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Jungkook

Gelangweilt lief ich zurück, jedoch lief ich diesmal nicht nach Hause. Die Gefahr war mir doch zu groß das mein Vater schon zuhause war und genau auf den sollte ich jetzt nicht treffen.

Eine Stunde war es jetzt her gewesen dass ich Taehyung getroffen hatte und zum ersten Mal hatte ich wirklich gefallen daran einem Menschen bei etwas zu zu sehen. Andere würden warscheinlich denken es sei langweilig jemandem beim zeichnen zu zu sehen aber um ehrlich zu sein war es echt inspirierend. Er könnte verdammt gut malen und sein fokkussierter Blick wenn er sich die Umgebung ansah war verdammt fesselnd.

Ja, die meiste Zeit hatte ich einfach nur ihn angestarrt und mir sein Gesicht eingeprägt, welches wirklich förmlich makellos war. Er war wirklich hübsch und zudem schien er auch sehr bescheiden zu sein weshalb ich den Hass gegen ihn nurnoch weniger verstand. Mir konnte keiner sagen dass man ihn nur aufgrund seiner Adoption so hasste. Es machte einfach keinen Sinn.

Nach einer ganzen Weile die ich durch die Stadt gelaufen war, entschied ich mich dann doch zurück zu gehen. Meine Gedanken plagten mich und zudem musste ich auch noch ein paar Hausaufgaben erledigen und da ich warscheinlich eh nicht schlafen könnte, war es auch kein Problem diese jetzt zu lösen.

Also steuerte ich widerwillig mein Elternhaus an und vergewisserte mich dass mein Vater schon außer Haus war und nach allem Anschein war er das auch, weshalb ich den Schlüssel im Schloss umdrehte und letztendlich die Tür öffnete.

Was sich mir dort bot ließ ich erstmal auf mich wirken denn meine Mutter saß mal wieder weinend und mit mehreren neuen blauen Flecken auf dem Boden und sah auf die Scherben vor ihr. Mir war klar, dass das nur einer gewesen sein konnte. Jedoch war ich das gewohnt, weshalb ich auf meine weinende Mutter zuging, nach ihrem Arm griff und sie an diesem hoch zog.

"Du riechst nach seiner Alkoholfahne. Geh dich duschen Mum, ich mach das hier weg." sagte ich mit ruhiger Stimme und erntete ihren besorgten Blick, ehe sie sich kraftlos an meinem Arm fest hielt und mich ein wenig näher zu sich zog. Ich jedoch konnte ihr einfach nicht in die Augen sehen und starrte gerade Wegs aus dem Fenster, während sie mit einer Hand sanft über meine Wange strich und vor sich hin schluchzte.

"Es tut mir so leid Jungkook... Alles was er dir angetan hat... Ich... Kann damit umgehen aber... Ich kann nicht damit umgehen was er dir jede-" "Rede nicht darüber. Nicht jetzt." war alles was ich sagte, ehe ich mich zu meiner kleinen Mutter umdrehte und ihren Körper fest in meine Arme nahm. Meine Mutter war wirklich klein und zerbrechlich weshalb es schon oft vorkam dass ich sie ins Krankenhaus bringen musste, nachdem mein Vater sie so zugerichtet hatte. Das heute war nicht so schlimm gewesen wie vieles was er schon zuvor getan hatte.

Nach einer Weile löste ich mich wieder von ihr und deutete ihr endlich duschen zu gehen, da sie wirklich nach dem Alkohol meines Vaters roch und widerwillig tat sie dann auch endlich was ich sagte. Seufzend griff ich nach einem Besen und räumte das Chaos hier auf, ehe ich mir noch was zu essen aus dem Kühlschrank schnappte und nach oben in mein Zimmer lief, wo ich mich an meinen gebrauchten Schreibtisch setzte und meine Hausaufgaben heraus holte.

Oft hatte ich darüber nach gedacht zur Polizei zu gehen, aber dann würde ich alles nurnoch schlimmer machen und zudem hatten wir einfach kein Geld für eine Verhandlung die kommen würde, wenn wir ihn verklagen würde. Und da meine Mutter zu allem Übel noch deppresiv war, würde ich wieder im Heim landen. Was ich wiederum auch nicht wollte weil ich dann vielleicht wieder das Land verlassen müsste.

