Rich Boy // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓

~38~

Jungkook

Vielleicht war es besser so. Taehyung war wirklich sauer auf mich und er hatte auch jeden Grund dazu. Denn er wusste jetzt genau dass ich ihm etwas verschwieg und ihn womöglich auch schon ein paar Mal angelogen hatte wenn es zu meiner Person kam.

"Jin... Taehyung hat nichts falsch gemacht." meinte ich zu Jin welcher immernoch ungläubig vor mir saß. Anscheinend hatte ihn Taehyungs Reaktion ein wenig überrascht. "Das... Gibt ihm aber doch nicht das Recht dich einf-" "Doch tut es. Du weißt nicht alles was wir zusammen erlebt haben Jin. An seiner Stelle hätte ich wohl genau so gehandelt. Und ich bin mir sicher du auch" sagte ich seufzend und war froh als Jin endlich wieder diese Nadel von meinem Zugang heraus nahm und ich dieses lästige Teil nicht mehr haben musste.

"Ich denke ich weiß wirklich wenig über euch beide" stellte er dann fest, räumte die ganzen Sachen weg und schob den kleinen Wagen Richtung Ausgang meines Zimmers. Wieder seufzte ich und warf meinen Körper zurück in das Bett. Warscheinlich hatte Taehyung ihm nichts erzählt. Naja auf jeden Fall nicht wie oft wor uns geküsst und angefasst hatten. Wieso sollte er auch. Warscheinlich fühlt er nichtmal so wie ich und das war alles meine Schuld. Ich hätte mich einfach von ihm fernhalten sollen. Aber das habe ich nicht und jetzt zog ich Taehyung sowie seinen Vater in meine Scheisse mit rein.

"Ich... Werde nichts sagen. Wenn er es dir selber sagt dann weißt du es ja aber ich werde nichts ohne seine Erlaubnis erzählen. Wenn er das nicht möchte gibt es keinen Grund für mich es zu tun." erklärte ich und verstehend nickte Jin, setzte sich neben mich an das Bett und betrachtete mich fürsorglich.

Wie gerne ich auch so einen Vater hätte. Jin liebte Taehyung mehr als sich selbst und genau so Namjoon. Beide Taten für ihn mehr als sie mussten und liebten ihn bedingungslos, als wär er wirklich ihr leibliches Kind. Was bei zwei Männern zwar unmöglich ist, aber es ist schön zu sehen wie toll es Taehyung bei den beiden hat. Er kann sich wirklich glücklich schätzen und das weiß er auch...

"Worüber denkst du nach?" fragte mich Jin plötzlich, weshalb ich meinen Kopf in seine Richtung drehte und ihn fasst unsicher musterte. "Ich hätte gerne Eltern wie euch..." sagte ich einfach und drehte dann meinen Kopf wieder weg. Meine Schwester sowie meinen Bruder hatte ich verloren und meine Mutter wohl auch denn sie sah lieber weiter zu wie ich misshandelt wurde, als dass sie endlich mit mir zur Polizei geht. Aber... Vielleicht hätte ich mit Jin ja eine Chance...

"Hast du eigentlich Geschwister Jungkook?" kam es dann wieder von Jin und leicht lächelnd nickte ich. Ja, das hatte ich. Denn seit über einem Jahr hatte ich nichts mehr von ihr gehört, selbst wenn sie jetzt sterben würde hätte ich keine Ahnung weil ich keinen Kontakt mehr zu ihr hatte. Ich wusste nichts mehr über sie, hatte keine Ahnung wo sie wohnt und ob es ihr gut ging.

"Ja, das hatte ich. Du musst wissen Jin, mit 11 kam ich das erste Mal ins Heim, weil meine Eltern sich nicht mehr um mich und meine Schwester kümmern konnten. Ganze drei Jahre war ich mit meiner Schwester dort und dann verlor ich auch noch meine einzige bezugsperson. Sie wurde von zwei perfekten Eltern adoptiert und ich vegetierte dahin. Aber wie gesagt, nach drei Jahren wurde ich wieder raus geholt und mit fast 15 zurück in meine Familie gesteckt. Tja und in der Zeit ihm Heim ist mir klar geworden das ich nicht auf Mädchen, sondern auf Jungs stehe und als mein Vater dass erfahren hat, hat er angefangen mich zu schlagen und mit 16 hat er sich das erste mal an mir vergriffen. Ich hatte aber... Auch mal einen älteren Bruder. Nur... Musste dieser vorher durchmachen was ich jetzt durchmache und das ganze hat lendendlich dazu geführt dass er sich einfach umgebracht hat." erzählte ich Jin meine ganze Leidensgeschichte und dabei hatte er wohl kein einziges Mal geatmet.

"Du... Hast mehr durchgemacht als ich dachte..." meinte Jin und sah mir tief in die Augen doch aufgrund meiner Müdigkeit und meinem allgemeinen Zustand schaffte ich es nicht wirklich meine Augen weit auf zu lassen. Aber Jin war artz und wusste deshalb bescheid. "Jungkook... Du musst was tun... Ich kann dich nicht wieder zu deinen Eltern schicken..." erklärte Jin daraufhin und verstehend nickte ich, legte meinen Arm über meine Stirn und sah an die Decke.

"In einem Monat werde ich 18...aber ich denke nicht dass mein Vater mich einfach so aus dem Haus lassen würde..." fügte ich hinzu und erntete wieder Jins Blick. "Jungkook. Egal wie lange wir uns jetzt kennen, ich werde das alles nicht erneut geschehen lassen. Ich verspreche dir, ich finde einen Weg dich da raus zu holen. Niemand, kein Kind auf dieser Welt verdient durch das zu gehen, was du gerade durch machst." sagte er und ganz ehrlich, seit einer langen Zeit hatte ich endlich wieder Hoffnung.

Ich hatte jemanden gefunden der mir wirklich helfen wollte und vielleicht würde ich auch bald aus dieser Hölle raus kommen müsste keine Angst mehr vor meinem Vater haben und aufpassen wann ich nach Hause gehe. Nie wieder müsste ich daran denken wie er nachts vielleicht meine Tür aufschliest und mir weiß machen will wie ekelhaft schwule doch sind. Er wollte mir mit Schmerzen zeigen wie ekelhaft ich doch sei und dennoch hatte ich nie an meiner Sexualität gezweifelt.

Und auch wenn ich nie wirklich jemanden gliebt hatte und Gefühle für jemanden hegte. Jetzt tat ich genau das. Denn ich hatte mich wirklich in den kleinen Welpen verliebt doch warscheinlich war er einfach nur verdammt sauer auf mich, was ich mehr als gut verstehen konnte. Ich vertraute ihm, klar. Aber ich hatte Angst ihn in mein ganzen Chaos ein zu weihen gerade weil ich so fühle wie ich das tue. Denn ich hatte wirklich das Gefühl mich jeden Tag mehr in den kleinen zu verlieben.

Da war nurnoch eine Sache, bei der ich wohl Jins Hilfe mehr als gut gebrauchen konnte. Nicht nur damit er mich endlich raus holte, ich hatte eine Bitte an ihn.

"Jin... Kannst du mir einen Gefallen tun? Seit dem ganzen leide ich so verdammt sehr an meinen Depressionen... Ich brauch endlich Hilfe denn schlafen kann ich schon lange nicht mehr..."