Kapitel 28

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So gegen zwei Uhr lagen wir in unseren Schlafsäcken. Ich fühlte mich wie früher auf dem Zeltlager, als alle noch heimlich tratschten und von Zelt zu Zelt huschten. Okay, letzteres taten wir nicht, doch geredet hatten wir an diesem Abend sehr viel. Über alles Mögliche, was uns gerade in den Sinn kam. Alles außer Phil und so war es auch gut.
„Moritz?“, fragte ich nach ein paar Minuten stille. Er antwortete nicht. Sein tiefes ein und ausatmen sagte mir, dass er eingeschlafen war. Leise drehte ich mich auf die Seite und legte mein Kinn auf seinen Brustkorb der sich hob und wieder sank. Lächeln schaute ich in sein Gesicht, das noch immer von der Fellmütze umrahmt war.
Ich spürte wie wohl ich mich fühlte, doch ertappte mich schon wieder dabei wie ich das kribbelnde Gefühl in der Magengegend zuließ.
Schnell drehte ich mich weg, ich hatte mir doch geschworen ihn nicht mehr mit solchen Augen zu sehen und ich wurde das jetzt durchziehen. Zitternd vor Kälte lag ich nun an der andren Seite des Zeltes und überlegte was ich tun sollte um nicht heute Nacht zu erfrieren. Ich hätte mir eindeutig mehr anziehen sollen.
Hecktisch biss ich mir auf die Lippe. „Okay, nur noch einmal.“, sagte meine innere Stimme zu mir. Leise aber ruckartig drehte ich mich wieder zu ihm, vermied es aber mich großartig an ihn zu kuscheln. Bald schlief ich ein weil es in dieser Position unglaublich warm war.

Ein hellerleuchtetes Zelt weckte mich am nächsten morgen. Doch komischerweise war mir nicht kalt sonder sehr angenehm. Langsam und noch ziemlich verschlafen öffnete ich meine Augen und das erste was ich sah war Moritz Gesicht. Gleich drauf spürte ich seinen Arm, der um meinen Oberkörper geschlungen war. Aus Schreck, weil ich schon wieder so nah bei ihm war, fuhr ich hoch und schlug mir meinen Kopf an einer Stange an, worauf er grinsend aufwachte.
„Was hat dich denn gebissen?“, fragte er verschlafen.
„Da…da war nur ne…Spinne.“, log ich und hoffte er würde sich an die Situation bevor ich hochschreckte nicht erinnern.
„Achso, na dann.“, grinsend kramte er sein Handy aus dem Rucksack. „Neun Uhr dreiundzwanzig. Lass uns aufräumen bevor die ersten Leute hier rumlaufen und uns für Verrückte halten.“, meinte er und rappelte sich auf.
Ich nickte und versuchte elegant aus dem Zelt zu gelangen, was aber kläglich scheiterte.

Es dauerte nicht lange und wir hatten schon wieder alles zusammen gepackt. So schön es hier auch, ich freute mich trotzdem ungemein auf eine warme Tasse Tee.
„Wollen wir noch den nächsten Wunsch lesen?“, fragte Moritz und lies sich neben mich auf seinen Beutel mit dem Schlafsack fallen.
Mit kalten Fingern kramte ich das Wunschbuch aus meiner Tasche und schlug die nächste Seite auf, nachdem ich diesen Wunsch abgehackt hatte.
Auf der nächsten Seite stand nur ein Wort, dick und fett umrandet. Housparty.
Ich musste schmunzeln, weil es genau Bellas Art war, solche Sachen hinein zu schreiben. Auch Moritz hatte diesen Wunsch schon geahnt.
Wir schauten uns an. „Meine Eltern fahren am Wochenende sowieso zu meiner Großmutter und meine Geschwister bekomme ich auch irgendwie weggelockt.“, sagte Moritz und grinste mich an.
„Okay. Wäre gut wenn das klappen könnte, bei mir ist das nämlich doof wegen Amelie und so.“, ich warf einen Blick auf mein Handy. Die Uhr zeigte schon kurz nach halb zwölf an. „Apropo Amelie, sorry ich muss los meine Eltern sind heut bei Papas Chef zum Mittagessen eingeladen und ich soll so lange auf sie aufpassen.“ Schnell kramte ich mein Zeug zusammen, verabschiedete mich noch von Moritz und rannte schon fast die Straßen bis zu mir nach Hause.
„Ich bin da, ich bin da.“ keuchend setzte ich mein Zeug im Wohnzimmer ab.
„Gerade rechtzeitig, Papa ist schon mal vorgegangen weil er Angst hatte wir würden zu spät kommen.“ Mama lief aus der Küche mit Amelie auf mich zu und gab mir einen Kuss auf die Stirn. „Frohes neues Jahr meine Süße.“, sagte sie und legte mir meine kleine Schwester in den Arm, die ihre kleinen Fingerchen in meine Richtung reckte.
„Dir auch Mama.“, reif ich ihr hinterher.
„So, wir sind in zwei Stunden wieder da. Amelie hat gerade ihre Flasche bekommen und müsste normalerweise satt sein. Wenn doch irgendwas sein sollte, ruf mich bitte an ich hab meine Handy dabei.“, sie zog sich ihren Mantel über.
„Ja ich schaff das schon. Kann ich mit ihr raus?“
„Wenn es nicht mehr kälter wird von mir aus. Die Sachen liegen im Badezimmer zieh sie bitte warm an.“
„Ja Mama.“ Fast hätte sie die Türe hinter sich geschlossen, da lugte sie nochmal herein.
„Achja, Toni ist bei einem Freund und das Essen steht im Kühlschrank.“
„Ja Mama, geh jetzt.“, mit einer Handbewegung machte ich ihr klar, das sie jetzt losgehe solle. Was sie auch tat.
Vorsichtig legte ich Amelie in den Stubenwagen und lies mich mit meinem Handy aufs Sofa fallen.
Als ich, weil mir total langweilig war, Phils Chatverlauf durch scrollte, fiel mir ein, dass ich mich ja mit ihm für heute verabredet hatte. Panisch blickte ich auf die Uhr. Es war kurz vor zwölf, also hatte ich noch eine gute halbe Stunde um mich und meine Schwester fertig zu machen, denn um halb eins wollte ich mich mit ihm schon am Stadtbrunnen treffen. Er sagte gestern am Telefon er hätte da gerade Mittagspause weil er doch in den Ferien in einem Restaurant ein bisschen Geld verdiene.
Also sprang ich auf und richtete uns beide.
Da ich keine andere Wahl hatte musste ich Amelie eben mitnehmen. Also verließen wir beide zehn Minuten früher das Haus und machten uns auf den Weg.
Ich hatte Amelie in das Kuschelige Fell und den Schlafsack im Kinderwagen eingewickelt und hoffte sie würde nicht frieren.

