeln. „Womit hab ich das überhaupt verdient?" Ich bin mir nicht sicher ob er es mich oder sich selber fragt. Ich lächel und muss an Dimas Worte denken. „Gute Menschen bekommen gutes Karma. Das Leben zahlt einem alles zurück." Zitiere ich Dima. Ich hatte in der letzten Zeit so oft über diese Worte nachgedacht. So komisch es sich auch anhören mag, glaube ich das er Recht hat damit. „Du bist unglaublich." Sagt Johnny leise und zieht mich in eine Umarmung. Lächelnd schließe ich meine Arme um ihn und genieße seine Nähe. Wir standen eine gefühlte Ewigkeit einfach nur so da. Niemanden von uns beiden störte es. Ganz im Gegenteil, ich war eher etwas enttäuscht, als es eine Ende fand. „Hier. Den wirst du brauchen." Er hält mir einen Schlüssel hin. Ich nehme ihn und stecke ihn ein. „Sei vorsichtig ja?" Er nickt und schaut sich um. „Bin ich immer. Pass du aber auch auf und mach nichts dummes!" Ich nicke leicht Lächelnd. „Ich doch nicht." Sage ich noch sarkastisch, bevor sich unsere Wege trennen.

Der Schein trügt | Johnny Diggson FF [Überarbeitet]Where stories live. Discover now