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Taehyung

Ungeduldig wackelte ich mit meinem Bein auf dem Stuhl. Irgend wie ließ mich der Gedanke daran nicht los was ich vorhin bei Jungkook gefühlt hatte. Zudem ging mir alles mögliche durch den Kopf denn erst als ich gegangen war, war mir klar geworden was er mir zuvor überhaupt gestanden hatte. Und ich war einfach so über ihn her gefallen....

Was macht er bloß mit mir?

"Tae? Ist alles in Ordnung?" fragte mich plötzlich Namjoon der die Küche betreten hatte und mich somit aus meinen Gedanken riss, die die ganze Zeit nur um Jungkook kreisten. "Ja... Alles bestens..." meinte ich nur, griff nach meiner Teetasse und nahm einen kräftigen Schluck aus dieser auch wenn der Tee noch ziemlich warm war. Ich mochte meinen Tee immer heiß. Schmeckte einfach um Welten besser und ließ einen sofort ein wenig besser fühlen und ich mochte diese angenehme Wärme die sich nach dem Tee trinken in mir breit machte. So eine fühlte ich auch oft in Jungkooks Nähe...

"Jungkook schläft übrigens, also lass ihn für die nächsten paar Stunden mal in Ruhe. Er ist vom Krankenhaus noch ziemlich müde... Jin kommt heute abend erst wieder" erklärte mir Namjoon und verstehend nickte ich, sah meinem Vater dabei zu wie er sich auf den Stuhl fallen ließ und mich seufzend betrachtete weshalb ich meine Tasse wieder auf den Still stellte um Blick Kontakt zu halten.

"Du weißt es, oder?" fragte ich und Namjoon sagte nichts, nickte einfach nur stumm und senkte ein wenig frustriert seinen Kopf. "Können... Wir ihm irgend wie helfen?" fragte ich weiter und erntete sofort wieder Namjoons Blick, denn das sehnlichste was ich gerade wissen wollte ist ob wir Jungkook aus dieser ganzen scheisse holen könnten. Denn ich würde sicher nicht mehr zulassen dass er zu seinem gewalttätigen Vater zurück muss, auch wenn ich immernoch ein wenig sauer auf ihn war... Zwar hatte er es mir ja jetzt gesagt aber das an dem Tag war ein richtiger Stich ins Herz.

"Ich... Denke schon. Zwar braucht es noch ein wenig bis wir das ganze vielleicht so durchziehen können aber da es nun mehrere Zeugen gibt, die gegen Jungkooks Vater Aussagen könnten, wäre es eher ein kleineres Problem ihn vor Gericht zu ziehen" fing Namjoon an und stoppte. Verwirrt sah ich ihn an und legte meinen Kopf schief, wollte ihn bitten weiter zu reden da nahm ich selbst das ganze in die Hand. "Und wo ist der Harken?" fragte ich also ein wenig nervös und schluckte schwer als Namjoon tief ausatmete.

"Jungkooks Mutter... So wie er Jin und mir erzählt hat ist diese weit davon entfernt jemals auszusagen da sein Vater sie so in der Hand hat... Warscheinlich würde er es sogar schaffen die Mutter dazu zu bekommen eine falsch Aussage zu machen und wenn beide Elternteile sagen es sei eine Lüge... -" "Dann haben wir keine Chance..." beendete ich Namjoon Satz und seufzend nickte er, griff nach seiner Kaffetasse und trank einen Schluck. Zwar müsste dieser schon kalt sein, da er ihn noch von vorhin hatte dort stehen lassen.

"Aber wenn Jungkook 18 ist kann er doch sowieso machen was er will oder?" fragte ich dann und erntete wieder Namjoons Blick. Warscheinlich dachte ich mal wieder zu leicht... "Klar kann er das nur wird sein Vater, so wie er erklärt hat keine Ruhe geben. Ich denke, das alles ist noch schlimmer als Jungkook Jin und mir erzählt." meinte Namjoon und trank wieder einen kräftigen Schluck seines Kaffees was ich ihm gleich tat, nur dass ich Tee bevorzugte. Tat ich schon immer.

Wir beide sagten kein Wort mehr, saßen einfach so da und tranken unser jeweiliges Getränk. Es war aber keine unangenehme Stille da wir das Gespräch von eben Revue passieren ließen und um ehrlich zu sein wuchs meine Angst um Jungkook immer mehr. Ich wusste zwar dass er stark war, viel viel stärker als ich aber ich denke, so wie Namjoon gesagt hat dass da vieles ist was er herunter spielt... Vielleicht sollte ich wirklich nochmal mit ihm reden... Oder so... Nur war ich normalerweise wirklich schlecht in sowas.

"Ich geh in mein Zimmer Appa" sagte ich dann irgendwann zu Namjoon des aufgrund dessen seinen Blick hob und mir in die Augen sah und stumm nickte. Ich griff noch nach meiner Tasse und räumte diese auf da Jin es hasste wenn ich, vorallem in der Küche, meine Sachen einfach stehen ließ. Also gewöhnte ich mir an es immer weg zu räumen.

