Ohne Emotionen blicke ich mein Spiegelbild an. Die Schneiderinnen laufen um mich herum und richten mein Kleid, wollen, dass es perfekt aussieht. Doch ich finde mich einfach nur hässlich darin, es passt nicht zu mir. Es passt nicht zu meinen Emotionen. Ich will nicht, ich will das alles nicht und doch mache ich meinen Mund nicht auf und sage etwas.
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Natürlich habe ich darüber nachgedacht, einfach abzuhauen, zusammen mit Namjoon. Aber wo sollen wir denn hin? Ich würde im ganzen Land und weit darüber hinaus gesucht werden und ich besitze nicht die nötige Erfahrung, wie ich unentdeckt reise. Ich muss mir die Tränen verkneifen, die hinter meinen Augen brennen. Heute wird der schlimmste Tag meines Lebens, doch ich muss ein Lächeln aufsetzen und strahlen- so, wie es von einer Königin verlangt wird.
Als ich mit dem Blumenstrauß in der Hand das Zimmer verlasse, werde ich sofort von meinem Vater empfangen, der mich lächelnd mustert. "Du siehst wundervoll aus, wie deine Mutter! Du machst mich so stolz, aber du solltest ein wenig lächeln, du heiratest schließlich und gehst nicht auf eine Beerdigung." Doch meine Miene bleibt unverändert, denn ich habe keine Lust mehr, auf ihn zu hören. Ich habe bereits neunzehn Jahre zu viel auf ihn gehört. "Ah, Jungkook, wir sind hier!", ruft er dann und ich blicke an ihm vorbei zu Jungkook, der in einem wunderschönen Anzug zu uns kommt. Seine Augen liegen dabei nur auf mir und ein breites lächeln formt sich auf seinem Gesicht, als er mich in dem Kleid, herausgeputzt, mustert. "Ich warte dann draußen auf euch, bitte lasst euch nicht so viel Zeit.", mit diesen Worten verlässt uns mein Vater und gesellt sich zu den anderen Gästen im Schlossgarten.
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"Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie wunderschön du aussiehst", sagt er leise und verschränkt seine Hände hinter dem Rücken und lächelt mich an. "Danke, du siehst auch gut aus", gebe ich zurück und zwinge mir ein Lächeln auf. "Na, dann wollen wir die Gäste nicht länger warten lassen... Bist du bereit?" Ich nicke nur und lege meine Hand auf seinen Arm und wir betreten den Gang, der uns nach draußen führen wird. "Bringen wir es hinter uns."
[...]
Es ist spät in der Nacht, als Jungkook und ich auf unser neues Zimmer gehen. Die Hochzeit ist normal verlaufen, wir haben uns das Ja Wort gegeben und dann gab es das Essen, den Tanz und die Feier. Der Abend war mehr als unangenehm für mich und am liebsten hätte ich das ein oder andere mal einfach los geweint. Doch Jungkook war die ganze Zeit an meiner Seite, so habe ich mich nicht ganz so verloren gefühlt... Auf meiner eigenen Hochzeit. Was für eine Ironie.
