Namjin [Heartbeat] Part 1

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Es kommt mir unreal vor, wie ich vor dem Gebäude stehe, bei dem mir beim bloßen Anblick schlecht wird. Dabei ist es keine drei Wochen her, dass ich ebenfalls in diesem Krankenhaus, in einem der vielen Räume lag.

Es war ein ganz normaler Freitag Abend, und Yoongi, mein bester Freund, und ich waren auf dem Weg nach Hause. Wir fuhren die gleiche Strecke wie immer, nichts war anders... Außer dem Lastwagen, dessen betrunkener Fahrer die Kontrolle verlor und direkt in uns fuhr.

Es war schrecklich. Als ich aufwachte, sagten die Ärzte mir, ich hätte großes Glück gehabt, nur ein paar Prellungen und eine Gehirnerschütterung. Doch bei der Frage, wie es Yoongi ging, sagten sie nichts mehr.

Yoongi starb an diesem Abend.

Mein bester Freund, die Person, die ich seit ich ein kleines Kind bin kenne, ist gestorben. Er war meine zweite Hälfte, wir hatten noch so viele Pläne, wollten noch so viele Erinnerungen sammeln. Doch das Schicksal wollte es so nicht, und dass ist es, was mich so wütend macht. Yoongi war noch so jung... So verdammt jung! Er hatte es nicht verdient zu sterben! Das hatte niemand.

Schnell wische ich mir die Tränen weg, die sich ihren Weg über meine Wangen bannen. Ich habe genug geweint, und Yoongi würde das nicht wollen. Das weiß ich.

Was ich hier heute mache...davor habe ich mich die ganze Zeit gedrückt. Die wahrscheinlich einzige Sache, die ich nicht über Yoongi wusste, war, dass er einen Organspendeausweis hat. Und ich bin heute hier, weil sein Herz an jemanden gespendet worden ist und ich gefragt worden bin, ob ich denjenigen besuchen möchte.

Natürlich habe ich zugesagt. Ich möchte das Herz, dass 26 Jahre lang in der Brust meines besten Freundes geschlagen hat, noch einmal hören. Möchte mich noch einmal daran erinnern, wie es war, als wir uns umarmten, oder nebeneinander geschlafen hatten. Ich möchte ihn einfach noch einmal spüren, ist das zu viel verlangt?! Er wurde mir weggenommen, einfach aus dem Leben gerissen. Wo ist ein Gott, wenn man ihn braucht?

Unsicher betrete ich den Flur, auf dem das Zimmer von Kim Seokjin liegt. Sein Name ist das Einzige, was ich von ihm weiß. Vor der Zimmertür wische ich mir kurz den Schweiß an der Hose ab und atme noch einmal tief durch. Jetzt gibt es kein zurück mehr. Zögerlich klopfe ich an, und öffne dann die Tür. Als ich weiter in das Zimmer trete, fällt mein Blick direkt auf einen jungen Mann, der meinen Blick erwidert. Er hat schwarze Haare, die seine Stirn bedecken, Bambi braune Augen und er liegt in diesen Krankenhausbetten. Unsicher, was ich jetzt machen soll, bleibe ich einfach mitten im Raum stehen, denn jetzt packt mich auch langsam die Angst, die ich bis jetzt verdrängt habe.

"Du bist Namjoon, oder?"
Seine Stimme klingt wie die eines Engels, und ich nicke und räuspere mich kurz. "Ich nehme an, dann bist du Seokjin?" Er nickt und lächelt mich dann an. "Setz dich doch."
Ich lasse mich auf den Stuhl neben seinem Bett fallen und knete nervös meine Finger. "Also...", ich sehe hoch zu Seokjin, der mich nun unsicher ansieht, "dein Freund er... es war seines, wurde mir gesagt." Ich nicke und schlucke, als ich wieder auf den Boden blicke. "Wir hatten einen Autounfall. Yoongi starb, ich habe überlebt." Kurz herrscht Stille im Raum. "Das tut mir sehr leid, Namjoon. Ich wollte nicht, dass jemand stirbt, nur damit ich leben kann." Jetzt bin ich es, der auf sieht. "Wieso brauchtest du eigentlich eine Organspende?", frage ich vorsichtig. "Ich habe eine Kardiomyopathie, eine Herzmuskelschwäche. Ich stehe seit Jahren auf der Liste und das Herz von Yoongi kam tatsächlich in letzter Sekunde... Ich hatte nur noch ein paar Stunden." Aus großen Augen sehe ich Seokjin an, der so makellos wie ein Model aussieht. Die Schmerzen und Angst, die er gehabt haben muss, sieht man ihm nicht an. "Du musst ein starker Mensch sein." Er schüttelt leicht den Kopf. "Genug von mir. Du bist aus einem Grund hier, nicht wahr?" Ich nicke leicht. "Komm, setz dich." Seokjin klopft neben sich auf das Bett, und als ich meinen Sitzplatz wechsele, holt er ein Stethoskop heraus und reicht es mir. "Hier, das hat der Doktor für dich da gelassen." Zitternd nehme ich es entgegen. Viel zu schwer fühlt es sich in meinen Händen an und wieder kommt die Angst in mir hoch. "Lass dir Zeit, Namjoon." Ich nicke, atme noch einmal durch und ziehe das Teil dann an und lege das Ende des Stethoskops auf Seokjins Brust, genau da, wo das Herz schlägt.