Ich tapste in Richtung meines Zimmers und lief dabei an Jungkooks vorbei. Aus Reflex bleib ich vor seiner Tür stehen und drehte meinen Oberkörper zu dieser. Sofort begann mein Herz schneller zu schlagen und so handelte ich einfach frei heraus, griff nach der Türklinke und drückte sie vorsichtig herunter. Ich öffnete leise die Tür und sah mich nochmal um, um sicher zu gehen dass Namjoon mich nicht mitbekommen hatte. Der dachte wohl das ich Jungkook hasste oder zumindest noch extrem sauer auf ihn war.

Zwar war ich das irgend wo leicht noch, aber gerade handelte mein Instinkt und auch wenn ich es ungern zugab, ich hatte seine Nähe vermisst. Seitdem ich aus dem Krankenhaus abgehauen bin wollte ich nurnoch in Jungkooks Armen liegen und am besten nie wieder wo anderst sein.

Also betrat ich ohne weiter nachzudenken das Zimmer und sah Jungkook völlig übermüdet in seinem großen Bett liegen. Er lag fast Kerzen gerade und atmete regelmäßig. Leise schloss ich die Tür hinter mir und trat immer näher auf Jungkook zu. Da er kein Shirt trug hatte ich freie Sicht auf seinen nackten Oberkörper und die vielen Tattoos die seine Haut zierten und mich immer wieder aufs Neue faszinierten.

Ich trat langsam an das Bett heran und setzte mich erst an die Kante um den Jungen vor mir zu Mustern. Selbst wenn er schlief hatte er eine verdammt starke Wirkung auf mich und das einzigste was ich tun wollte war diese perfekten Lippen zu küssen... Ich konnte mir förmlich dabei zu sehen wie ich mich jeden Tag mehr in ihn verliebte... Dabei wusste ich nicht was er fühlte und ob er überhaupt was anderes als Freundschaft für mich empfand...

Wenn ich Namjoon und Jin betrachtete dachte ich immer an Jungkook und mich. Klar war es dumm jetzt schon so weit in die Zukunft zu denken aber der Gedanke irgend wann mal so mit Jungkook zu sein, ließ mir ganz warm ums Herz werden. Wie Namjoon und Jin immer angekuschelt im Wohnzimmer saßen sobald Jin nach Hause kam und etwas gekocht hatte. Wie die beiden zusammen kochten und Jin immer mit Namjoon schimpfte da dieser einfach überhaupt nicht kochen konnte.

Wie Jin über die Hochzeitsfotos schwärmte und auch wie die beiden sich um mich kümmerten. Als sie mich adoptierten war ich eigentlich ein Fremder für die beiden gewesen, aber so hatte ich mich hier kein einziges mal gefühlt. Ich wollte auch irgend wann so eine Liebe meinen Kindern schenken. Denn auch wenn man Schwul war gab es Möglichkeiten Kinder zu haben, wie man bei Namjoon und Jin sehen konnte. Und die beiden waren wirklich verdammt glücklich...

Genau so wollte ich mit Jungkook sein...

"Über was denkst du nach kleiner?" ertönte Es plötzlich von Jungkook weshalb mein Blick zu ihm schnellte. Er hatte seine Augen ein wenig geöffnet und sah mir tief in meine. Sofort raste mein Herz noch schneller als davor und die Schmetterlinge explodierten in meinem Bauch. Ich war das perfekte Beispiel für einen hoffnungslos verliebten Teenager.

"Über dich" meinte ich einfach kurz und lies mich dann auch einfach in sein Bett, direkt neben ihn fallen und rutschte nahe zu ihm, schlang sofort meine Arme von der Seite um ihn und legte meinen Kopf auf seiner warmen Brust ab, die sich immernoch regelmäsig hob und senkte. "Ach... So ist das..." flüsterte Jungkook und strich sanft durch meine Haare, weshalb auch ich auf einmal verdammt müde würde.

Er wollte gerade damit aufhören, da hob ich meinen Kopf ein wenig und griff wieder nach seiner Hand, sah kurzzeitig tief in seine Augen. "Wenns... Dir nicht zu arg weh tut... Mach bitte weiter... Ich würde... Gerne bei dir schlafen..." stotterte ich unsicher und Jungkook lächelte amüsiert, legte meinen Kopf wieder auf seiner Brust ab und strich weiter sanft durch meine Haare, massierte ab und zu mal meine Kopfhaut was verdammt gut tat.

Warscheinlich fand er es lustig, dass ich in seiner Gegenwart noch immer so verdammt nervös und unsicher war, aber zum einen war Jungkook einfach so extrem dominant und zum anderen hatte ich mich auch Hals über Kopf verliebt und ich denke, dass es da normal ist dass ich nunmal so bin, wenn ich in seiner Nähe bin.

Hoffentlich fühlt er genau das selbe für mich...

Rich Boy // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt