Epilog

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Zuko POV

Ich wurde aus dem Schlaf gerissen als plötzlich jemand mit voller Wucht auf mich drauf sprang. Alarmiert richtete ich mich auf. „Was zum Teufel...!"
„Vater, wach auf!", rief Iroh und rüttelte ungeduldig an meinem Arm.
„Was ist denn los?", murmelte Katara neben mir schläfrig. Müde rieb sie sich die Augen.
„Kiyi behauptet, dass sie später die Feuerlady sein wird. Bitte sagt ihr, dass das nicht stimmt! Ich werde der Feuerlord!"
„Nicht das schon wieder." Genervt rollte ich mit den Augen und strich mir missgelaunt die wirren Haare von der Stirn.
„Gar nicht wahr!", kreischte nun Kiyi aufgebracht, „ich beherrsche viel mehr Feuerbändigerfiguren als du und ausserdem hat mich Vater viel lieber!"
„Kiyi!" Ich warf ihr einen mahnenden Blick zu, „diskutiert ihr immer noch über dieses Thema? Es spielt doch keine Rolle, wer von euch später der Feuerlord wird."
„Aber ich bin zwölf Minuten älter als Kiyi und ausserdem ist sie ein Mädchen!", entgegnete Iroh überzeugt und streckte ihr dabei frech die Zunge raus.
„Na und? Mutter ist auch die Königin des Nordens und später wird Izumi ihren Platz einnehmen. Dann kann ich doch genauso gut die Feuerlady werden!", argumentierte Kiyi und verschränkte selbstsicher die Arme vor der Brust.
„Jetzt reicht's!", gereizt zog ich die Augenbrauen zusammen, „wenn ich noch einmal das Wort Feuerlord von euch höre, werde ich die Krone an Lu Ten's Sohn Roku weitergeben. Das ist mein voller Ernst!"
Die Zwillinge sahen mich mit grossen Augen an und hielten dann tatsächlich den Mund.
„Ach Zuko", Katara schmiegte sich gähnend an mich, „sei nicht so streng mit den Kindern."
Ich schnaubte. „Ständig streiten sie sich deswegen. Nun lassen sie mich nicht einmal mehr in Ruhe schlafen!"
„Tut mir leid Vater", piepste Kiyi, „ich wollte euch nicht wecken."
„Schleim nicht!", knurrte Iroh missmutig.
Ich warf ihm erneut einen warnenden Blick zu, woraufhin er verstummte.
„Apropos Izumi", übernahm nun wieder Katara das Wort, „ich habe sie seit gestern Abend nach der Feier nicht mehr gesehen. Wisst ihr vielleicht, wo sich eure grosse Schwester rumtreibt?"
„Wir haben sie vorhin mit Bolin beim Teich gesehen", erzählte uns Kiyi mit einem diabolischen Lächeln, „sie haben Händchen gehalten!"
„Sie haben was?!", ungläubig sah ich aus dem Fenster, auf der Suche nach den beiden, „warte nur, bis ich diesen Mistkerl in die Finger kriege..!"
„Zuko..." Katara strafte mich mit einem vorwurfsvollen Blick. „Jetzt mach nicht gleich ein riesiges Drama. Bolin ist doch ein netter Junge!"
„Ach ja? Er sorgt doch nur für Ärger!", zischte ich hitzig, „typisch für einen Freiheitskämpfer. Was hat er überhaupt hier im Palast zu suchen?"
„Wie du weißt, wurde Jet ebenfalls zu der Feier eingeladen. Eigentlich nachvollziehbar, dass sein Sohn auch mitkommt, oder nicht?"
„Ich fange langsam an, es zu bereuen, Jet eingeladen zu haben", murmelte ich finster, „ständig betrinkt er sich, obwohl er genau weiß, dass er kein Alkohol verträgt. Dann bringt er mich jedesmal vor den anderen in Verlegenheit."
„Ich möchte auch ein Freiheitskämpfer sein!", mischte sich nun wieder Iroh ein, „Onkel Jet zeigt uns immer so tolle Tricks mit seinen Hakenschwertern. Ausserdem leben sie auf Bäumen!"