Augenblicklich halte ich mir die Hand vor den Mund, um nicht laut los zu schluchzen. Immer wieder dröhnt der Herzschlag in meinen Ohren, es fühlt sich an, als wäre Yoongi direkt vor mir. Ich nehme das Stethoskop ab und lege es weg. "Ich vermisse ihn so sehr", hauche ich und ich spüre Seokjins Hand auf meiner und sein Blick, der sich in mich bohrt. "Du kannst den Schmerz nicht los werden. Aber irgendwann wird es leichter, damit zu leben. Vertrau mir." Ich nicke. "Danke", hauche ich, "das ich hier sein darf. Yoongi wäre so glücklich, dass er etwas gutes tun konnte." Seokjin lächelt. "Hört sich an, als wäre Yoongi ein toller Mensch gewesen." Ich spüre, wie ich lächeln muss. "Ja, das war er...aber er konnte auch ziemlich griesgrämig sein, wie eine Katze."

Und so erzähle ich stundenlang von Yoongi, von unserer Freundschaft, von allem. Es tut gut, mit jemandem zu reden, und Seokjin ist ein wundervoller Gesprächspartner.

"Und das war auch ein Punkt auf seiner Bucket List.", erzähle ich fertig. "Bucket List?", fragt Seokjin und legt den Kopf leicht schief. "Ja, dass ist eine Liste auf der Dinge stehen, die man unbedingt noch machen möchte... Yoongi konnte seine nicht vollenden.", gegen Ende werde ich immer leiser. "Aber du kannst es!" "Was?", verwirrt blicke ich Seokjin an. "Ja klar! Du machst diese Dinge für Yoongi zu Ende, für ihn, damit seine Seele in Frieden ruhen kann." "Und du kommst mit mir!" Jetzt ist es Seokjin, der mir mit einem Was? entgegnet. Ein Lächeln, das erste seit Wochen, macht sich auf meinem Gesicht breit. "Na klar! Wenn ich das mache, dann mit dir. Wenn du da bist, ist Yoongi irgendwie auch da... Außerdem möchte ich nicht alleine sein und du scheinst mir der perfekte Reisepartner zu sein." "Wow, also Namjoon, ich- ich würde mich sehr freuen, mit kommen zu dürfen." "Dann ist es beschlossene Sache, Seokjin." "Jin. Du kannst mich Jin nennen, das tuen alle meine Freunde." Er hält mir die Hand entgegen und ich nehme diese lächelnd an. "Na dann Jin, ich freue mich."

Vier Monate später
Erschöpft lasse ich mich auf das Bett fallen, dass Jin und ich uns wie so oft teilen werden. "Yah zieh dir bitte deine dreckigen Klamotten aus bevor du unser sauberes Bett beschmutzt", ertönt sogleich seine Stimme und ich muss leise lachen und setze mich auf. Lächelnd betrachte ich die Stadt aus dem Fenster.

Amerika.

Yoongis Traumziel, und der Punkt auf seiner Liste lautet "Eine Durchreise durch Amerika in einem Monat". Wie es sich heraus stellte, sind Seokjin und ich ein perfektes Team. Dieses Abenteuer, die Liste abzuhacken, macht mich glücklich. Auch wenn ich am Anfang dauernd geweint habe, weil mich alles an Yoongi erinnert hat, war Seokjin für mich da. Und ich bin so froh, einen Freund wie ihn zu haben, der dies mit mir macht.

Mein Blick wandert zu besagtem, der ebenfalls aus dem Fenster sieht. Die Sonnenstrahlen scheinen auf sein Gesicht und er sieht einfach nur atemberaubend schön aus. Ich weiß nicht, wann es angefangen hat, aber das ist mir auch egal. Seokjin ist schön, von innen sowie von außen. Ich liebe es, wie seine Augen strahlen. Ich liebe es, wenn er redet, lacht, wir zusammen lachen.

Ich liebe Seokjin.

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Wow... Musste zwischendurch mal kurz weinen weil auf einmal Heartbeat gespielt hat und mein Herz nur so 💔

Well, but its (almost) a happy end.

Also, Part 2: Mit oder ohne Smut?🌚

BTS Oneshots und ReactionsUnde poveștirile trăiesc. Descoperă acum