Secret Love | Zutara Fanfiction

Kapitel 44

Katara POV

Nach dem Training holte mich Ash beim grossen Teich ab. Bevor wir zum Stall gingen, unterhielt er sich noch kurz mit Meister Pakku über meine Fortschritte beim Blutbändigen.
„Wir können ja mal zusammen trainieren", schlug er mir vor, nachdem wir uns von Meister Pakku verabschiedet hatten.
„Ja vielleicht", unsicher senkte ich den Blick, „wie lange willst du denn in der Feuernation bleiben?"
Er überlegte kurz. „Eigentlich wollte ich nach der Ratsbesprechung gleich wieder zurück, aber wenn du nichts dagegen hast, könnte ich auch ein paar Tage länger bleiben."
Ich wusste ehrlich gesagt nicht, ob das schlau war. Der peinliche Vorfall beim Frühstück nagte immer noch an mir und ich hatte Angst, dass ich dadurch Ash irgendwelche Hoffnungen gemacht hatte. Natürlich würde ich mich darüber freuen, wenn er länger blieb. Er war schliesslich ein guter Freund. Aber durch seine Anwesenheit könnte ich Zukos Zorn auf mich vergrössern. Andererseits wollte ich Ash trotzdem nicht kränken. „Natürlich kannst du länger bleiben! Du bist hier jederzeit willkommen."

Beim Stall angekommen, bereiteten wir die Wölfe auf den Ritt vor. Wie schon erwartet, freute sich Spirit tierisch mich zu sehen und stürzte sich auf mich, woraufhin ich rücklings ins Heu fiel. Freudig leckte sie mir übers Gesicht und stupste sich mich mehrmals spielerisch mit der Schnauze an.
Ich fühlte mich schlecht, weil ich sie so lange alleine gelassen hatte und kraulte sie ausgiebig hinter dem Ohr. Dabei bemerkte ich eine ungewöhnliche Veränderung an ihr. Ihre Zitzen war leicht geschwollen und sie wirkte allgemein träge.
Verwirrt sah ich zu Ash. Dieser lächelte breit. „Ich glaube es nicht", rief er begeistert, „Spirit ist trächtig!"
„Was?" Verdattert begutachtete ich Spirit's Körper erneut.
Ash suchte den Stallbesitzer auf und fragte ihn, um Gewissheit zu haben. Dieser bestätigte seine Vermutung. „Es stimmt tatsächlich. Ich habe es vor ein paar Tagen bemerkt und wollte es ihnen erzählen, wenn sie ihren Wolf das nächste Mal besuchen. Herzlichen Glückwunsch!"
Ich konnte es noch immer nicht glauben. „Aber wer ist der Vater?", fragte ich ein wenig überfordert und sah mich im Stall um. Unsere Blicken fielen auf Ghost, der ein paar Meter weiter hinten döste.
„Zur Zeit ihrer Paarung, war Ghost der Einzige, mit dem sich Spirit den Stall geteilt hat", erzählte in Stallbesitzer und grinste verschmitzt, „Prinz Zuko wird sich bestimmt darüber freuen. Wölfe sind sehr kostbar und es kommt selten zu Nachwuchs."
Nachdenklich streichelte ich Spirit's Rücken. „Wann kommt der Nachwuchs auf die Welt?"
„Das wird noch ein paar Monate dauern", erklärte er, „bei Veränderungen werde ich sie natürlich sofort informieren."
Ich bedankte mich bei ihm. Danach verliessen wir den Stall und ich setzte mich vorsichtig auf den Sattel.
Ash erkannte meine Besorgnis. „Mach dir deswegen keine Sorgen", versuchte er mich zu beruhigen, „Spirit besitzt ein dickes Fell. Es braucht mehr, um ihr oder den Welpen zu schaden."
Ich nickte verunsichert und wir ritten los. Es fühlte sich toll an, den kühlen Wind im Gesicht zu spüren und endlich etwas anderes ausser den Mauern des Palastes zu Gesicht zu bekommen. Es war ein heisser Sommertag und die Landschaft erstrahlte im sattem Grün.
Während dem Ritt erzählte ich Ash von der vergangenen Ratsbesprechungen und meinem Missverhalten gegenüber Feuerlord Ozai.
Ash schnaubte verächtlich. „Lass dich bloß nicht von diesem Mistkerl unterkriegen! Feuerlord Ozai war schon immer heikel, wenn es um seine Ehre ging. Was du angesprochen hast, war mehr als berechtigt. Ich werde mich noch heute mit ihm unterhalten und die Angelegenheit klären. Bei der Ratssitzung morgen, wird das Thema Nordpol auf jeden Fall zur Sprache kommen."
Besorgt runzelte ich die Stirn. „Ich möchte aber nicht seinen Zorn auf mich lenken. Er hat mir ausnahmsweise verziehen. Ein zweites Mal wird er es nicht tun."
Ash schüttele energisch den Kopf. „Mach dir darüber keine Gedanken. Über dich werde ich kein einziges Wort verlieren. Das Gespräch wird sich allein auf mein Interesse beziehen."
Nachdenklich sah ich in die Ferne. Hoffentlich behält er Recht.

Als wir die Hauptstadt erreichten, brachten wir zunächst die Wölfe zu einem Stall in der Nähe vom Markt und bezahlten den Besitzer, damit er sich bis zur unserer Rückkehr um sie kümmerte. Wir wollten keine Aufmerksamkeit auf uns ziehen, was in Begleitung von ihnen kaum möglich war.
Nachdem wir das geregelt hatten, schlenderten wir an verschiedenen Ständen vorbei. Ich genoss den Freiraum und fühlte mich unter dem grossen Trubel, der hier herrschte, wohl. Grosse Menschenmassen bewegten sich auf der Strasse und von überallher erklang fröhliche Musik.
„Deine Freundin Ty Lee ist eine ziemlich offene Person", sagte Ash laut, damit ich ihn bei dem Lärm verstehen konnte, „ich hoffe, dass ich dich nicht in Verlegenheit gebracht habe."
Ich verstand sofort, worauf er hinauswollte und errötete beschämt. Eigentlich hatte ich gehofft, dass wir das Thema einfach vergessen könnten und so taten, als wäre es nie geschehen. Aber scheinbar hatte er etwas anderes im Sinn. „Sie besitzt eine blühende Fantasie", verteidigte ich mich, „oft übertreibt sie es bei ihren Erzählungen."
„Ach ja?", belustigt hob er eine Augenbraue, „willst du damit andeuten, dass sie gelogen hat, als sie sagte, dass ich deiner Beschreibung nach ein gut aussehender, sexy Fürst sei?"
Mir wurde unglaublich heiss. Ich mied es, ihm in die Augen zu sehen. Wieso muss er immer so direkt sein? „Du weißt doch, wie Frauen sind", entgegnete ich hartnäckig, „versuchen ständig gegenseitig in Verlegenheit zu bringen."
„Das beantwortet nicht meine Frage", bohrte er nach und grinste amüsiert.
„Es gab einen Grund, weshalb ich dich so beschrieben habe", erklärte ich ihm, „ich musste das Geheimnis von Zuko und mir bewahren und etwas anderes erfinden. Nur weil ich das behauptet habe, muss es nicht heisse, dass es auch stimmt."
„Autsch!", sagte er mit gespielter, gekränkter Stimme, „wie du meinst." Ich konnte an seinem Blick erkennen dass er mir kein Wort glaubte. Na toll.