Ich hob kritisch eine Augenbraue. „Ich dachte, du wolltest Feuerlord werden?"
„Das auch", entschied er grinsend.
„Na toll." Kopfschüttelnd zog ich mir meinen Morgenmantel über. „habt ihr sonstige Zukunftswünsche?"
Die Zwillinge erwiderten dazu nichts, woraufhin ich mich an den Schreibtisch setzte und die zahlreichen Dokumente, welche noch zu erledigen waren, zu einem Stapel zusammenlegte.
Seit mir Vater vor zwei Jahren seinen Platz als Feuerlord überlassen hatte, musste ich mich um so viele Dinge kümmern. Kein Wunder hatte er immer so schlechte Laune. Bei so vielen Pflichten verliess einen gleich die Lebensfreude.
„Weshalb seit ihr eigentlich so früh wach?", fragte ich die beiden, ohne den Blick von einer Einladung aus dem Erdkönigreich abzuwenden.
„Wir haben mit Keiro beim Fluss Krieg gespielt", antwortete Iroh, „meine Armee hat gewonnen!" Stolz streckte er die Brust raus.
„Hätte ich mir doch denken können", grimmig schüttelte ich erneut den Kopf, „wieso könnt ihr euch nicht mal wie die anderen Kinder mit normalen Dingen beschäftigen. Zum Beispiel könntet ihr die Schildkrötenenten füttern!"
„Das ist aber langweilig", meinte Kiyi wenig begeistert, „ausserdem bewirft Luna die Küken immer mit Steinen."
„Ganz wie eure Tante", bemerkte ich belustigt.
„Tante Azula und Onkel Alec reisen mit Keiro und Luna für ein paar Tage zu den Ascheninseln. Dürfen wir mit?", bettelte Kiyi mit zuckersüsser Stimme.
„Das geht nicht", widersprach ihr Katara, „wir werden übermorgen zum Nordpol reisen. Ich habe dort noch ein paar wichtige Dinge zu erledigen."
„Nein, bitte nicht!", jammerten die Zwillinge im Chor, „dort ist es so schrecklich kalt."
Verwundert runzelte Katara die Stirn. „Also Izumi geht gerne in den Norden."
„Sie ist ja auch eine Wasserbändigerin",
meinte Kiyi, „unser Feuer hingegen ist dort sehr schwach."
„Ich kann euch doch nicht hier alleine lassen", erwiderte Katara, „wer soll dann auf euch aufpassen?"
„Das könnte ich übernehmen", schlug ich ihr vor, „ich habe hier noch so einiges zu erledigen und werde dich nicht begleiten können."
„Na schön", willigte Katara ein, „es werden sowieso nur ein paar Verhandlungen mit Ash sein. Sollte nicht allzu lange dauern."
Als sie ihn erwähnte, sah ich abrupt von meinen Dokumenten auf. „Vielleicht sollte ich doch mitkommen."
Katara rollte mit den Augen. „Nein, ist schon in Ordnung. Ich schaff das alleine." Sie stellte sich hinter mir und massierte meine verspannten Schultern.
„Sicher?", misstrauisch drehte ich den Kopf zu ihr nach hinten.
„Ganz sicher", versicherte sie mir und gab mir dann einen liebevollen Kuss. Daraufhin folgten Würgegeräusche und kindisches Gekreische von den Zwillingen.
Katara kicherte amüsiert und begab sich dann in den Waschraum. Gerne wäre ich ihr gefolgt. Leider hielten mich die Zwillinge und diese mühsamen Dokumente davon ab.
„Spiel mit uns Vater!", bettelte Kiyi, „lass uns gemeinsam trainieren."
„Keine Zeit", entgegnete ich schlecht gelaunt.
„Zuko...", hörte ich Katara mahnend vom Nebenzimmer rufen.
Ich seufzte. „Na schön. Aber nur wenn wir dann die Schildkrötenenten füttern."
Es folgte erneut Protest, doch ich ignorierte es und schnappte mir rasch den Beutel mit den Brotkrumen vom Schreibtisch. Wie in guten alten Zeiten...

Secret Love | Zutara FanfictionWhere stories live. Discover now