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Jungkook

Leise schlich ich mich in das Haus denn da es schon ziemlich früh am Samstag war, könnte es gut sein dass mein Vater schon zuhause war und er war der letzte den ich jetzt noch sehen wollte. Aber so wie es aussah war er noch nicht da, weshalb ich mich nach oben schlich aber kurz vor meinem Zimmer dann doch an der Jacke ergriffen und gewaltsam gegen die Nächste Wand geschmissen wurde.

Sofort schritt mein Vater auf mich zu, packte mich am Kragen und presste mich nurnoch fester gegen de Wand, weshalb ich schmerzvoll aufkeuchte und meine Augen zusammen kniff. "Was... Erlaubt du dir BLÖDMANN EIGENTLICH!" Schrie er und hämmerte meinen Körper immer wieder gegen die Wand. Meine Mutter musste um diese Zeit schon arbeiten was auch gut so war, sonst würde sie das warscheinlich alles ab bekommen.

"Nimm... Deine Griffel von mir!" beschwerte ich mich, doch natürlich kam es so wie es kommen musste und ich kassierte einen heftigen Schlag in meine Magengrube. Immer und immer wieder wiederholte er dies, sodass ich kraftlos auf dem Boden zusammen sackte und wiedermal einen Tritt kassierte. "Du nichtsnutz. Verdammter nichtsnutz" kam es nur aus meinem Vater, welcher sich kurz umdrehte und ich schon die Hoffnung hatte er würde wieder gehen, doch natürlich tat er das nicht.

Er griff wieder nach mir, hob mich leicht hoch und kniete mich vor sich hin. Eigentlich wusste ich genau was jetzt kommen würde und ich war auch viel zu kraftlos mich zu wehren, doch diesmal nicht. Ich tritt einmal fest gegen seine Mitte weshalb er leicht nach hinten Taumelte und ich voller Schmerzen mich aufrichten und die Treppe herunter stolpern konnte.

Zwar war er mir dicht auf den Versen und ich musste dazu sagen dass ich aufgrund meiner Verletzungen verdammt langsam war aber irgend wie schaffte ich es aus dem Haus raus. Mir vor Schmerz den Bauch hebend torkelte ich die Straße entlang und ließ mich leise schluchzend in einer abgelegenen Gasse auf den Boden fallen.

Ich merkte schon das ich mehrere innere Blutungen hatte und auch eigentlich ins Krankenhaus sollte aber ich war nicht wirklich in der Lage dazu. Er war verdammt stark, auch wenn er fast nur am saufen war. Zwar war ich nicht schwach, ganz und garnicht. Wäre ich nicht abgehauen wäre warscheinlich noch viel schlimmeres passiert aber er war dennoch älter und um einiges stärker als ich, weshalb ich nicht oft die Chance bekam abzuhauen.

Ich entschied mich dennoch dazu mich irgend wie ins Krankenhaus zu schaffen denn verrecken wollte ich auch nicht unbedingt. Zwar sah ich aus wie ein Betrunkener und erntete mehrere komische Blicke aber das war mir jetzt echt egal. Ich war einfach froh nach kurzer Zeit das Krankenhaus erreicht zu haben, wo man mich auch sofort auf eine Station schickte.

Schwer atmend und mit verdammt starken Schmerzen lag ich da auf dieser Liege und ließ meine Wunden wie so oft so gut es ging versorgen. "Sie sollten das nächste Mal ein bisschen besser auf sich aufpassen..." stellte der etwas ältere Mann vor mir fest und drehte sich von mir, um seinen Arbeitsplatz ein wenig auf zu räumen.

"Darf ich fragen was passiert ist?" fragte er mich, drehte sich wieder zu mir und setzte sich auf seinen runden Drehstuhl. Besorgt legte er eine Hand auf meinen Oberschenkel. Ich lag mit glasigen Augen auf dieser beschissenen Liege und musste mir mal wieder eine Ausrede einfallen lassen, weshalb mein Körper mal wieder so zugerichtet aussah. Am liebsten hätte ich es ihm ja gesagt aber erstens kannte ich diesen Mann nicht und auch wenn er ein Arzt war und sich um mein Wohl sorgte musste er nicht alles wissen.