Ich war pünktlich, Phil kam zehn Minuten später. Erst schaute er komisch als er den Kinderwagen sah, doch nur wenige Sekunden später lächelte er mich an.
„Hey“, gab ich leise von mir und erwiderte seine Umarmung.
„Hallo.“
„Das ist meine Schwester, Amelie“, sagte ich um die Stille zu brechen.
„Oh okay, die ist ja niedlich. Wollen wir ein Stücke gehen?“ Er sah mich an, doch ich hielt meinen Blick auf dem Kinderwagen, erst als ich ihm zu stimme sah ich ihm in die Augen.
Wir liefen die Einkaufsstraße entlang. Nicht gerade der richtige Ort um etwas für mich so wichtige zu besprechen. Doch dank der Mittagspause liefen nicht all zu viele Menschen umher.
„Es tut mir Leid, wie das alles gelaufen ist. Moritz ist manchmal einfach so aufbrausend, er vertraut nicht schnell anderen Menschen.“ Langsam schob ich Amelie vor mir her, die friedlich da lag. Ich hatte solchen bammel vor diesem Gespräch und irgendwie stillte ihre Anwesenheit meine Nervosität.
„Es ist okay. Ich weiß, dass er dein bester Freund ist und ich will auch daran nichts ändern.“, wir waren am kleinen Park vor dem großen Einkaufszentrum angekommen und standen uns nun gegenüber. , „aber vielleicht solltest du ihm mal sagen, er soll nicht so eifersüchtig auf uns beide sein. Ich meine,…“, er strich mir eine Haarsträhne hinter mein Ohr.
Mein Herz schlug mir bis zum Hals. ‚Wir beide‘, das klang einfach so unheimlich toll. Doch irgendwie war ich in dem Moment so unsicher, dass ich mich aus dem Blickkontakt mit ihm löste und weiter lief. Keine Ahnung was passiert wäre, wenn ich es nicht getan hätte. Irgendwie die Situation sehr komisch.

Wir sind bald wieder zurück gelaufen und ich bin gleich nach Hause.
Am Abend lag ich dann hellwach in meinem Bett. Kein bisschen müde war ich. Wieder einmal ging mir der Tag durch den Kopf.
War es blöd dass ich so abweisend war? Vielleicht denkt er jetzt ich finde ihn gar nicht toll?
Ich wälzte mich auf die andere Seite und griff nach meinem Handy. Irgendetwas musste ich ihm jetzt noch schreiben. Als erstes viel mir die Housparty ein. Ich wollte ihn unbedingt einladen, obwohl ich mir schon denken konnte wie Moritz Reaktion ausfallen würde.
Keine zwei Minuten dauerte es und er schreib mir zurück.
Sehr, sehr gern.:) 
Freudestrahlend legte ich mein Handy zur Seite. Diese Party konnte nur toll werden.

Hey Leute,
da ich es letzten Mittwoch nicht mehr geschafft habe, ein Kapitel zu updaten, habe ich mir gedacht es diesen Mittwoch zu tun. Denn ab heute gelten die Updatetage, die auf meinem Profil in der Beschreibung stehen. Wenn ihr sie nicht sehen könnt, was beim Handy manchmal der Fall ist, hier nochmal:
-Dienstags->Buchbewertungen
-Mittwochs->Hundert Wünsche
-Samstags->Die Reise
-Sonntags->so spielt das Leben

ERSTE WOCHE IM MONAT WATTPAD-FREIE WOCHE :)

Ich hoffe ich schaffe es immer rechtzeitig zu den Tagen, aber seid bitte nicht sauer, wenn manche Kapitel manchmal erst einen Tag später kommen. :) 

So, ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen. Lasst mir doch eure Rückmeldung da, was gefällt euch gar nicht oder was soll ich noch besser machen? :)

Nächsten Mittwoch kommt kein Update, weil ich im Urlaub bin und weil es die erste Woche im Monat ist. :)

Lysell <33   
   



Hundert WünscheWhere stories live. Discover now