Kapitel 10

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Zuko POV

Ich war bereits tagelang unterwegs. Die Sonne war unerträglich heiss und das Wasser ging mir langsam aus. Auch Ghost war erschöpft und liess durstig die Zunge raushängen, weswegen ich mich dazu entschloss, Ausschau nach einem Dorf zu halten, um eine Pause zu machen.
Nach einer gefühlten Ewigkeit entdeckte ich schliesslich ein kleines Dorf in der Ferne. Dort angekommen, stieg ich müde von Ghost's Rücken und lief mit den Zügeln in der Hand, zu einem Geschäft, welches Futter für Tiere verkaufte.
Als der zuständige Verkäufer Ghost sah, weitete er fasziniert die Augen. „Was für ein prächtiges Tier! Wo hast du den denn her?"
Ich überlegte kurz. „Hab ihn als Welpen neben seiner toten Mutter im Wald gefunden und dann aufgezogen."
Er stand von seinem wackligen Hocker auf, um Ghost besser betrachten zu können. „Nicht schlecht! Reinrassige Tiere sollen ja sehr selten sein." Als er versuchte, Ghost zu streicheln, knurrte dieser bedrohlich. Sofort trat der Mann wieder ein paar Schritt zurück.
„Er lässt sich nicht gerne streicheln. Besonders nicht von Menschen, die er nicht kennt", erklärte ich ihm belustigt und kraulte Ghost hinter dem Ohr, „hätten sie vielleicht etwas Fleisch für ihn? Vielleicht irgendwelche Reste? Und dazu bitte noch Wasser."
„Kann ich auftreiben", versprach er mir.
„Und wieviel würde das kosten?", fragte ich.
„Fleisch ist teuerer als Heu, deshalb würde ich mal zwanzig Goldstücke vorschlagen."
Sofort nahm ich meinen Geldbeutel hervor, doch der Mann schüttelte den Kopf. „Bezahlen kannst du später. Ich hole deinem Tier erstmal etwas zu fressen. Ums Geschäft kümmern wir uns später." Er zwinkerte mir zu.
Misstrauisch beäugte ich ihn. „Ich möchte lieber sofort zahlen." Solche hinterlistige Verkäufer kannte ich allzu gut. Zockten einem immer mit fiesen Tricks das Geld ab.
Er blieb hartnäckig. „Ganz sicher? Das ist wirklich nicht nötig. Lass deinen Wolf doch nicht hungern!"
Wortlos zählte ich zwanzig Goldstücke in meiner Hand, um sie ihm daraufhin zu reichen. Mürrisch nahm er sie entgegen und verschwand dann in seiner schäbigen Hütte, um das Futter zu holen. Währenddessen besorgte ich mir ebenfalls etwas zu essen.
Nachdem der Mann zurückkehrte und Ghost das Fleisch zuwarf, setzte er sich wieder auf den Hocker und zündete seine Pfeife an. Auch ich machte es mir auf einen Felsen bequem, um in Ruhe zu essen. Ich hatte seit Tagen nichts mehr gegessen und war am verhungern.
Leider hatte ich noch immer keine Spur von Katara oder diesem Jet gefunden. Bei jedem Dorf oder Haus, an dem ich vorbei gekommen war, fragte ich nach ihnen, doch bis jetzt hatte sie niemand gesehen oder etwas von ihnen gehört.
„Ich hätte da Mal eine Frage." Zögernd wandte ich mich dem unsympathischem Mann zu.
„Frag was du möchtest mein Junge", murmelte er undeutlich.
„Sind sie vielleicht vor ein paar Wochen oder Tagen einem jungen Mädchen begegnet? Sie hat eine dunkle Haut und braunes Haar. Wahrscheinlich war sie in Begleitung von einem Jungen in ungefähr meinem Alter."
Er überlegte kurz. Der Qualm seiner Pfeife trat ihm aus der Nase. „Da war tatsächlich ein Mädchen, die zu deiner Beschreibung passt. Echt hübsches Ding", er grinste auf einer Weise die mir überhaupt nicht gefiel, „ausserdem war da noch dieser frecher Bengel. Lässt seine Tiere von mir füttern und weigert sich dann zu bezahlen. Ein elender Dieb!"
Innerlich rollte ich mit den Augen. „Wissen sie zufälligerweise, wo sie hinwollten?"
„Leider nicht. Dieser Mistkerl hat mir einfach eine verpasst und ist dann mit diesem Mädchen abgehauen. Meine Jungs haben sie verfolgt, aber kurze Zeit später wieder verloren", er schnaubte, „wenn ich diesen Bastard in die Finger bekomme, mach ich Kleinholz aus ihm!"
Wortlos stand ich auf und ging zu Ghost, der sich im Schatten ausruhte. Ich pfiff laut, woraufhin er seine Augen öffnete und sich rasch aufrichtete.
Kurz bevor ich mich wieder auf dem Weg machte, drehte ich mich erneut zu dem Verkäufer. „In welcher Richtung sind sie geflüchtet?"
„Nach Osten, soviel ich weiß", erzählte er mir und zeigte mit dem Finger in die entsprechende Richtung.
Ich nahm zwei Goldstücke aus meinem Geldbeutel und warf sie ihm zu. „Für die Informationen."
Er grinste erfreut und verschwand dann wieder in seiner Hütte.
Mit neuer Hoffnung verliess ich das Dorf. Wenn Katara tatsächlich hier gewesen war, musste ich auf dem richtigen Weg sein.

Secret Love | Zutara FanfictionWhere stories live. Discover now