"Eine kleine Auseinandersetzung mit einem Freund." meinte ich nur kurz und auch wenn der Arzt es so auf sich sitzen las sah er nicht so aus als würde er mir glauben. "Okay. Ich bräuchte dann noch deinen Namen, Vorname Nachname und dein Alter" erklärte der Arzt und verstehend nickte ich, setzte mich leicht auf was mir nur noch mehr schmerzen bereitete und sah auf das Brettchen vor ihm, wo alle möglichen Sachen drauf standen die er eintragen müsste.

"Jeon Jungkook, 17" fasste ich mich kurz damit ich endlich dieses Gebäude verlassen könnte denn ich war schon viel zu oft in Krankenhäusern gewesen. In Busan war ich fast Täglich dort da ich es nie vor meinem Vater nach Hause geschafft hatte und so mit Wunden büßen musste. Irgend wann wurde ich schlauer und das fiel auch meinem Vater auf, weshalb seine Strafen immer und immer schlimmer wurden.

"Okay gut. Du solltest dich heute und morgen auf jeden Fall noch ausruhen, da ich sehe dass du noch Schüler bist kann ich dir sagen dass du am Montag natürlich wieder in die Schule kannst. Pass bis dahin ein wenig auf dich auf" sagte er, stand auf und verließ dann auch mit einer kurzen Verabschiedung den Raum, was ich ihm gleich tat. Alles schmerzte und vorallem meinen Bauch hatte es mal wieder verdammt schlimm erwischt.

"Fuck..." zischte ich und hob mir wieder Schmerzend den Bauch, meldete mich ab und verließ darauf hin auch das Gebäude, unwissend wo ich hin sollte. Ich wollte gerade weiter gehen, da rempelte ich aufgrund meiner Gangart jemanden an, der sich auch noch als Taehyung heraus stellte.

Dieser musterte mich natürlich sofort von oben bis unten geschockt und drehte sich ganz zu mir, sah mir besorgt in die Augen. "Ist alles okay Jungkook? Geht es dir gut? Was machst du hier?" fragte er mich alles auf einmal, weshalb ich amüsiert ausdchnaubte danach aber schmerzhaft aufkeuchte da selbst das weh tat. "Das selbe könnte ich dich fragen" lachte ich vorsichtig um mir nicht noch schlimmere Schmerzen zu zu fügen als ich eh schon hatte.

"Naja... Also meinem Vater... Gehört das Krankenhaus..." erklärte er mir und sofort fiel mir der Name des Arztes wieder ein, der auf dem Kärtchen an seinem Anzug stand. 'Kim Seokjin'. War der Kerl echt Taehyungs Adoptief Vater? "Oh... Ja mir geht es gut Taehyung mach dir keine Sorgen um mich. Heißt dein Vater Seokjin?" fragte ich ihn dann und er nickte nur. "Ja, ich nenn ihn nur Jin. Kannst du auch gerne machen wenn du willst denn so nennen ihn eigentlich die meisten. Warst du gerade bei ihm?" löcherte er mich mit weiteren fragen, doch ich schüttelte nur schnell mit dem Kopf, auch wenn es gelogen war.

"Nein, bin jediglich an ihm vorbei gelaufen" redete ich mich raus und Taehyung schien mir, genau so wie sein Vater nicht ganz den Glauben zu schenken und seufzte einmal. "Du siehst aus als könntest Du Ruhe gebrauchen... Willst Du mit zu mir?" fragte er mich höflich doch schnell schüttelte ich wieder den Kopf. "Nein Danke es ist alles gut Taehyung. Wir sehen uns am Montag" meinte ich und setzte ohne ein weiteres Wort meinen Weg fort.

Ich wusste nicht wieso aber irgend wie konnte ich Taehyung nicht gut anlügen. Deshalb versuchte ich nur so schnell wie möglich hier weg zu kommen. Mein Vater müsste auch wieder weg sein also hätte ich Zeit mich in meinem Zimmer ein zu sperren und da ich von meinem Zimmer aus ins Bad konnte würde ich auch duschen gehen können. Oder besser noch baden.

Mit einem verdammt schlechten Gewissen machte ich mich also langsam auf den Weg zurück nach Hause, auch wenn es für mich sicher kein Zuhause war. Dennoch müsste ich noch ein Jahr dort leben bevor ich ausziehen könnte.

Aber wo würde ich dann überhaupt hin? Ich hatte ja niemanden.

Rich Boy // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓Where stories live. Discover now