All das hatte ich schon oft genug mit gemacht und zudem konnte ich einfach nicht in meinen Geburtsort zurück. Niemals wieder. Denn alles dort erinnerte mich an den ganzen Mist, den mein Vater angestellt hatte. Wie oft ich unter seiner Gewalt leiden musste, selbst als kleines Kind schon.

Nun konnte ich auch nicht mehr verhindern dass mir eine Träne über die Wange lief und ihren Weg auf mein Blatt Papier fand, weshalb ich sofort wütend meine Tränen aus dem Gesicht Strich. Meine Vergangenheit war einfach so beschissen dass es so verdammt weh tat alleine an diese zu denken.

Deshalb gönnte ich Taehyung sein Glück. Auch wenn ich ihn nicht einmal kannte, ich wusste wie Kinder im Heim leben und dass die meisten dort ihr ganzes Leben bleiben müssen oder, so wie ich zurück in ihre Familie geschickt werden. Taehyung aber blieb dass erspart und er hatte endlich eine Familie die ihn liebte wie er es verdiente. Denn dieser Junge hatte echt alles Glück auf der Welt verdeint.

Warscheinlich würde er das, was ich durch mache nicht einmal verkraften und daran zerbrechen. Ich sage nicht, dass ich frei von allen Sorgen bin, denn das bin ich ganz und garnicht. Ich schlafe nicht, da ich Alpträume habe zudem denke ich dass ich an PTBS leide, einer sogenannten posttraumatischen Belastungsstörung leide, welche durch die gewaltigen Ereignisse in meiner Vergangenheit hergeleitet ist.

Und das belastet verdammt sehr, zudem kann ich mir auch eine Psychologin nicht leisten oder andere Hilfe. Warscheinlich würde ich diese auch garnicht annehmen.

Seufzend schob ich meine Hausaufgaben weg und räumte diese auf, da ich eigentlich soweit alles geschafft hatte und legte mich zurück in mein Bett, welches zu allem Übel dass selbe wie in Busan gewesen war. Was das ganze nurnoch schlimmer machte wenn ich alleine dran dachte was er alles mit mir getan hatte.

Am liebsten hätte ich sie wieder hier aber das wäre selbstsüchtig. Sie konnte glücklich sein dass sie in eine Familie kam die genau so perfekt war wie Taehyungs und sie endlich liebte. Eigentlich hatte ich nichts mehr von ihr gehört nachdem meine Schwester aus dem Heim gekommen war, aber irgend wie hatten wir es geschafft und zu schreiben und sie erzählte mir so freudig am Telefon wie schön es dort war, wo sie nun lebte.

Und als großer Bruder gab es wirklich nichts schöneres zu hören, auch wenn ich hier in der Hölle saß. Sie war glücklich und alleine das ließ mich auch glücklich sein, selbst wenn ich auch meine Schwester warscheinlich nie wieder in meinem Leben sehen werde.

Ein wenig betrübt ließ ich mich nun ganz in mein Bett fallen und warf die unnötigen Klamotten von meinem Bett. Wie lange war es jetzt eigentlich her dass ich mit jemandem geschlafen hatte? Seit dem Umzug war ich so gut wie immer alleine gewesen und zudem hatte ich eh nie eine richtige Beziehung. Wieso auch, ich hatte nicht das Bedürfnis jemanden zu lieben oder geliebt zu werden. Ich konnte mit sowas nicht umgehen und würde die Person nur mit in mein Verderben ziehen und das war das letzte was ich einem Menschen zumuten wollte.

Dennoch war ich auch nur ein Mensch und brauchte liebe und Zuneigung welche ich nunmal von den Leuten bekam, die unbedingt von mir durchgenommen werden wollten. Also schlief ich mit ihnen und sah die meisten danach nie wieder. Bevor ich gemerkt hab dass ich nicht auf Mädchen stand hab ich auch mit der ein oder anderen geschlafen, was ich jetzt nie wieder machen würde.

Ich hatte kein Problem mit ihnen befreundet zu sein aber alleine der Gedanke daran jemals wieder eine ficken zu müssen, lieber würde ich sterben.

Aber Taehyung, Taehyung interessierte mich seit langem wirklich sehr. Und nicht weil ich nur ficken wollte, sondern weil er etwas besonderes an sich hatte, was wohl nur ich merkte.

Rich Boy // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓Where stories live. Discover now